Job Hopping: Karriere-Boost oder Karrierekiller?
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Job Hopping: Karriere-Boost oder Karrierekiller?
Karriere-Boost oder Karrierekiller?

Job Hopping

Entdecke die Vor- und Nachteile von Job Hopping für deine Karriere. Erfahre, wie es deine berufliche Entwicklung fördern kann und worauf du achten solltest.

Job-Hopping ist, wenn Arbeitnehmer:innen regelmäßig ihren Arbeitsplatz wechseln. Traditionelle Karrierepfade, die Stabilität und langfristige Anstellung priorisieren, sind da eher die Ausnahme. Ein regelmäßiger Jobwechsel birgt aber sowohl Risiken als auch Chancen. Manche Chefs sind da kritisch, aber für viele junge Leute, wie Millennials und Gen Z, ist das ein Weg, sich neue Fähigkeiten anzueignen, mehr Geld zu verdienen oder einfach ein Weg der Suche nach beruflicher Erfüllung.

 

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Job Hopping: Karriere-Boost oder Karrierekiller?

Job Hopping: Trend der Gen Z

Die Gen Z hat das Phänomen des häufigen Jobwechsels, auch bekannt als "Job-Hopping", zu ihrem Markenzeichen gemacht. In einer Zeit, die geprägt ist von Veränderung und Schnelllebigkeit, sehen junge Berufseinsteiger:innen Flexibilität nicht als Option, sondern als Notwendigkeit. Sie erkennen die Vorteile darin, in verschiedenen Arbeitsumgebungen Erfahrungen zu sammeln und dabei unterschiedliche Perspektiven und Fähigkeiten zu gewinnen. Sie wechseln nicht nur den Job, sondern auch die Arbeitsumgebung. Das ist super für ihre Karriere, weil sie so viele verschiedene Erfahrungen sammeln können, die ihnen später weiterhelfen.

Ein wichtiger Grund für die hohe Wechselbereitschaft ist das Bedürfnis nach beruflicher und persönlicher Weiterentwicklung. Die Gen Z sieht ihre Jobs nicht nur als Einnahmequelle, sondern als Teil ihrer individuellen Wachstumsreise. Wenn du dich auf dem Arbeitsmarkt umschaust, willst du ja auch erfüllende Tätigkeiten finden, die Raum zum Experimentieren und zur Selbstverwirklichung bieten. Das heißt, sie suchen Arbeitgeber:innen, die modernen Anforderungen wie flexible Arbeitszeiten und eine ausgewogene Work-Life-Balance gerecht werden.

Aber nicht jeder macht das mit Absicht. In manchen Branchen ist es heute "normal", dass schnell eingestellt und schnell wieder ausgestellt wird. Befristete Verträge, Mutterschutz-Vertretung und stressige Anstellungen können dazu führen, dass dein Lebenslauf aus kurzen Aufenthalten besteht.

Frühere Einstellung zu Job Hopping

Früher war es so, dass es oft als nicht so gut angesehen wurde, wenn man oft den Job gewechselt hat. Die Personalverantwortlichen legten viel Wert auf Loyalität und Kontinuität und schauten sich die Jobwechsel ganz genau an. Ein stabiler Lebenslauf mit wenigen Wechseln wurde mit Zuverlässigkeit und Beständigkeit assoziiert. Das Bild des:der berechenbaren Arbeitnehmer:in, der:die dem Unternehmen treu bleibt, war sehr begehrenswert. Denn so konnten langfristige Investitionen in Schulungen und Aufstiegsmöglichkeiten gerechtfertigt werden. Ein Stellenwechsel wurde bestenfalls als Möglichkeit gesehen, Karrierestillstand zu durchbrechen – aber eher selten als akzeptable Karriereplanung. Aber mal ehrlich: Wer bleibt denn heutzutage noch sein ganzes Berufsleben lang dem gleichen Unternehmen treu?

Viele fanden es damals auch okay, wenn jemand nicht so oft den Job wechselte, weil man dachte, dass jemand, der lange in einem Unternehmen arbeitet, auch treu ist und sich für die Firma einsetzt. Die Sorge um hohe Fluktuationskosten und der Aufwand, neue Mitarbeitende finden und einarbeiten zu müssen, haben diese Einstellung verstärkt. Unternehmen suchten also nach Kandidat:innen, die Stabilität versprachen und deren Werdegang geradlinig und planbar erschien. Wenn jemand schon nach ein paar Jahren den Job gewechselt hat, war man vorsichtig. Aber wenn jemand lange bei einem Arbeitgeber gearbeitet hat, war das hoch angesehen.

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Job Hopping: Karriere-Boost oder Karrierekiller?

Erfolgreiche Erklärung im Lebenslauf

Wenn du mal öfter den Job gewechselt hast, ist es wichtig, dass du das im Lebenslauf gut darstellst. Verstecke die Geschwindigkeit, mit der du gewechselt hast, nicht, sondern betone lieber, wie diese Berufsstationen deine Entwicklung unterstützt haben, indem du vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen erlernt hast. Wenn du das Ganze ein bisschen erzählst, also so als roten Faden, kann das echt hilfreich sein. Es ist also besser, wenn du konkret erklärst, wie jede Position deine beruflichen Fähigkeiten erweitert hat. Du könntest zum Beispiel sagen: "In unterschiedlichen Branchen tätig, habe ich meine analytischen Fähigkeiten geschärft und ein breites Netzwerk aufgebaut, was meine Kompetenz im Projektmanagement deutlich gestärkt hat."

Du kannst auch den Arbeitgebern zeigen, dass du flexibel und anpassungsfähig bist. Arbeitgeber:innen finden es super, wenn Bewerber:innen sich schnell und easy in neuen Teams einfügen können und neue Ideen mitbringen. So kannst du zeigen, dass du bei deinen beruflichen Wechseln immer gut überlegt hast und nicht einfach nur so, um irgendwelche Probleme zu verstecken.

Wenn du die positiven Auswirkungen von beruflichen Veränderungen hervorhebst, stärkst du dein Profil und präsentierst dich als gut vorbereitet auf zukünftige, spannende Herausforderungen.

Job Hopping: No-Go oder Chance

Die Diskussion um häufiger werdende Jobwechsel ist längst keine Randerscheinung mehr. Für viele Berufseinsteiger:innen ist es eine tolle Möglichkeit, ganz verschiedene Erfahrungen zu sammeln und ihren Horizont zu erweitern. Aber Vorsicht: Häufiger Jobwechsel kann bei Personalverantwortlichen mit Skepsis betrachtet werden. Man könnte denken, dass man nicht zuverlässig ist oder nicht loyal. Aber gerade in den ersten Berufsjahren kann es auch ein großer Vorteil sein, wenn du mal etwas Neues wagst.

Es ist also wichtig, die eigenen Fähigkeiten hervorzuheben. Jeder Wechsel sollte dir dabei helfen, neue Fähigkeiten zu lernen und deine Expertise zu erweitern. Und Netzwerke sind auch wichtig, die kannst du bei jedem neuen Job erweitern. Durch neue Kontakte öffnen sich auch unerwartete Chancen, die oft die Karriere voranbringen. Es ist wichtig, dass du im Lebenslauf einen roten Faden erkennst. Dein Lebenslauf sollte ein klar erkennbares Muster haben, das erklärt, wie die einzelnen Berufsabschnitte zu deinem persönlichen und beruflichen Wachstum beigetragen haben.

Fazit

Wenn du das Gefühl hast, in deinem Job nicht mehr weiterzukommen, kann ein Jobwechsel eine gute Idee sein. Es ist dabei hilfreich, sich bewusst zu machen, welche Ziele du mit dem Wechsel verfolgst und welche Fragen du im Vorfeld klären solltest. Überleg dir, was du persönlich und beruflich erreichen willst. Welche Fähigkeiten und Erfahrungen willst du in deine nächste Position einbringen? Wenn du dir das alles überlegst, kann der Wechsel richtig easy werden.

Es ist auch eine gute Idee, den Kontakt zu einem verlässlichen Netzwerk von ehemaligen Kolleg:innen, Vorgesetzten und anderen Fachleuten aus der Branche aufrechtzuerhalten. Das kann den Übergang echt erleichtern. So hast du nicht nur Unterstützung und Rat, sondern kannst auch neue Chancen entdecken. Deshalb ist Networking so wichtig, und man sollte sich nicht zu schade sein, es auszubauen, wenn man den Job wechselt.

Es ist auch eine gute Idee, sich vor dem Sprung in eine neue berufliche Umgebung einen Überblick über die aktuellen Trends in der angestrebten Branche zu verschaffen. Welche Technologien sind in der Pipeline? Und welche Unternehmen haben das Zeug dazu, in Zukunft noch richtig groß rauszukommen? Wenn du dich über solche Themen informierst, kannst du dich in Bewerbungen als informierter und zukunftsorientierter Kandidat präsentieren.