Mann in Siegerpose
Mann in Siegerpose
Der nächste Jogi Löw

Wie wird man eigentlich Fußballtrainer?

Ein Fußballtrainer muss viele Eigenschaften besitzen, um eine Mannschaft erfolgreich zu formen. Erfahrt jetzt, was es neben einem vierstufigen Ausbildungssystem noch zu beachten gilt.

Der Job muss echt einfach sein. Denn in den deutschen Wohnzimmern besitzt gefühlt jeder Zweite so viel fußballerischen Sachverstand, dass er anscheinend eine Dorfmannschaft zum Meisterschaftskandidaten formen könnte. Ständig werden vor der Glotze Tipps gegeben, was ein Trainer jetzt machen sollte. Das wird auch bei der WM wieder so sein.

Ganz so einfach ist der Job von Jogi Löw und Co. aber nicht. Gewiefter Taktiker, Motivationstalent oder die Fähigkeit, aus Einzelakteuren ein Team zu bilden – ein Fußballtrainer muss viele Eigenschaften besitzen, um eine Mannschaft erfolgreich zu formen.

Das Basiswissen vermittelt der DFB. Selbst wer nur im Breitensport an der Seitenlinie stehen möchte, muss bei den Landesverbänden die Schulbank drücken. Jeder, der einmal als Profitrainer arbeiten und richtig Geld verdienen möchte, muss zudem ein vierstufiges Ausbildungssystem durchlaufen.

Stufe 1: die C-Lizenz

Auf dem Weg nach oben geht es mit der C-Lizenz los. Die Ausbildung dauert drei Wochen und endet mit einer dreitägigen Prüfung. Im Anschluss darf man alle Junioren- und Amateurmannschaften bis zur 5. Spielklasse coachen. Wer den Schein mit mindestens neun Punkten geschafft und anschließend ein Team ein Jahr angeleitet hat, der kann den nächsten Schritt angehen.

Stufe 2: die B-Lizenz

Um die B-Lizenz zu erwerben, muss ebenfalls ein dreiwöchiger Kurs mit anschließender Prüfung absolviert werden. Der Schein berechtigt unter anderem dazu, als Stützpunkttrainer sowie als Mitarbeiter in den Leistungszentren der Lizenzvereine tätig zu werden. So weit, so gut. Aber das Geld wird woanders verdient. Und zwar ganz oben.

Königsklasse: A-Lizenz und Fußball-Lehrer

Der Weg zum gut bezahlten Trainerposten führt über die A-Lizenz, mit der man bereits auf der Bank in der Frauen-Bundesliga Platz nehmen darf. Wer die Stars von Bayern München, Borussia Dortmund oder der Nationalmannschaft formen möchte, der braucht allerdings die Lizenz zum Fußball-Lehrer. Die erhält man nach weiteren straffen 44 Ausbildungswochen.

Und der Königsschein garantiert noch lange nicht, wie Jogi Löw geschätzte 3,3 Millionen Euro im Jahr zu verdienen. Die Jobs als Trainer im Profi-Fußball sind begrenzt und die Konkurrenz groß. Mehr als 800 Fußball-Lehrer besitzen eine gültige Lizenz in Deutschland. Viele dürften sich eine Alternative zum Geldverdienen gesucht haben.

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