Im Labor und auf Baustellen führst du Prüfungen durch. Zu deinen Aufgabengebieten gehören chemisch-technologische und einfache physikalische Untersuchungen. Diese werden, nach festgelegten Vorschriften, an Roh- und Hilfsstoffen sowie an Fertigerzeugnissen der Baustoffindustrie von dir durchgeführt. Dazu entnimmst du Proben des jeweiligen Materials oder stellst sogenannte Probekörper für weitere Untersuchungen her. Du überprüfst die Materialeigenschaften und ermittelst beispielsweise die Aufnahmefähigkeit eines Baustoffes für Wasser.
Eine solide Basis
Im Sommer mit dem Cabrio über die Landstraße fahren - was für ein tolles Gefühl. Doch Moment, was ist das? Die Straße vor dir ist auf einmal voller Risse und Schlaglöcher und das Fahrvergnügen ist dahin. Damit dies nicht passiert, kommst du als Bauprüfer zum Einsatz. Bevor überhaupt etwas gebaut wird, egal ob eine Straße oder ein neues Einfamilienhaus, überprüfst du den Boden auf seine Dichte, Tragfähigkeit und Aufnahmefähigkeit von Wasser. Hierzu fährst du zum jeweiligen Einsatzort und entnimmst Proben. Mithilfe von unterschiedlichen Messgeräten ermittelst du, wie belastbar der Untergrund ist. Ist der Boden weich, die Erde locker und das Gestein rissig, ist schnell klar, dass hier keine stark befahrene Straße oder ein Hochhaus gebaut werden kann. Erfüllt der Boden hingegen die Kriterien zur Bebauung, ist die Basis für deine weitere Arbeit geschaffen.
Das richtige Baumaterial
Der Boden wurde von dir fachmännisch geprüft und erfüllt alle Kriterien, um bebaut zu werden. Dieses Ergebnis hast du deinem Auftraggeber weitergegeben. Dieser kann beispielsweise die Stadt sein, die eine neue Straße bauen möchte oder eine Privatperson, die ein Haus bauen will. Auch wenn der Untergrund grundsätzlich bebaubar ist, stellt sich nun die Frage nach dem passenden Baumaterial. Das richtige Material zu finden ist das A und O. Schließlich möchte die Familie in ihrem Haus im Winter nicht frieren oder im Sommer schwitzen, nur weil die Wände der Witterung nicht standhalten können. Du prüfst im Labor Baumaterialen wie Asphalt, Beton und Mörtel auf ihre Eigenschaften und entscheidest über ihre Qualität und ob sie für das jeweilige Bauvorhaben geeignet sind.
Geotechnik, Mörtel- und Betontechnik, Asphalttechnik
Als Baustoffprüfer hast du die Möglichkeit, eine von drei Fachrichtungen zu wählen: Geotechnik, Mörtel- und Betontechnik oder Asphalttechnik. In der Fachrichtung „Geotechnik" werden beispielsweise Bodenproben im Gelände gemacht, um den Boden auf seine Belastbarkeit zu prüfen und ihn nach Laboruntersuchungen einer Bodenklasse zuzuweisen. In der Fachrichtung „Mörtel- und Betontechnik" entnimmst du das zu prüfende Material in Zementwerken, Kieswerken oder Betonanlagen, oder du entnimmst und prüfst fertige Beton- und Mörtelgemische aus Aufbereitungsanlagen. Du nimmst Materialproben an Bauwerken und bestimmt unter anderem die chemische Zusammensetzung von Bindemitteln oder misst das Verformungsverhalten von Betonen und Mörtel. In der Fachrichtung „Asphalttechnik" entnimmst und prüfst du Probestücke aus der Straße, also teer- und pechhaltige Stoffe sowie bituminöse Bindemittel und Gemische - das sind aus Erdöl gewonnene Stoffgemische - aus Mischwerken. So kannst du zum Beispiel deren Beständigkeit gegen Witterung, also Frost oder Regen, beurteilen.