Deine Aufgaben als Flechtwerkgestalter auf einen Blick
- Vorbereitung: Terminplanung; Kundenberatung; Erarbeitung des Designs; Erstellen von Zeichnungen und Skizzen; Auswahl des geeigneten Flechtmaterials; Warenbestellung.
- Schwerpunkt Korbmacher: Holzbearbeitung mithilfe verschiedener Werkzeuge; Anwendung geeigneter Flechttechniken; Vorbereitung von Kranz, Henkeln und Griffen; Zusammenfügen der Einzelteile.
- Schwerpunkt Möbelmacher: Anfertigung verschiedener Möbelteile; Erhitzen, Wässern und Formen der Holzruten; Einfügen der Flechtelemente in Möbelstücke; Behandlung der Oberflächen mit Schleifpapier, Wachs, Lack oder Bleichmitteln.
Deine Aufgaben als Flechtwerkgestalter im Detail
Materialien aus der Natur
Schaust du dich in einem Möbelhaus um, findest du zahlreiche Flechtmöbel. Egal, ob das feine Flechtwerk zur Gestaltung von Sofas, Außenmöbeln, Stühlen oder Körben genutzt wird: Gestaltet und gefertigt werden all diese Produkte von gut ausgebildeten Flechtwerkgestaltern.
Sollen neue Flechtobjekte hergestellt werden, beginnst du nicht einfach ohne Vorbereitung. Im ersten Arbeitsschritt wählst du den Rohstoff aus, Korbwaren bestehen hauptsächlich aus natürlichen Materialien: Möbelstücke fertigst du aus Stoffen wie Rattan, Körbe werden hingegen sehr oft aus Weide geflochten. Je nachdem wo du arbeitest, bestellt du deine Rohmaterialien bei einem Zulieferer oder baust Weide sogar selbst neben der Werkstatt an.
Deine Vorbereitung
Bevor du mit der Gestaltung des Flechtwerks beginnst, musst du zunächst die Wünsche des Kunden herausfinden. In einem Kundengespräch stellst du ihm die verschiedenen Materialien, Designs- und Gestaltungsoptionen vor, so kann er sich schon genauere Vorstellungen über das gewünschte Flechtwerk verschaffen. Diese versuchst du im nächsten Schritt in Zeichnungen und Skizzen umzusetzen, welche du dir anschließend von deinem Auftraggeber absegnen lässt. Maße und Modelle kannst du dabei auch mit Hilfe von CAD-Programmen auf deinen PC übertragen und dir so deine Arbeit erleichtern. Hast du die genauen Angaben für die Größe der Möbelstücke oder Körbe, kannst du die Materialen auf die passende Länge kürzen. Zusätzlich löst du mit einer speziellen Zange die Rinde vom Holz und spaltest mit dem sogenannten Reißer die Längen, sodass schmale Schienen übrigbleiben, welche sich am besten zum Flechten eignen.
Schwerpunkt Korbmacher
Arbeitest du in der Flechtwerkgestaltung vorrangig als Korbflechter, stellst du nach der Vorbereitung zuerst den Korbboden her. Er dient als Grundlage für die endgültige Größe deines Werkstücks. Mithilfe verschiedener Flechttechniken flechtest du die Weiden vom Korbboden angefangen mit geschickter Hand in die Höhe. Am Ende bringst du schließlich den Kranz als Abschluss auf dem Korb an und rundest deine Arbeit mit Henkeln oder Griffen ab.
Schwerpunkt Möbelmacher
Bist du auf die Gestaltung und Herstellung von Möbeln spezialisiert, musst du zunächst verschiedene Flechtteile herstellen, die du später in einen vorgefertigten Stuhl oder Sesselrahmen einfügst. Um die Ruten beweglicher zu machen, erhitzt du sie mithilfe eines Bunsenbrenners und biegst diese in die richtige Form ins Flechtwerk ein. Die verschiedenen Teile des Möbelstücks werden anschließend mithilfe von Leim, Nägeln oder Dübeln zusammengefügt. Um das natürliche Material auf längere Sicht zu schützen, muss die Oberfläche versiegelt werden. Deswegen verpasst du deinem Flechtmöbelstück am Ende den perfekten Schliff und beizt, wachst oder lackierst es.