Die Fitnesswelle, die erst Jane Fonda und später dann Arnold Schwarzenegger in den USA auslösten, hat auch hierzulande für Bewegung gesorgt. Fitnessstudios erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Allerdings sind auch die Ansprüche der Kunden nach kompetenter, individueller Beratung gestiegen. Die harte Konkurrenz auf dem Fitnessmarkt hat zudem dazu geführt, dass bei den Betriebsausgaben mit spitzem Bleistift gerechnet werden muss. Insgesamt ist also ein Bedarf nach professionelleren Fachkräften entstanden: Gefragt sind nicht nur durchtrainierte Aerobictrainer als Übungsleiter, sondern auch Personal, das sich in betriebswirtschaftlichen Fragen genauso auskennt. Aber auch in Sportvereinen reicht heute vielfach das ehrenamtliche Engagement nicht mehr aus, um die umfangreichen Vereinsaufgaben kompetent zu managen. Mitgliederbetreuung, solide Finanzplanung, Sportfeste, Freizeitangebote und vieles mehr sind zu organisieren und abzurechnen.
Neben diesen beiden großen Beschäftigungsbereichen gibt es noch eine Vielzahl von Institutionen rund um den Sport, die die Kompetenz von Sport- und Fitnesskaufleuten dringend benötigen: Dazu gehören kommunale Sportämter, Betreiber von Sportstätten (Tennishallen, Spaßbäder, Liftbetreiber, ...), Sporthotels, Reiterhöfe, Tanzschulen, Sportartikelhersteller, kurz alle, die dafür sorgen, dass sportliche Aktivitäten nicht nur Spaß machen, sondern auch auf Dauer wirtschaftlich funktionieren.
Sport- und Fitnesskaufleute kümmern sich um alle kaufmännischen Aufgaben, die in der Verwaltung von Fitnesscentern, sonstigen Betrieben der Fitness- und Freizeitwirtschaft bzw. im Sportbetrieb anfallen. Die Öffentlichkeit sollten sie nicht scheuen, schließlich gehören PR- und Marketingaktionen wie etwa das Werben von Mitgliedern zu ihrem Beruf. Hierfür organisieren sie beispielsweise Feste für Interessierte oder gestalten Werbeträger wie Prospekte und Plakate. Sport- und Fitnesskaufleute kennen sich in Fragen des Rechnungswesens genauso aus wie in der Personalwirtschaft. Darüber hinaus wirken sie an der Beschaffung von Sportgeräten mit. Und bei all dem halten sie ständig Kontakt zu den Kunden.
Insgesamt tragen diese Dienstleister also entscheidend dazu bei, ihrem Betrieb oder Verein ein Profil zu geben, das sich von anderen abhebt - und das wird angesichts der Vielzahl an Sport- und Freizeitangeboten in modernen Industriegesellschaften immer wichtiger: Bei wachsender Konkurrenz und steigenden Ansprüchen legen Kunden immer größeren Wert auf ausgezeichneten Service.
Natürlich kann es nicht schaden, auch etwas von Anatomie, Bewegungsabläufen und sportlichen Übungen zu verstehen - aber das geht über diesen Ausbildungsberuf hinaus und kann als Zusatzqualifikation während oder nach der Ausbildung erlernt werden.