Sehhilfen werden in nahezu jeder Lebenssituation benötigt – als unersetzliche Kontaktlinsen, Alltagsbrille, Lesebrille oder Sonnenbrille. Doch wie soll man bei der Vielzahl an Angeboten herausfinden, welche die Richtige für einen selbst ist? Genau an diesem Punkt unterstützen Augenoptikerinnen und Augenoptiker ihre Kunden als Ansprechpartner. Entscheidest du dich für diese Ausbildung, hast du von nun an die verantwortungsvolle Aufgabe, deine Kunden stilsicher zu beraten. Die Herausforderung bei der Empfehlung von Sehhilfen ist es, sowohl den Funktionsaspekt wie die geeignete Sehstärke als auch modische Gesichtspunkte miteinander zu verknüpfen.
Deine Aufgaben als Augenoptiker auf einen Blick
- Reparatur und Anpassung: Annahme von Reparaturaufträgen; Fehleranalyse; Reparaturen von Gestellen, Bügeln, Fassungen oder Gläsern; manuelle und maschinelle Bearbeitung; Einstellung, Anpassung und Ultraschallreinigung der Brillengläser.
- Beratung und Stilfrage: Annahme von Neuanfertigungsaufträgen; Beratung von Neu- und Bestandskunden unter technisch, geschmacklichen und preislichen Gesichtspunkten; Durchführung von Sehtests zur Sehstärkenbestimmung; Neuanfertigung nach Vorgaben.
Deine Aufgaben als Augenoptiker im Detail
Reparatur und Anpassung
Eine Kundin betritt dein Geschäft, völlig aufgelöst, weil ein Glas ihrer Brille gesprungen ist. Während deiner Ausbildung zum Augenoptiker gehört es auch zu deinen Aufgaben, Kunden mit komplizierter Gefühlslage zu beruhigen und bei ihren Problemen behilflich zu sein. In solchen Situationen ist dein handwerkliches Geschick gefragt, in nur wenigen Handgriffen gelingt es dir, die Verschraubung des Brillengestells zu lösen. Die weitere Bearbeitung der Brille erfolgt im hinteren Bereich des Augenoptikergeschäfts, meist in einer kleinen Werkstatt. Während deiner Ausbildung zum Augenoptiker lernst du die manuelle sowie maschinelle Bearbeitung der Werkstoffe für die Bügel und Brillenfassung sowie die Bearbeitung von Kunststoff und Metallen. Zusätzlich stehen den Augenoptikern auch technische Geräte wie der Schleifautomat oder moderne Messtechnikgeräte zur Verfügung.
Um dem Kunden die Brille im Anschluss wieder in einem einwandfreien Zustand überreichen zu können, gehört natürlich auch die individuelle Anpassung der Gläser zum Aufgabenfeld eines Augenoptikers dazu. Hierfür setzt sich der Kunde auf einen Stuhl und muss in einem Sehtest Buchstaben und Farben aus unterschiedlicher Entfernung erkennen, da diese nach jedem Durchgang immer kleiner werden. Mithilfe der modernen Messtechniken ist es dir als Augenoptiker somit möglich, Sehfehler zu erkennen und die Sehstärke festzustellen, sodass die Gläser auf den Kunden angepasst werden können. Im weiteren Schritt setzt du das Glas wieder in die Brillenfassung ein und verschraubst die Halterung. Noch eine kurze Ultraschallreinigung und der Kunde geht mit echtem "Durchblick" nach Hause.
Beratung und Stilfrage
Reparaturen von Brillen sind wesentliche Aufgaben in der täglichen Arbeit von Augenoptikern, ihre Neufertigung nach Vorgaben des Kunden und der Verordnung des Augenarztes ist jedoch der eigentliche Schwerpunkt der beruflichen Tätigkeiten. Dazu gehört zunächst die Beratung des Kunden hinsichtlich des geschmacklich, technisch und preislich passenden Gestells sowie die Auswahl der Gläser (Glas, Kunststoff und Tönung). Auch die Sehstärkenbestimmung ist besonders wichtig, hier kann es aber schonmal vorkommen, dass diese bereits vom Augenarzt vorgenommen wurde. Da viele Neukunden das Geschäft auf der Suche nach der ersten Brille mit ungenauen Vorstellungen betreten, sind Augenoptiker weniger als Verkäufer, vielmehr als Berater mit einer großen Portion Empathie sowie einem langen Geduldsfaden gefragt. Ist das perfekte Modell ausgesucht, wird in ihrer Werkstatt anschließend die einzigartige Brille angefertigt.