Wusstest du, dass jeder Deutsche im Jahr im Schnitt um die 600 kg Müll produziert? Damit gehören wir zu den Spitzenreitern in Europa. Zu dem haushaltsüblichen Müll, wie Lebensmittelabfällen und Konservendosen, kommen noch Sperrmüll, Altholz und Problemstoffe hinzu. All die Dinge, die nicht im normalen Mülleimer landen dürfen, wie zum Beispiel Chemikalien, Batterien, Lacke oder Farben, müssen auch irgendwie entsorgt oder recycelt werden - doch wie? Hier kommen Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft zum Einsatz, die sich mit der Entsorgung von Problemstoffen und Co. bestens auskennen.
Kann das in den Müll?
Hinten auf einem Laster stehen und Mülleimer leeren – daran denken wohl die Meisten, wenn es um Berufe geht, die mit Abfall zu tun haben. Doch als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft warten viel mehr spannende und abwechslungsreiche Aufgaben auf dich! Du bist sowohl für die Entsorgung als auch für die Verwertung von diversen Abfällen zuständig. Hierzu stehst du aber nicht einfach auf einem Müllwagen, sondern bist auf Abfallwirtschaftsbetrieben, Aufbereitungsanalagen oder Wertstoffhöfen im Einsatz. Es ist deine Aufgabe, sicherzustellen, dass diverse Abfälle gesammelt, sortiert und anschließend entweder aufbereitet oder entsorgt werden.
Ordnung ist das halbe Leben
Auch beim Thema Müll geht nichts ohne ein Ordnungssystem. Müll ist schließlich nicht gleich Müll. Je nachdem, um welche Art von Abfall es sich handelt, bedarf es einer unterschiedlichen Art der Entsorgung. Wir alle kennen die Mülltrennung zu Hause, doch was machen wir mit den Dingen, die nicht einfach in der Tonne landen dürfen? Die müssen separat entsorgt werden, indem sie beispielsweise zu einer Anlaufstelle der Stadtreinigung gebracht werden. Auf Abfallwirtschaftsbetrieben wird der Müll dann sortiert. Es wird unterschieden zwischen Sperrmüll, Altholz, Metallen, Papier und Pappe sowie Problemstoffen. Alte Reinigungsmittel, Farben und Lacke, Batterien oder Feuerlöscher haben im Hausmüll nichts verloren. Als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft bist du der Ansprechpartner für diejenigen, die tagtäglich zu dir in die Problemstoffannahme kommen und nicht wissen wohin mit ihren Putzmitteln & Co. Du sortierst die Stoffe und sorgst somit dafür, dass sie fachgerecht weiterverarbeitet werden können. Sollte auf einem Produkt kein Hinweis auf die darin enthaltenen Gefahrenstoffe sein, kannst du beispielsweise den pH- Wert einer Flüssigkeit messen, um so schon einmal herauszufinden, ob es sich um einen sauren oder basischen Stoff handelt, denn diese müssen unterschiedlich gehandhabt werden. Du hast viel Kontakt zu anderen Menschen und solltest dementsprechend immer freundlich und hilfsbereit sein.
Strom aus Müll gewinnen - geht das?
Ja, das geht! Ist der Müll erst einmal fachgerecht sortiert, kümmerst du dich um die Logistik. So werden spezielle Problemstoffe zu einer anderen Anlage transportiert, die sich um deren Entsorgung kümmern, während der Betrieb, bei dem du arbeitest, vielleicht eine Müllverbrennungsanlage besitzt. Bei der Müllverbrennung ist es wichtig, dass der Müll gut durchmischt ist. Er wird im sogenannten Bunker gesammelt und aufgelockert. Die Auflockerung ist wichtig, damit für die Verbrennung genügend Sauerstoff vorhanden ist. Du bedienst die Maschinen, die hierfür benötigt werden und überwachst den Prozess. Bei der Verbrennung des Mülls kontrollierst du per PC die Temperatur und den Sauerstoffgehalt in der Verbennungsanlage, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist und der Müll unter optimalen Bedingungen verbrennen kann. Durch den Verbrennungsprozess ist es heutzutage möglich, beispielsweise Strom zu erzeugen und den Müll dadurch nachhaltig zu nutzen.
Der Umwelt zu Liebe
Durch deine Arbeit leistest du einen großen Beitrag zum Umweltschutz, denn du sorgst dafür, dass keine Schadstoffe in die Natur geraten und so womöglich das Grundwasser verunreinigen. Durch die Aufbereitung und Weiterverarbeitung von beispielsweise Papier und Pappe trägst du dazu bei, dass durch das Recycling die Umwelt entlastest wird. Du hilfst also nicht nur dabei, deine Stadt oder Region zu einem saubereren Ort zu machen, sondern tust auch der Umwelt etwas Gutes.