Märchen im Internet
Auch auf der Datenautobahn ist Vorsicht geboten.
2014-03-16T22:57:01+01:00

Mal geht es um Rattengift in Cola-Dosen, mal um fiese Computerviren oder leer geräumte PayPal-Konten. Klingt alles übel, ist aber meist kein Grund zur Sorge. Denn bei Facebook werden dauernd Falschmeldungen verbreitet.
Erst im Dezember alarmierten besorgte Nutzer die Polizei, nachdem in ihrer Zeit-Leiste vor einer brutalen Diebesbande gewarnt wurde. Diese würde Handschuhe mit Gift getränkten Nadeln an junge Frauen verteilen und die betäubten Opfer anschließend ausrauben, hieß es. Eine klassische Nachrichten-Ente. Denn der Polizei war kein solcher Fall bekannt. Vielmehr handelte es sich um einen sogenannten Hoax, also eine Falschmeldung.
Gesunden Menschenverstand einschalten
Aber woran erkennt man einen Hoax? In den meisten Fällen reicht es schon, den gesunden Menschenverstand einzuschalten. Zudem gibt es Webseiten wie https://www.facebook.com/fakepostings oder http://www.mimikama.at/, die Aufklärung betreiben und Falschmeldungen als solche enttarnen, damit sich diese nicht weiter verbreiten.
Allerdings halten sich manche Lügen hartnäckig. Einige sind sogar so gut gemacht, dass selbst Experten sie glauben. Ende des vergangenen Jahres fiel zum Beispiel die Fangemeinde der Rollenspielreihe „Fallout“ auf einen Hoax herein. Und nicht nur die. Die fingierten Gerüchte über einen vierten Teil der Endzeit-Saga wurden selbst von seriösen Nachrichtenseiten verbreitet, berichtete Spiegel Online. „Der Hoax wurde erst bekannt, als der Betrüger seine Aktion selbst enttarnte“, hieß es in der Meldung.
Straffreier Scherz
Strafbar ist eine Falschmeldung übrigens nicht. „Ein Hoax ist ja im Grunde nichts anderes, als eine Scherzmitteilung“, schreiben Fachanwälte im Expertenchat bei http://www.mimikama.at. „Aber auch bei einem Hoax kann es, wie bei jeder anderen Facebook-Mitteilung, zu Grenzüberschreitungen kommen, die rechtlich relevant werden können.“