Kryptowährungen:
Wann platzt die Blase?
2018-05-05T11:39:09+02:00

Kryptowährungen konnten 2017 spektakuläre Kurszuwächse verbuchen. Doch viele Beobachter fragen sich, ob der Krypto-Boom eine Blase ist und wie die Zukunft der Kryptowährung aussieht. Wir haben Argumente von Befürwortern und Kritikern für euch zusammengestellt.
Hintergrundwissen: Was sind Kryptowährungen?
Kryptowährungen sind digitale Währungen, die für ein dezentrales Finanzsystem stehen. Die Idee: Nicht Staaten und Zentralbanken kontrollieren unser Geld, sondern wir selbst. Anstatt handfester Münzen und Scheine gibt es nur digitale Zahlencodes, die zum Bezahlen hin und her geschickt werden. Auch um Herstellung und Verteilung des Krypto-Geldes kümmert sich keine staatliche Stelle mehr, das digitale Geld entsteht auf Computern von Usern weltweit. Die Technologie dahinter nennt sich Blockchain. Die Blockchain ist ein dezentral ausgeführtes Protokoll, das alle Bewegungen einer Kryptowährung automatisch in öffentlich einsehbaren und dezentral verteilten Datenbanken notiert - und das millionenfach. Dank dieser Technologie soll die neue Generation des Geldes fälschungssicherer als klassische Zahlungsmittel werden. Allen Kryptowährungen voran steht Bitcoin. Der Name ist praktisch jedem aus der Presse geläufig. Aber es gibt noch viele andere Kryptowährungen, sogenannte Altcoins, die dem breiten Publikum völlig unbekannt sind.
Welche Kryptowährungen gibt es?
Von besonders beliebten Altcoins wie Litecoin oder Ether habt ihr vielleicht schon gehört. Aber es gibt noch viele weitere Kryptowährungen, und regelmäßig kommen neue Digitalwährungen dazu. Insgesamt existieren derzeit über 1600 unterschiedliche Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung von zusammen 421 Milliarden US-Dollar (Stand: Mai 2018). Die Webseite Coinmarketcap.com listet alle gegenwärtigen Kryptowährungen und ermittelt deren Durchschnittswerte aus den Werten diverser anderer Börsen. Diese Wechselkurse werden von Angebot und Nachfrage bestimmt und können beträchtlich schwanken.

Zukunft der Kryptowährung: Wann platzt die Blase?
Die Kurssprünge des Bitcoins hielten letztes Jahr die Welt in Atem. Das Medieninteresse lockte viele Laien und regelrechte Glückspieler in den Markt - und ließ den Kurs noch weiter nach oben klettern. Einige Länder kündigten an, Kryptowährungen regulieren zu wollen, um die Zukunft der Kryptowährung besser kontrollieren zu können. China und Südkorea haben starke Regulierungen bereits eingeführt. Das blieb nicht ohne Nachbeben, inzwischen hat Bitcoin im Vergleich zum Vorjahr über 50 Prozent seines Kurses eingebüßt. Auch einige Altcoins haben an Wert verloren. Doch Geschichte sind Kryptowährungen deshalb nicht.
Denn die Idee hinter dem digitalen Geld ist weiterhin von Wert, sagen Befürworter. Sie argumentieren, dass ein Ablösen der klassischen Finanzmärkte überfällig sei.
Eine Zukunft für die Kryptowährung sehen die Befürworter auch deshalb, weil im Zeitalter der Digitalisierung immer mehr Möglichkeiten für Anwendungen von dezentralem, digitalem Geld entstehen. Für sie handelt es sich nicht um eine Blase, sondern um ein Austarieren des Marktpreises. Das heißt, dass der Marktpreis ins Gleichgewicht gebracht wird. Dagegen halten zwei Professoren von der ETH Zürich, die zu unternehmerischen Risiken forschen. Für Didier Sornette und Spencer Wheatley platzt die Blase um den Bitcoin gerade jetzt. Allerdings nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal. Die beiden Professoren argumentieren mit dem "Log-Periodic Law Singularity"-Modell. Diesem mathematischen Modell nach ist der Bitcoin im Jahr 2017 durch vier Blasenphasen gegangen. Die größte Blase fand demnach im Dezember 2017 statt. Auch momentan finden die Forscher, dass die weltgrößte Kryptowährung in einer Blase steckt, die platzt. Die Wissenschaftler sagen für Bitcoin einen größeren Kurscrash zum Jahresende vorher.
Fazit
Wie die Zukunft der Kryptowährung Bitcoin aussieht, lässt sich schwer abschätzen. Auch in Zukunft ist mit massiven Kursschwankungen, staatlichen Kontrollmaßnahmen und Diskussionen zu rechnen. Das Interesse von Laien-Anlegern könnte schwinden, stattdessen könnten Unternehmen verstärkt auf Kryptowährungen setzen. Und auch wenn Bitcoin oder eine andere Kryptowährung eingehen sollte, dass die Technologie dahinter komplett verschwindet, ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich.
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