Aufschieberitis
Das verschiebe ich lieber auf morgen!
2017-11-25T18:45:16+01:00

Weil ihr immer alles auf später verschiebt und negative Konsequenzen fürchtet, wollt ihr endlich mal gegen den notorischen Aufschiebezwang vorgehen? Gut so! bigKARRIERE zeigt euch Wege aus der Prokrastination.
Was ist Aufschieberitis und warum schadet sie?
Wer seine Aufgaben ständig auf später oder morgen verschiebt, leidet unter Aufschieberitis. Im Fachjargon heißt das Phänomen Prokrastination. Seine Aufgaben zu verschieben, das macht jeder ab und zu. Doch das zwanghafte Aufschieben ist ein ernstes Thema, Experten nennen es eine Arbeitsstörung. Mit Faulheit hat es jedenfalls nichts zu tun. Betroffene leiden durch Aufschieberitis, fühlen sich gestresst und verpassen Deadlines. Zudem können sie durch das permanente Aufschiebeverhalten in der Schule, im Studium oder im Job ernste Probleme bekommen. Damit es nicht so schlimm kommt, solltet ihr frühzeitig gegensteuern, wenn ihr merkt, dass ihr zu viele Aufgaben verschieben wollt. Denn es gibt durchaus effektive Methoden, die gegen das pathologische Aufschiebeverhalten helfen.

Aufschieberitis überwinden: Diese Tipps helfen gegen Prokrastination
Tipp #1: Von der Idee von Perfektion verabschieden
Viele Betroffene haben Angst vor Kritik oder Angst davor, zu versagen und wollen nur perfekte Ergebnisse abliefern. Doch das ist nicht realistisch. Nicht jede Aufgabe in der Schule, an der Uni oder im Büro kann in der zur Verfügung stehenden Zeit in Perfektion vollendet werden. Sich damit abzufinden, ist der erste Schritt, um weniger Aufgaben zu verschieben. Manchmal langt es, eine Aufgabe schnell und nur "gut genug" zu erledigen. Das Pareto-Prinzip kann an dieser Stelle hilfreich sein.
Tipp #2: Ablenkungsquellen meiden
Vor allem digitale Ablenkungsquellen wie das Smartphone und der Computer sind wahre Zeitfresser, die euch am produktiven Arbeiten hindern. Schaltet alle Benachrichtigungen aus und installiert eine Software, die den Internetzugang zeitweise komplett abschaltet. Auf diese Weise könnt ihr nicht mehr ins Internet fliehen, wenn eine unliebsame Aufgabe ansteht. Zudem fördert eine ruhige Umgebung eure Konzentration.
Tipp #3: To-do-Listen führen
Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass To-do-Listen ein wirkungsvolles Instrument sind, um Prokrastination zu bekämpfen. Seht die To-do-Liste als eine Art Fahrplan an, der euch Orientierung im Aufgaben-Chaos bringt. Durch das Notieren aller Aufgaben seht ihr auch leichter, welche Dinge schnell zu erledigen sind beziehungsweise mehr Zeit brauchen und könnt direkt einschätzen, wo ihr eure Prioritäten setzen müsst. Plus: Das Durchstreichen erledigter Aufgaben verleiht euch einen wahren Motivationsschub für die nächste Aufgabe.
Tipp #4: Sich selbst überlisten
Wer einen inneren Schweinehund hat, kann das Vieh durchaus austricksen. Mit dem Nur-zehn-Minuten-Trick schafft ihr es. Der Trick geht so: Egal, was euch von der Arbeit abhält – fehlende Lust, leere Energietanks, schlechte Rahmenbedingungen – 10 Minuten könnt ihr trotzdem ranklotzen. Die 10 Minuten vergehen wie im Flug und ihr habt einen ersten Schritt gemacht. Der innere Schweinehund ist abgelenkt und ihr bereits im Thema drin – so arbeitet ihr mühelos einfach ein Weilchen weiter. Genial!
Tipp #5: Druck durch künstliche Deadlines erzeugen
Wer an Aufschieberitis leidet, kennt das: Aufgaben verschieben bis 5 vor 12 und dann mit Volldampf an die Arbeit. Dieser Effekt lässt sich künstlich herbeiführen, indem ihr selbst Dringlichkeit erzeugt. Teilt eure Aufgaben in kleinere Portionen und verseht diese Teilaufgaben mit Deadlines. Um noch mehr Druck zu erzeugen, müssen andere Personen involviert werden. Verabredet euch mit Klassenkameraden oder vereinbart ein Zwischengespräch mit eurem Lehrer, um Teilergebnisse eurer Arbeit zu diskutieren.
Fazit
Ständig alle Aufgaben verschieben zu wollen, ist ein ernsthaftes Problem. Wenn ihr mit unseren Tipps nicht weiterkommt, solltet ihr mit einem Lehrer eures Vertrauens oder mit euren Eltern über eure Aufschieberitis reden. Prokrastination hat nichts mit Faulheit zu tun. Ist euer Aufschiebeproblem stark ausgeprägt, lohnt es sich, eine therapeutische Behandlung in Anspruch zu nehmen.
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