An diesen Orten tabu
Beruflich vertrauliche Themen
2017-12-08T21:31:51+01:00

Bei der Arbeit erfahren Azubis zuweilen Brisantes. So manche Firmeninterna werden anschließend aus Versehen oder ganz bewusst in der Öffentlichkeit besprochen. Doch drohen da keine Konsequenzen? bigKARRIERE beantwortet die wichtigsten Fragen rund um vertrauliche Themen aus dem Job.
Bloß kein Wort: Orte, an denen ihr Firmeninterna nie erwähnen solltet
1. Im Café
Beim Brunch mit der Clique wird viel besprochen, denn das ausgiebige Schlemmen bietet sich für die Psychohygiene bestens an. Auch vertrauliche Themen aus dem Job kommen dabei oft auf den Tisch. Das Problem: Ihr wisst nie, wer sonst noch im Café sitzt und lauscht.
Aber es gibt noch einen weiteren Nachteil: Eure Freunde sind nicht unparteiisch, in der Regel pflichten sie euch bei, wenn ihr über euren Job lästert. Im ersten Moment fühlt ihr euch zwar befreit, über jobrelevante Enttäuschungen reden zu können. Doch weil eure Freunde euch quasi automatisch recht geben, verstärken sich eure Emotionen und ihr kehrt womöglich noch frustrierter an den Ausbildungsplatz zurück.
2. Im Zug
Ein halb leerer Zug erweckt das Gefühl von Privatsphäre und das Gespräch wird schnell vertraulich. Doch das kann nach hinten losgehen, wie zwei Mitarbeiter einer Medienfirma erfahren mussten. Die beiden diskutierten im ICE über vertrauliche Themen aus dem Job. Ein Journalist saß in Hörweite und schrieb darüber. Superpeinlich für die zwei Kollegen. Wäre der Medienfirma durch die Weitergabe der Informationen ein Schaden entstanden, hätte der Arbeitgeber die beiden fristlos kündigen und sogar Schadensersatz verlangen können. Ist in dem Fall aber nicht passiert, die Plaudertaschen hatten großes Glück.
3. Daheim mit dem Partner
Für viele Azubis ist der Partner die erste Anlaufstelle, um Dampf anzulassen. Doch das hat mehr Nach- als Vorteile: Die kostbaren Momente der Zweisamkeit werden nicht gebührend verbracht und ihr lauft Gefahr, euer Privatleben mit beruflichen Themen zu überfrachten, was die Partnerschaft belasten kann. Und im schlimmsten Fall kann der Partner von heute zum Ex von morgen werden. Geheimnisse könnten in einer solchen Situation zum Druckmittel reifen. Wenn ihr mit eurem Partner über den Berufsalltag reden möchtet, macht es so, dass sich Details und erwähnte Personen nicht konkret nachvollziehen lassen.

Vertrauliche Themen im Job: Was gilt als geheim?
Was vielen Azubis nicht klar ist: In den meisten Verträgen ist die Verschwiegenheitspflicht ausdrücklich erwähnt. Aber auch wenn nichts zur Schweigepflicht im Vertrag steht, müsst ihr so tun, als ob. Als Arbeitnehmer seid ihr nämlich grundsätzlich dazu verpflichtet, Berufsgeheimnisse für euch zu behalten. Verstößt ihr dagegen, drohen Abmahnung, Kündigung, Strafverfahren und Schadensersatz – je nach Ausmaß des Vertrauensbruchs. Aber was ist alles geheim und worüber darf man offen reden?
Die Verschwiegenheitspflicht bezieht sich auf vertrauliche Themen aus dem Job. Dazu zählt grob gesagt alles, was nicht offenkundig ist. Nicht offenkundig sind Tatsachen, die ein Fremder nur mit großem Aufwand herausfinden könnte. Dazu zählen zum Beispiel Infos zur:
- Auftragslage
- Absatzmärkte
- Bilanzen
- Betriebspläne
- Erfindungen
- Kalkulationsgrundlagen
- Kundendaten
- Personalentscheidungen
Offenkundig sind hingegen Umstände, die allseits bekannt sind – etwa weil darüber in der Presse berichtet worden ist. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ein Job-Thema vertraulich behandelt werden sollte, hilft eine einfache Kontrollfrage: Könnte dieses Wissen der Konkurrenz nutzen?
Öffentlich besprochen werden dürfen übrigens zwei Arten von Dingen: Harmlosigkeiten und Klatsch. Banale Dinge, eure Meinung und sogar Lästereien sind keine Betriebsgeheimnisse. Und noch eine Ausnahme gibt es: Whistleblowing. Whistleblower bringen geheime Informationen (etwa über Missstände, gefährliches oder illegales Verhalten) zum Wohle der Allgemeinheit an die Öffentlichkeit. In der Regel bleibt Whistleblowing straffrei.
Fazit: Psst, darüber könnt ihr öffentlich nicht reden
Weil an zahlreichen Orten wie Cafés und in Zügen immer jemand mithören könnte, der nichts von den besprochenen Dingen wissen darf, ist es besser, vertrauliche Themen aus dem Job erst gar nicht in der Öffentlichkeit zu erwähnen.
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