Innere Kündigung
Wenn der Job nur noch Fassade ist
2016-10-15T18:05:34+02:00
Macht ihr nur noch Dienst nach Vorschrift, habt insgeheim schon mit dem Job abgeschlossen und schleppt euch nur noch an den Arbeitsplatz? Damit seid ihr nicht allein! bigKARRIERE erklärt, was es mit der inneren Kündigung auf sich hat!
Was versteht man unter dem Begriff innere Kündigung?
Die innere Kündigung ist eine schleichende Entwicklung, die sich im Innersten eines Mitarbeiters abspielt. Dabei handelt es sich nicht um eine bewusste Entscheidung, sondern um einen langwierigen Prozess, der in einer Art Verweigerungshaltung resultiert. Betroffene können oder wollen sich nicht mehr mit ihrem Job, der Firma und deren Zielen identifizieren. Sie schleppen sich zum Arbeitsplatz, tun das Nötigste und faken Normalität. Hinter der Fassade versuchen innerlich gekündigte Mitarbeiter jegliche Mehrarbeit zu vermeiden, wollen nicht auffallen und bloß keinen Stress vom Chef wegen ihrer suboptimalen Performance.

Wie kann es so weit kommen, fragt ihr euch? Wer innerlich kündigt, hat oft lange Zeit im Job gelitten. Entweder, weil es laufend Enttäuschungen und Verletzungen gab, oder weil sich trotz sehr guter Leistungen partout keine neuen Perspektiven ergeben haben. Irgendwann wandelt sich der Frust in Resignation und innerlich wird die Verantwortung gegenüber der Firma aufgekündigt. Den offenen Akt der formalen Kündigung wagen nur die wenigsten, viele verharren noch lange Zeit in der unbefriedigenden Position und haben gar Angst davor, den ungeliebten Job zu verlieren. Das Phänomen kann jeden treffen, interessanterweise erleben gut ausgebildete Mitarbeiter eine innere Kündigung weitaus seltener. Insgesamt hat ein Viertel bis ein Drittel der betrieblichen Belegschaften insgeheim mit ihrem Job abgeschlossen, zeigen Studien.
Risiko innere Kündigung
Ein unmotivierter Mitarbeiter, der nur die Zeit bis zum Feierabend absitzt, ist ein betriebswirtschaftliches Risiko. Betroffene Mitarbeiter arbeiten langsamer, fehlen häufiger, bringen sich nicht mit frischen Ideen ein und sind seltener bereit, Überstunden zu leisten. Doch das Phänomen hat auch persönliche Auswirkungen: die innere Kündigung macht krank! Anfangs fühlen sich Betroffene noch entlastet - ganz nach dem Motto "Scheiß drauf". Doch mit der Zeit leiden sie unter der eigenen Resignation und den fehlenden Erfolgserlebnissen. Oft liegen Fähigkeiten und Kenntnisse brach, werden nicht weiter ausgebaut und die Zukunft scheint umso perspektivloser. Das Selbstwertgefühl schwindet und depressive Verstimmungen können sich breit machen. Das wiederum hat einen negativen Einfluss auf das Privatleben und die Gesundheit.
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