Privatsphäre im Job
Privatsphäre im Job - was Kollegen und der Chef nicht wissen müssen
2016-11-19T20:44:00+01:00

Ihr habt es sicherlich von klein auf eingetrichtert bekommen: Wer ehrlich ist, kommt privat und beruflich weiter. Doch gilt das wirklich für alle Lebensbereiche? Welche kleinen und großen privaten Veränderungen müsst ihr dem Chef erzählen und welche könnt ihr getrost unter den Teppich kehren - weil sie ihn schlichtweg nichts angehen? Wir zeigen euch, wie ihr das richtige Maß an Offenheit und Privatsphäre im Job findet - und welche Verhaltensweisen seitens des Chefs diesbezüglich okay sind.
Private Fragen vom Chef: Wann muss Klartext gesprochen werden?
Schon beim Vorstellungsgespräch kommen oft private Themen auf den Tisch. Wenn der Chef Fragen zur aktuellen Lebenssituation, zu eurem Partner oder gar eurer Familienplanung stellt, fragt ihr euch mit Recht, ob ihr darauf ehrlich antworten müsst. Wenn ihr beispielsweise gerade in anderen Umständen seid, müsst ihr dies nur in einem Fall preisgeben: Wenn die zu besetzende Stelle eine Arbeit erfordert, die ihr schwanger nicht ausführen könnt. Anderenfalls dürft ihr über euren Nachwuchs schweigen. Wenn euer Partner in derselben Firma arbeitet oder ihr gerade eine heiße Affäre mit der Auszubildenden aus einer anderen Abteilung habt, dürft ihr dies ebenfalls für euch behalten. Der Chef darf lediglich Differenzen, die zu einem schlechteren Arbeitsklima führen, ansprechen und verlangen, dass diese aus dem Weg geschafft werden.

Der Plausch mit den Kollegen: Was gehört ins Pausengespräch?
Die Privatsphäre im Job beschränkt sich aber natürlich nicht nur auf den Chef, sondern auch auf eure Kollegen. Vielleicht ist euer Sitznachbar sehr redefreudig und erzählt euch in der Mittagspause von Jugendsünden, schlimmen Krankheiten oder finanziellen Problemen. All das gehört jedoch nicht zu den Dingen, die ihr ihm oder anderen Beschäftigten erzählen müsst. Auch über eure religiösen und politischen Ansichten müsst ihr nichts preisgeben. Derlei sensible Gesprächsinhalte führen aufgrund vieler unterschiedlicher Meinungen eher zu Spannungen und schädigen der guten Arbeitsatmosphäre. Ihr müsst euch also kein Beispiel am neugierigen, allzeit plaudernden Kollegen nehmen und könnt bei gewissen Themen nach Privatsphäre im Job verlangen.
Privatsphäre im Job: Weitere, heikle Themen auf einen Blick
Abschließend haben wir euch andere, kritische Gesprächsinhalte und Verhaltensweisen gesammelt, welche die Privatsphäre im Job betreffen:
- Vorstrafen: Nur, wenn eure Vorstrafe einen direkten Bezug zum aktuellen Job habt, müsst ihr diese offen darlegen.
- Details zu Krankheiten: Bei einer erhöhten Ansteckungsgefahr müsst ihr den Chef in Kenntnis setzen, anderenfalls dürft ihr über genaue Details von Infektionen und Co. schweigen.
- Vertrauliche Gespräche: Natürlich gilt auch am Arbeitsplatz, dass der Chef private Gespräche (z.B. in der Pause) nicht belauschen oder konkrete Inhalte erfragen darf.
- Private Internetnutzung: Wenn der Chef euch beim privaten Surfen erwischt, heißt das nicht, dass er euren Internetverlauf überprüfen darf - oder ihr ihn erläutern müsst.
Ihr seht also: Nicht alles muss dem Chef erklärt oder mit den Kollegen besprochen werden, doch bei manchen Themen müsst ihr tatsächlich die Hand aufs Herz legen und ehrlich sein.
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