Wann du Pinocchio spielen darfst
Lügen im Bewerbungsgespräch
2016-02-13T20:04:44+01:00

Weil ihr euch schlechte Chancen auf den Job ausrechnet, wollt ihr im Interview flunkern? Geht in Ordnung, wenn der zukünftige Arbeitgeber grenzwertige Fragen stellt. bigKARRIERE zeigt euch, bei welchen Fragen des Personalleiters ihr mit einer glatten Lüge kontern dürft!
Faking-Verhalten beim BeWERBUNGsgespräch
Der Name ist Programm, beim Interview geht es darum, sich zu verkaufen. Laut dem Arbeitspsychologen Clemens Fell von der Universität des Saarlandes sind Lügen im Bewerbungsgespräch keine Seltenheit. Etwa die Hälfte der Jobbewerber neigt dazu, negative Aspekte herunterzuspielen. Doch für die übertriebene Selbstdarstellung gibt es Grenzen. Wird an der falschen Stelle Pinocchio gespielt, kann eine fristlose Kündigung oder die Auflösung des Arbeitsvertrages wegen Täuschung folgen. Besonders in Sachen Arbeitserfahrung, Fach- und Fremdsprachenkenntnissen könnt ihr euch mit Unwahrheiten und unangemessenen Übertreibungen schnell ein Eigentor schießen. Es gibt allerdings Themen, da sind Lügen im Bewerbungsgespräch kein Problem und sogar legal.

Diese Fakten dürft ihr weglügen
Bei einigen heiklen Fragen habt ihr das Recht auf Lüge. Selbst wenn die Schwindelei enttarnt wird, gibt es später keine arbeitsrechtlichen Folgen zu befürchten. Dazu zählen Fragen rund um:
- Religion
- Partei- und Gewerkschaftszugehörigkeit
- Schulden
- Familienplanung
- Gesundheitszustand
- Sexuelle Orientierung
- Vorstrafen
Reden ist Gold und Schweigen ist Scheiße
Bei Fragen zu diesen Themengebieten sind Lügen im Bewerbungsgespräch absolut akzeptabel. Beim Interview ist Reden Gold wert und Schweigen keine gute Strategie, wenn der Personaler plötzlich fragt, ob ihr bald Kinder plant, homosexuell oder verschuldet seid. Arbeitgeber wissen, dass sie solche Fragen eigentlich nicht stellen dürfen, denn nur in wenigen Ausnahmefällen sind solche intimen Erkundigungen erlaubt. Kommt so eine Nachfrage doch, sind viele Jobkandidaten im ersten Moment verunsichert, laufen Rot an oder fangen an zu stammeln. Das erhöht nicht gerade die Chancen auf den Job. Es ist sinnvoll, sich bereits am Anfang der Jobsuche damit abzufinden, dass Lügen im Bewerbungsgespräch manchmal besser ist, als betreten zu schweigen. Noch besser ist es, sich ein paar souveräne Antworten auf solche heiklen Fragen bereitzulegen, damit sie euch nicht aus der Bahn werfen.
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