Der stressigste Job der Welt
Kommt ihr drauf?
2018-03-16T09:52:39+01:00

Notarzt, Bombenentschärfer, Börsenmakler – in welchem Beruf lauert das größte Stresspotenzial? bigKARRIERE stellt euch ein Jobranking mit überraschenden Ergebnissen vor.
Stressigster Job: Stress lass nach
Wer an den stressigsten Job der Welt denkt, dem kommen wahrscheinlich gleich mehrere Berufe in den Sinn. Womöglich ist sogar der eigene Job darunter. Denn seien wir ehrlich – es gibt wohl kaum einen Job, der nicht hin und wieder stressig ist. Aber welcher Beruf ist wirklich so stressig, dass er den Titel stressigster Job der Welt verdient?
Genau dieser Frage ist ein Team von Wissenschaftlern nachgegangen. Die Forscher von der Southern Medical University in China haben insgesamt über 138.000 Probanden in unterschiedlichen Jobs über 17 Jahre hinweg begleitet. Die Langzeitstudie wurde in der Fachzeitschrift Neurology publiziert und zeigt, welcher Beruf tatsächlich als stressigster Job der Welt gelten darf.
Das überraschende Ergebnis: Der Titel stressigster Job der Welt geht in die Gastronomie. Servicekräfte wie Kellner und Kellnerinnen haben der chinesischen Langzeitstudie nach den meisten Stress im Job.
Als Kellner oder Kellnerin trägt man zwar nicht unbedingt viel Verantwortung, dennoch stehen die Servicekräfte physisch als auch psychisch ständig unter Druck. Im Restaurantgewerbe muss man in jeder Situation freundlich sein. Zudem muss es schnell gehen, damit das Essen nicht kalt wird und die Gäste zufrieden nach Hause gehen. Zu den negativen Aspekten des Jobs zählen die geringe Wertschätzung und der niedrige Lohn. Auch die späten und oft wechselnden Arbeitszeiten hinterlassen ihre Spuren.
Die chinesischen Wissenschaftler konnten beispielsweise belegen, dass Servicekräfte häufiger zu Alkohol und Zigaretten greifen als andere Berufsgruppen. Insgesamt bescheinigen die Forscher Kellnern und Kellnerinnen ein um 58 Prozent höheres Risiko für einen Schlaganfall.

Wie lässt sich Stress vergleichen, der in unterschiedlichen Berufen entsteht?
Für ihre Untersuchung teilten die chinesischen Wissenschaftler alle Berufe in vier Kategorien ein, je nachdem wie viel Kontrolle und Selbstbestimmung die Arbeitnehmer in ihrem Job hatten, wie temporeich der Joballtag war und wie anspruchsvoll die körperlichen beziehungsweise geistig-kognitiven Anforderungen waren. Zu den stressigsten Jobs zählen demnach Berufe im Dienstgewerbe wie Servicekräfte aber auch Pflegepersonal, da Arbeitnehmer in diesen Bereichen die Arbeit in einem hohen Tempo erledigen müssten und ihre Aufgaben kaum selbstbestimmt ausführen könnten.
Im Gegensatz dazu zählten zu den am wenigsten stressigen Jobs Berufe wie Architekt und Wissenschaftler, da diese zwar geistig anspruchsvoll seien, die Arbeit allerdings nicht schnell absolviert werden müsse, allgemein hoch angesehen, gut entlohnt und selbstbestimmt sei. In einer weiteren Kategorie fanden sich Hausmeister, Minenarbeiter und Handwerker, die im Allgemeinen ähnlich wie Servicekräfte wenig Kontrolle über den eigenen Arbeitsalltag hätten, dafür aber nicht so unter Zeitdruck arbeiten müssten. Die vierte Kategorie umfasste Berufe mit anspruchsvollen Tätigkeiten, die zackig erledigt werden müssten, allerdings größtenteils selbstbestimmt ausgeführt werden könnten.
Stress = Stress?
Insgesamt stellten die Wissenschaftler fest, dass Stress Menschen auf unterschiedliche Weise belasten kann. Häufig sei jedoch, dass gestresste Menschen dazu neigen, sich weniger ausgewogen zu ernähren, Sport zu meiden und Tabak zu rauchen. Alles Dinge, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall steigern.
Fazit: Stressigster Job lässt sich auf zwei Aspekte zurückführen
Die Studie zeigt: Wer wenig Selbstbestimmung im Job hat und im Akkord ackern muss, erfährt am meisten Stress. Dieser Stress kann sich in gesundheitlich ungünstigen Verhaltens- und Ernährungsweisen niederschlagen, die wiederum nachweislich das Risiko für Krankheiten wie etwa Schlaganfall steigern. Falls ihr euch in der Welt der Berufe erst noch orientieren müsst, schadet es nicht die Stressaspekte Selbstbestimmung und Arbeitstempo bei eurer Berufswahl mitberücksichtigen.
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