Emotionale Intelligenz
Darum ist sie ein wichtiger Karrierefaktor!
2018-11-24T15:15:39+01:00
Könnt ihr intelligent mit Gefühlen umgehen? Was komisch klingt, ist kein Kokolores. Wir haben die wichtigsten Fakten zum Thema emotionale Intelligenz für euch zusammengestellt.

Was ist emotionale Intelligenz?
Neben dem weitläufig bekannten Begriff IQ (Intelligenzquotient) hört man immer häufiger vom EQ, dem Emotionalen Intelligenzquotienten beziehungsweise der emotionalen Intelligenz. Doch was steckt hinter dem Konzept?
Emotionale Intelligenz meint die Fähigkeit, Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen. Dabei geht es sowohl um die eigenen Gefühle als auch um die Gefühle anderer Menschen. Die Grundlage für das Konzept stammt von Howard Gardener, der in den 1920er Jahren erkannte, dass es neben der "fachlichen Intelligenz" noch andere Intelligenzaspekte gab, die einen guten Arbeiter ausmachten.
Im Laufe der Zeit trugen mehrere Wissenschaftler zur Weiterentwicklung des Konzepts bei. Der Begriff emotionale Intelligenz wurde im Jahr 1990 von den Psychologen John D. Mayer und Peter Salovey etabliert. Dem breiten Publikum wurde das Konzept durch das Buch "EQ. Emotionale Intelligenz" (1995, Daniel Goleman, Journalist) zugänglich. Folglich gibt es mehrere Definitionen des Konzepts.
Um Emotionen zu erkennen, zu verstehen und zu beeinflussen, sind fünf Schlüsselkompetenzen entscheidend:
EQ-Kompetenz #1: Selbstwahrnehmung (die eigenen Gefühle wahrnehmen, akzeptieren und verstehen)
EQ-Kompetenz #2: Selbstregulierung (eigene Gefühle steuern; negative Gefühle wie Angst oder Wut dämpfen und positive Gefühle verstärken)
EQ-Kompetenz #3: Selbstmotivation (Gefühle so beeinflussen, dass sie der Erreichung von Zielen dienen; umfasst den Verzicht auf sofortige Bedürfnisbefriedigung)
EQ-Kompetenz #4: Empathie (Gefühle anderer Menschen wahrnehmen und verstehen)
EQ-Kompetenz #5: Beziehungsmanagement (zwischenmenschliche Beziehungen verstehen und beeinflussen)

Welche Vorteile kann emotionale Intelligenz für die Karriere bringen?
Emotionale Intelligenz spielt in vielen Jobs eine nicht unwichtige Rolle, denn sie erleichtert die reibungslose Zusammenarbeit mit anderen Menschen. Insbesondere für Führungskräfte und Personalverantwortliche ist EQ aber essenziell. Denn wer Personal auswählt oder führt, muss über ausgezeichnete Menschenkenntnis verfügen, empathisch sein, motivieren können und konstruktiv mit Konflikten umgehen.
Doch auch abseits von Führungsrollen kann euch ein hoher EQ auf dem Weg empor der Karriereleiter helfen. Das liegt daran, dass Menschen, die "gut mit Menschen können", im Job eher erfolgreich sind.
Test: Wie viel EQ habt ihr?
Wenn ihr neugierig seid, wie hoch euer EQ ist, könnt ihr euch einem Test unterziehen. Der bekannteste Test heißt MSCEIT (Mayer-Salovey-Caruso Emotional Intelligence Test) und misst den EQ in vier Bereichen: Wahrnehmung von Emotionen, Nutzung von Emotionen zur Unterstützung des Denkens, Verstehen von Emotionen und Umgang mit Emotionen. Und auch im Bewerbungs- und Auswahlprozess finden EQ-Tests immer häufiger Anwendung, weil Arbeitgeber neben akademischen und fachlichen Kompetenzen Wert auf Soft Skills legen.
Kritik am Konzept des EQ
Inhaltlich gibt es kaum Kritik, da das Konzept relevante Fähigkeiten des Menschen beschreibt, die in der Wissenschaft anerkannt sind (etwa unter den Namen "Emotion Regulation" oder "Self-Regulation"). Kritiker hinterfragen hingegen den Begriff selbst. Denn emotionale Intelligenz knüpft begrifflich an das traditionelle Konstrukt der Intelligenz an. Dabei haben Validitäts-Überprüfungen gezeigt, dass "MSCEIT kaum Überschneidungen mit anderen Teilintelligenzen" besitzen. Somit ergibt sich für Kritiker die Frage, ob und wie der Begriff das traditionelle Konstrukt der Intelligenz sinnvoll ergänzt. Teilweise für dafür plädiert, das Wort Intelligenz durch das Wort Kompetenz zu ersetzen.
Fazit
Viele Menschen dürfte das Wissen beruhigen, dass es im Leben mehr als nur den IQ gibt. Auch wenn die Wissenschaft noch nicht abschließend geklärt hat, ob emotionale Intelligenz eine andere Art von Intelligenz oder doch eher Kompetenzen sind. Im alltäglichen und im beruflichen Leben kann ein hoher EQ euch dabei helfen, erfolgreich zu sein.
Weiterführende Links: