Karriereplanung?
Gewinnt einen Beratungstermin beim Karrierecoach
2017-06-02T14:33:00+02:00

Ihr habt Fragen zu eurer Karriereplanung, zum Berufsleben oder zu euren Bewerbungsunterlagen? Wir haben einige wichtige Fragen rund um die Bewerbung an Doris Deichselberger, eine der renommiertesten Coaches für Bewerbung, Beruf und Karriere und Leiterin des Steinbeis Beratungszentrums ‚Change Management & Business Coaching', gestellt.
Zudem habt ihr die Möglichkeit, euer ganz individuelles Bewerbungstraining bei Deichselberger Consulting zu gewinnen. Wir verlosen unter allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen ein volles Beratungspackage. Darin enthalten sind drei individuell zugeschnittene Beratungstermine und ein Unterlagencheck eurer Bewerbungsunterlagen – Mitmachen lohnt sich also auf jeden Fall!
Hier haben wir für euch zudem einige nützliche Tipps, die uns der Coach für Bewerbung, Berufsorientierung und Karriere, Frau Deichselberger, im Rahmen eines Radiointerviews beantwortet hat:

bigKARRIERE: Junge Menschen haben heute in Sachen Berufswahl beim riesigen Ausbildungs- und Studienangebot die Qual der Wahl: Was raten Sie jemandem, der noch „null Plan“ über seine Job-Zukunft hat?
Frau Deichselberger: Also wichtig ist erstmal, sich mit der eigenen Persönlichkeit auseinander zu setzen – mit den Stärken und Schwächen. Das kann man herausfinden, indem man sich überlegt: Was mache ich denn am liebsten? Was macht mir Spaß? Was geht mir leicht von der Hand? Dann sollte man sich aber auch mit anderen Menschen unterhalten – also mit Freunden, mit den Eltern, mit einem Trainer, Musiklehrer, Fußballtrainer – um auch hier die Fremdeinschätzung nochmal mit der Selbsteinschätzung zu vergleichen.
Im zweiten Schritt halte ich es für zielführend, sich zu überlegen, in welcher beruflichen Tätigkeit man denn diese Stärken optimal einsetzen kann und die eigenen Schwächen nicht einsetzen muss. Also, sich wirklich zu überlegen: Bin ich eher handwerklich begabt oder analytisch oder gehe ich gerne mit Zahlen um?
Und mit diesen Informationen kann man dann auf sogenannte Studenten- und Ausbildungsmessen gehen. Es gibt beispielsweise auch die Stuzubi und es gibt Veranstaltungen in Universitäten und Schulen. Zudem gibt es Praktika, bei denen man dann in das Unternehmen reinschnuppern kann und sich die Tätigkeiten vor Ort anschauen kann.

bigKARRIERE: Gibt es den „Traumjob“ überhaupt und wie sieht dieser aus?
Frau Deichselberger: Hier fällt mir ein gutes Sprichwort ein von Konfuzius: „Wähle einen Beruf, den die liebst und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten“. Das heißt Im Endeffekt: Mach dein Hobby zum Beruf, dann ist man schon schrittweise in der richtigen Richtung. Ich habe in vielen Gesprächen mit meinen Kunden die Erfahrung gemacht, dass es im Traumjob darum geht, möglichst viele Stärken abzudecken, die man gerne in einem Beruf ausüben möchte. Der Tag sollte eben gut gelaufen sein, man sollte abends zufrieden nach Hause kommen – das ist im Endeffekt für viele Menschen ein Traumjob.
Man darf aber eines nicht vergessen: auch der tollste Traumjob hat seine Schattenseiten. Man muss zwischendurch mal eine Buchhaltung machen oder Schriftsachen, die man nicht unbedingt so gerne machen möchte. Das gehört gegebenenfalls auch zum Traumjob. Wenn man also 70-80% seiner Wünsche abdeckt, ist schon ziemlich viel erfüllt.
Und die Menschen sind ja sehr unterschiedlich. Die einen möchten einen tollen Inhalt in diesem Job, gerade in sozialen Berufen. Den anderen sind Gehalt und Status, vielleicht Auto, sehr viel wert. Und daher gehe ich in meinen Beratungen immer individuell auf die Kunden ein und schaue, welche Ziele der Mensch realisieren möchte – wie kommt er also von A nach B. Denn meiner Ansicht nach kann man Karriere, also den Weg zum Traumjob, durchaus planen.
bigKARRIERE: Die ersten Sekunden eines Vorstellungsgesprächs sind sehr entscheidend. Wie überzeugt man hier von Anfang an?
Frau Deichselberger: Die ersten Sekunden geben in jeder Kommunikation die Richtung vor – wie gehe ich also mit den ersten Sekunden im Vorstellungsgespräch um? Wichtig ist zunächst, dass man auf das Auftreten achtet, also die Körperhaltung, Blickkontakt und ein guter Händedruck – man sollte hier nicht den Fisch in der Hand halten. Die richtige Körperhaltung und ein Lächeln können auch die Türe auf jeden Fall öffnen.
Schauen Sie Ihren Gesprächspartner an, sagen Sie „Grüß Gott Herr/Frau ...“, lächeln Sie und dann ist eigentlich schon ganz viel richtig in die Weichen gestellt. Und dann sollte man sich im Vorfeld mit dem Unternehmen auseinander setzen, um sich auch auf Smalltalk vorzubereiten. Zudem sollte man sich auch natürlich über die Gesprächspartner informieren. Hierfür gibt es ja zahlreiche Plattformen, bei denen man Informationen über die Gesprächspartner in Erfahrung bringen kann – mit der Erkenntnis: Ist der Herr oder die Dame schon länger im Unternehmen oder auch noch relativ frisch dabei? In welcher Position ist er oder sie? Gegebenenfalls, welche Hobbys hat er oder sie? Mit diesen Informationen kann man auch noch ein bisschen tiefer in den Smalltalk einsteigen, um eine freundliche und offene Atmosphäre zu gestalten.

bigKARRIERE: Ist Auslandserfahrung heutzutage noch etwas Besonderes oder sogar schon ein Muss?
Frau Deichselberger: Also, meiner Ansicht nach ist ein Auslandsaufenthalt nicht unbedingt ein Muss. Es ist sehr förderlich, vor allem für die persönliche Entwicklung, wenn man über den Tellerrand hinausschaut. Ich war letztes Jahr als Ausstellerin, als Karriere- und Bewerbungsberaterin auf der Down-Under-Messe. Da sind viele Menschen gewesen, die in Australien oder Neuseeland waren, und auch solche, die dorthin wollten, und jeder dieser Teilnehmer der Messe hatte eine ganz unterschiedliche Intention.
Die einen wollten im Ausland einfach nur mal so abhängen und die anderen haben dort schon ein Praktikum gemacht – in der beruflichen Richtung, in die sie später nach der Rückkehr gehen möchten. Also, es hängt auch davon ab, wie man diesen Auslandsaufenthalt verbringt.
Viele Menschen sind an Führungspositionen in internationalen Unternehmen interessiert. Als Bewerbungsberaterin und Karriere Coach sowie Leiterin des Steinbeis Beratungszentrums ‚Change Management & Business Coaching’ habe ich Kunden vom Schüler bis zum Vorstand von DAX-Unternehmen. Dabei sehe ich zahlreiche Lebensläufe von Personen in exponierten Positionen. Viele waren im Ausland oder haben sogar ein Auslandsstudium absolviert. Für solche Tätigkeiten halte ich es für sehr zielführend. Aber generell ist es kein Muss..
bigKARRIERE: Frau Deichselberger, welche Frage brennt Berufseinsteigern in Ihren Coachings noch unter den Nägeln?
Frau Deichselberger: Wie sieht generell eine zielführende Bewerbung aus? Eine Initiativbewerbung ist beispielsweise anders. Also wie gehe ich initiativ um mit einer Bewerbung? Wie läuft ein Vorstellungsgespräch insgesamt ab, also wie ist so ein Ablauf? Wie gehe ich damit um, wenn mehrere Leute dabei sind? Kann ich nach dem Gespräch Fragen stellen? Was ist aus der Bewerbung geworden? Wenn ja, wann kann ich das erfragen? Und wie mache ich das? Was ziehe ich für das Vorstellungsgespräch an? Das Outfit ist natürlich sehr wichtig.
Und wenn wir jetzt vom Berufseinstieg ausgehen, also wie überstehe ich die Probezeit? Wie gehe ich mit Konflikten um? Und nach dem netten Thema Gehalt werde ich oft gefragt. Wie verhandle ich das Gehalt und ab wann kann ich eine Gehaltserhöhung anfragen?
Also, es sind sehr viele Fragen, die am Anfang entstehen. Wenn so ein junger Mensch noch nie im Job war, kommen natürlich ganz viele Situationen auf einen zu, mit denen man noch etwas überfordert ist und in denen man sich Fragen nach der richtigen Strategie stellt. Da empfehle ich auch jedem für sich Hilfe von einem Menschen zu suchen, der diesen jungen Menschen in der ersten Zeit begleitet und mit ihm Fragen und Konflikte löst – im Anschluss entwickelt man gemeinsam eine Strategie, um eventuelle Probleme direkt im Keim zu ersticken. Es ist also auch ganz wichtig, dass man da nicht in eine Schiene gerät, aus der man dann immer schwieriger wieder rauskommt.

bigKARRIERE: Wie sollte man mit „Lücken“ und persönlichen Fehlern in seinem Lebenslauf umgehen? Wo könnte gnadenlose Ehrlichkeit das Aus bedeuten?
Frau Deichselberger: Lücken stellen sich sehr unterschiedlich dar. Es kann passieren, dass man mal im Ausland war oder im Ausland vielleicht ein bisschen länger verharrt ist. Man sollte diese Lücken möglichst positiv darstellen. Ich spreche immer von charmant einfärben, also, so unterschiedlich wie die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Lücken im Lebenslauf. Vielleicht hat man mit dem falschen Studium angefangen und dann festgestellt, dass es eigentlich doch nicht das richtige ist.
Aber jeder Schritt hat seine Vorteile, also macht man am besten aus diesen Schwächen Stärken und überlegt sich, was die Phase gebracht hat. Wenn man jetzt beispielsweise von einem Auslandsaufenthalt spricht – da hat man sicherlich Leute kennengelernt und konnte gegebenenfalls die Englischkenntnisse verbessern. Das sind ja alles Vorteile.
Was ich nicht empfehle ist zu lügen, denn diese Lügen holen einen ganz schnell ein und können auch gegebenenfalls im schlimmsten Fall zur Kündigung führen, wenn im Lebenslauf oder im Vorstellungsgespräch die Unwahrheit gesagt wird.
Es ist auch wichtig, hier eine gute Argumentation vorzubereiten, gerade für das Vorstellungsgespräch. Im Vorfeld sollte man sich schon überlegen, was man darauf antwortet und man sollte nicht in eine Verteidigungsrede abrutschen. Mit meinen Kunden gehe ich diese problematischen Stellen durch und wir suchen eine Argumentation, die für den Kunden authentisch ist und gut im Vorstellungsgespräch rüber kommt.

bigKARRIERE: Für viele junge Menschen sind Bewerbungen schreiben, Jobinterviews, Assessment Center, etc. der reinste Horror. Welche der heutigen Methoden, denken Sie, könnten auch noch in 10 Jahren ein wichtiger Bestandteil des Auswahlprozesses sein und welche neuen „Tools“ könnten hier evtl. eine Rolle spielen?
Frau Deichselberger: Also wichtig ist mir, zu allererst mal zu sagen, dass ein Horror oder eine Angst vor dem Vorstellungsgespräch nicht sein muss. Man kann Vorstellungsgespräche vorbereiten, man kann sie immer wieder im Rollenspiel üben, um da einfach die Angst zu nehmen. Man holt sich Hilfe von einem Menschen, der sich damit auskennt, der mit einem zusammen die verschiedenen Situationen durchgeht, um da Übung reinzubekommen.
Um auf die zweite Frage zurückzukommen, denke ich, dass es ein persönliches Gespräch immer im Vorstellungsprozess geben wird. Was sich natürlich weiterentwickeln wird, sind Chats, Skype, also ganz verschiedene Apps, die auf dem Markt erschienen sind – in dieser Form wird sich sicherlich einiges weiterentwickeln.
Manche Unternehmen werden im Moment wirklich von Bewerbungen überrollt. Das ist der Wahnsinn – allein durch die Internetbewerbungen gehen Bewerbungen einfach wesentlich schneller. Dadurch erhalten namhafte Unternehmen tausende von Bewerbungen und haben sich daher auch IT-Unterstützung gesucht. Es ist also wichtig, schon im Vorfeld die Keywords zu prüfen. Das wird in Zukunft sicherlich noch viel stärker der Fall sein. Also sollte man darauf achten, dass die Keywords in den Bewerbungsunterlagen enthalten sind, damit man nicht im falschen Topf landet.
Hier könnt ihr das vollständige Interview noch einmal anhören. Habt ihr noch weitere Fragen an Frau Deichselberger? Dann macht mit beim Gewinnspiel und mit ein bisschen Glück könnt ihr schon bald ein Beratungspackage mit drei Beratungsterminen und einem Check eurer Bewerbungsunterlagen bei dem Coach für Bewerbung, Beruf und Karriere wahrnehmen!
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