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Klitschen und Missmanagement

eine Warnung

Bild Foto: ali yahya / unsplash
Foto: ali yahya / unsplash

Ihr habt ein Studium oder eine Berufsausbildung gemacht, die gut zu euch und euren Stärken passt? Ihr seid glücklich damit und noch viel glücklicher seid ihr über die Tatsache, dass ihr eine Stellenbeschreibung gefunden habt, die genau mit euren Fähigkeiten und Interessen matcht? Das ist schon einmal ein guter Anfang, aber bevor ihr euch blindlings auf die neue Stelle stürzt, lohnt es sich, den neuen potenziellen Arbeitgeber einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Möglicherweise habt ihr nicht eure Traumfirma vor euch, sondern steht kurz davor, euer berufliches Dasein in einer Klitsche zu fristen. Worauf ihr bei der Wahl eures zukünftigen Arbeitgebers achten solltet, verraten wir euch hier.

Klitsche - was ist das eigentlich genau?

Bemühen wir doch einmal den Duden und schauen nach, was dieser zu einer Klitsche sagt. Laut Duden kann man darunter einen ärmlichen, kleinen Betrieb, einen Bauernhof oder Ähnliches sowie ein Schmierentheater verstehen. In Bezug auf den Beruf kann man dann von einer Klitsche sprechen, wenn sich herausstellt, dass sich hinter dem Unternehmen kein Traumarbeitgeber, sondern ein Irrenhaus verbirgt. Ihr habt regelmäßig das Gefühl, dass ihr nicht in einem seriösen Unternehmen, sondern einem Klapsmühle tätig sein? Dann stehen die Chancen gut, dass ihr euch in eine Klitsche verirrt habt.

Warum die Wahl des Arbeitsgebers so eine große Rolle spielt

Die Wahl der richtigen Ausbildung oder des richtigen Studiums ist schon einmal ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Wahl des Arbeitsgebers kann eure restliche berufliche Zukunft aber in gleichem Maße positiv oder negativ beeinflussen. Wenn ihr jeden Tag mit Bauchschmerzen zur Arbeit geht, weil euer Chef unkontrollierte Wutausbrüche hat, Kollegen laufend gemobbt und die Regeln ganz nach Lust und Laune geändert werden, dann wirkt sich das langfristig auch auf eure Gesundheit aus. Wir haben in unserer Gesellschaft heute viele Menschen, die sich ausgebrannt fühlen und ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können. Es gibt Firmen, die für ihre Mitarbeiter den absoluten Albtraum darstellen und das wirkt sich auf deren Sozialleben, Motivation und natürlich den Spaß am Beruf aus. Die Wahl eures zukünftigen Arbeitgebers wird euer Leben also maßgeblich beeinflussen. Umso wichtiger ist es daher, genau hinzuschauen und die Spreu vom Weizen zu trennen.

Sind kleine Unternehmen immer Klitschen?

Für viele steht nach dem Studium oder der Berufsausbildung die Frage im Raum, ob sie zu einem kleinen oder großen Unternehmen wollen. Sowohl große als auch kleine Unternehmen haben verschiedene Vorteile. Und nein, ein kleines Unternehmen ist nicht automatisch eine Klitsche. Um als Klitsche zu gelten, muss ein Unternehmen noch andere Kriterien erfüllen. Ein großes, schlecht organisiertes Unternehmen kann ebenso eine Klitsche sein, bei der ihr auf lange Sicht nicht glücklich werdet. Es kommt auf euren Charakter und verschiedene andere Faktoren an, ob ihr in einem kleinen oder großen Unternehmen besser aufgehoben seid. Also auch wenn der Duden von einem kleinen, ärmlichen Betrieb spricht, können kleine und große Unternehmen Klitschen sein und sich für ihre Arbeitnehmer wie das personifizierte Irrenhaus anfühlen.


 

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Klitschen und Missmanagement – eine Warnung / Foto: annie spratt / unsplash

Irrenhaus oder Traumfirma - so lassen sie sich unterscheiden

Ihr wollt nicht ins offene Messer laufen und möglichst frühzeitig erkennen, ob ihr euch mitten im Irrenhaus befindet? Auf folgende Punkte solltet ihr achten:

  • Im Bewerbungsgespräch hat sich das Unternehmen ganz anders dargestellt als es tatsächlich der Fall ist. Die Darstellung im Bewerbungsgespräch hat mit der Realität nicht viel zu tun.
  • Auf der Webseite oder in den Unterlagen des Unternehmens wird eine Unternehmenskultur beschrieben, die ihr im Arbeitsalltag nirgendwo entdecken könnt.
  • Versprechungen werden nicht eingehalten. Euch wurde eine Beförderung in Aussicht gestellt und nun will niemand mehr etwas davon wissen? Hier ist höchste Vorsicht geboten.
  • Ihr stellt fest, dass eure Kollegen ständig kündigen. Eine hohe Mitarbeiterfluktuation spricht nicht für ein Unternehmen.
  • Eurem Kollegen ist ein kleiner Fehler passiert und schon landet die Kündigung auf seinem Tisch? Unberechenbare Vorgesetzte machen das Leben zur Hölle.
  • Euer Unternehmen setzt nur Leiharbeiter ein und feste Arbeitsverträge gibt es kaum? Schwierig, um sich dort sicher und langfristig wohl zu fühlen.
  • Eure älteren Kollegen werden noch vor dem Rentenalter aus dem Unternehmen gemobbt? Das geht gar nicht, ältere Mitarbeiter bringen viel Berufs- und Lebenserfahrung mit und haben Wertschätzung verdient.
  • Mobbing gehört in eurem Unternehmen quasi zur Firmenkultur.
  • Euer Unternehmen verzeichnet ein gutes Wachstum und steigende Gewinne, aber mehr als ein freundliches Nicken ist für euch nicht drin? Traumarbeitgeber beteiligen ihre Mitarbeiter am Erfolg.
  • Bei euch weiß die eine Abteilung nicht was die andere tut und ihr arbeitet aneinander vorbei.
  • Ständig werden Meetings einberufen und ihr fühlt euch hinterher weder besser informiert noch sonst irgendwie bereichert.
  • Ihr seid nur noch mit der Bürokratie beschäftigt und die Prozesse erfordern eure ganze Aufmerksamkeit? Dafür seid ihr nicht angetreten.
  • Eure Chefs scheinen ebenso wie ihr die Schnauze voll zu haben und regelmäßig wirft einer das Handtuch. Ein ständiger Wechsel der Vorgesetzten ist eine Belastung.
  • Transparenz wird in eurem Unternehmen ganz klein geschrieben. Wenn irgendwas Wichtiges beschlossen wird, erfahrt ihr es garantiert als Letzte.
  • Die Kollegen mit der größten Klappe haben die beste Reputation in eurem Unternehmen? Die individuelle Leistung sollte zählen.

Fazit

Eine Klitsche ist im Grunde ein Unternehmen, in dem ihr keine berufliche Zukunft habt. Zumindest keine angenehme. Wenn in eurem Unternehmen nur wenige Punkte nicht optimal sind, die Arbeit euch insgesamt aber gefällt, lässt sich das Negative verschmerzen. Sobald es euch aber an die Substanz geht, solltet ihr euch nach einem anderen Unternehmen umsehen.

 

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