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Wie ihr euren Gehaltswunsch formuliert und was ihr nie bei Gehaltsverhandlungen

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Ihr seid euch sicher, ihr verdient ein höheres Gehalt, als ihr aktuell bekommt? Dann müsst ihr nur noch eure Vorgesetzten überzeugen! Wir verraten, wie ihr einen realistischen Gehaltswunsch formulieren könnt, stichhaltige Argumente liefert und die Gehaltsverhandlung ohne Fauxpas erfolgreich führt.

Gehalt ermitteln

Um einen realistischen Gehaltswunsch zu formulieren, ist es ratsam, sich eine Orientierung zu verschaffen. Checkt dazu Gehalts-Vergleichsportale und Bewertungsplattformen für Arbeitgeber. So bekommt ihr ein gutes Gefühl für das Durchschnittsgehalt. Auch Freunde, Familienmitglieder, Kollegen oder Bekannte aus eurem Netzwerk, die in eurer Branche tätig sind, können Auskunft zu typischen Gehältern liefern. Diesen Durchschnittswert könnt ihr dann entsprechend eurer Qualifikation, euren Kompetenzen und Leistungen nach unten oder oben korrigieren. Bei eurer Berechnung spielen die Größe eurer Firma und die Gehaltsstruktur in eurer Region eine wichtige Rolle. In Ostdeutschland sind die Mietpreise, aber dafür auch die Gehälter tendenziell niedriger und im Süden am höchsten. Bei der Unternehmensgröße gilt generell: Je größer die Firma, desto höhere Gehälter sind denkbar.


 

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Money, Money, Money - Wie ihr euren Gehaltswunsch formuliert / Foto: tyler nix / unsplash

Mehr Geld verlangen: Wie viel ist zu viel?

5, 10 oder gar 50 Prozent mehr Gehalt, wie üppig darf man den Gehaltswunsch formulieren, ohne sich gleich ins Aus zu schießen? Eine strikte Regel gibt es dabei nicht, entscheidend sind eure individuelle Situation und die Argumente, die ihr beim Gehaltswunsch formulieren nutzt.

  • Bis vier Prozent mehr: Standardgehaltserhöhung, die die Inflation ausgleicht. Gerechtfertigt, wenn Aufgaben/Verantwortungsumfang sich nicht verändert haben.
  • Zwischen fünf und acht Prozent mehr: Gerechtfertigt, wenn ihr zwar weiter in der gleichen Position arbeitet, eure Leistung/Qualität sich aber verbessert hat. Handelt es sich um eine deutliche Steigerung der Leistung oder habt ihr zwischenzeitlich zusätzliche Qualifikationen erworben, könnt ihr auch mehr als acht Prozent Plus fordern.
  • Zwischen 10 und 15 Prozent mehr: Gerechtfertigt bei einem Wechsel in ein anderes Unternehmen, wenn ihr in einer vergleichbaren Position bleibt.
  • Bis 50 Prozent: Eine Gehaltserhöhung von 20, 30 oder gar 50 Prozent ist bei internen und externen Beförderungen möglich. Wichtig dabei: Gehaltswunsch gut formulieren und mit stichhaltigen Argumenten untermauern.

Für wie viel Prozent ihr euch entscheidet, hängt von euren individuellen Umständen ab. Erfolgreich werdet ihr dann sein, wenn ihr nicht übertreibt. Denn wenn ihr selbst nicht daran glaubt, eine Riesengehaltserhöhung zu verdienen, wird es schwer, euren Gehaltswunsch so zu formulieren, dass er authentisch und glaubwürdig wirkt. Ihr müsst selbst daran glauben, dass euch zusteht, was ihr verlangt. Hilfreich dabei ist, nicht an eine feste Summe zu denken, sondern sich ein Minimal- und Maximalziel zu überlegen. Dadurch habt ihr Verhandlungsspielraum. Sinnvoll ist auch Alternativziele im Hinterkopf zu haben, falls es aktuell mit der Gehaltserhöhung nicht klappt.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um einen neuen Gehaltswunsch zu formulieren?

Prinzipiell könnt ihr eure Vorgesetzten jederzeit um ein Mitarbeitergespräch bitten, bei dem es um das Thema Gehalt geht. Empfehlenswert ist direkt zu sagen, dass ihr über Geld reden wollt ("Wann könnten wir ein Mitarbeitergespräch führen? Ich würde gerne über die vergangenen Monate und mein Gehalt reden"). Dann haben eure Vorgesetzten die Chance, sich auf das Gespräch vorzubereiten, die Personalakten zu wälzen und fühlen sich nicht überrollt. Ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt ist immer ein guter Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung und auch das jährliche Personalgespräch bietet sich an.

Was ihr nie in der Gehaltsverhandlung sagen solltet

  • Mit der Kündigung drohen. Drohungen belasten das Verhältnis, und eure Vorgesetzten könnten direkt in den Abwehrmodus schalten. Besser ist es, wenn der Chef ein Partner und kein Feind ist.
  • Mit den Kollegen vergleichen. Vergleiche sind nie gut und können schnell nach hinten losgehen. In der Gehaltsverhandlung geht es allein um euch, eure Qualifikation, Kompetenz und Leistung.

Tipps für die Gehaltsverhandlung

Tipp #1: Argumente zurechtlegen. Es reicht nicht, bloß einen Gehaltswunsch zu formulieren. Eure Vorgesetzten wollen auch Argumente hören, warum ihr mehr Geld verdient. Überlegt euch drei Top-Argumente, die eure Forderung stützen. Dafür könnt ihr auf Erfolge aus der Vergangenheit zurückgreifen oder geplante Projekte, bei denen ihr mehr Aufgaben/Verantwortung übernehmen werdet, anführen.

Tipp #2: Gegenargumente überlegen. Wie kontert ihr, wenn die Vorgesetzten abblocken?

Tipp #3: Neben Minimal- und Maximalziel auch Alternativziele überlegen. Falls die Firma aktuell kein Geld für eine Gehaltserhöhung hat, könntet ihr alternative Ziele akzeptieren, etwa eine Betriebsrente, Bonuszahlungen oder einen Firmenwagen.

Tipp #4: Gehaltsverhandlung trainieren. Bei Verhandlungen spielen Aspekte wie Körpersprache, Mimik und Rhetorik eine Rolle. Je klarer ihr euch ausdrücken könnt (Konjunktiv meiden!) und je wohler ihr euch bei der Verhandlung und der geforderten Summe fühlt, desto eher wirkt ihr souverän und überzeugend.

Fazit

Worauf es beim Gehaltswunsch formulieren ankommt und was ihr lieber nicht sagen solltet? Mit unseren Tipps lotsen wir euch sicher durch jede Gehaltsverhandlung!


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