Schwarze Rhetorik im Job
Wie ihr fiese Kommunikation durchschaut
2020-05-28T11:39:48+02:00
Im Job und auch im Privatleben geht es nicht immer fair zu. Hin und wieder werden wir manipuliert, ohne es zu merken. Schwarze Rhetorik im Job ist keine Seltenheit. Wenn ihr euch gegen manipulative Techniken wehren möchtet, müsst ihr diese kennen. Umgekehrt soll dies natürlich keine Aufforderung sein, Manipulation im Job anzuwenden. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er komplett Fairplay spielen oder sich mit ein bisschen mehr Ellenbogen durchsetzen möchte. Wir zeigen euch, wie ihr schwarze Rhetorik im Job aufspüren und was ihr dagegen unternehmen könnt.
Schwarze Rhetorik – was versteht man darunter?
Unter einer schwarzen Rhetorik versteht man rhetorische Techniken, die bei anderen Menschen zu einer Glaubensveränderung oder Verhaltensänderung führen sollen, ohne dass diese es merken. Erreicht werden diese Glaubens- und Verhaltensänderungen durch rhetorische Tricks, Scheinargumente und kognitive Verzerrungen. Grundsätzlich geht man davon aus, dass sich unterschiedliche Menschen durch unterschiedliche Techniken der schwarzen Rhetorik beeinflussen lassen. Wenn ihr euch gegen schwarze Rhetorik im Job oder ganz allgemein gegen manipulative rhetorische Techniken wehren möchtet, solltet ihr diese kennen.

Schwarze Rhetorik im Job – diese Techniken können manipulieren
Man geht von drei bestimmten Techniken in der schwarzen Rhetorik aus. Zu diesen drei Techniken gehören die Scheinargumente, die kognitive Verzerrung sowie rhetorische Tricks.
- Scheinargumente: Hinter Scheinargumenten verbergen sich Aussagen, die auf den ersten Blick wie Argumente wirken, jedoch keine wirklichen Argumente sind.
- Rhetorische beziehungsweise sprachliche Tricks: Hier arbeitet man mit manipulativen Wörtern und nutzt beispielsweise Fremdwörter oder wertende Wörter.
- Kognitive Verzerrungen: Diese Bezeichnung klingt kompliziert, ist es aber im Grunde nicht. Hinter den kognitiven Verzerrungen stecken Denkfehler, die jedem von uns gelegentlich unterlaufen. Es handelt sich dabei um Wahrnehmungsfehler, die sowohl durch andere in uns hervorgerufen werden können als auch durch unser eigenes Gehirn.
Wichtig zu wissen ist, dass viele Menschen schwarze Rhetorik im Job und auch sonst häufig unbewusst anwenden. Auch wenn ihr eigentlich fair und sachlich bleiben möchtet, gibt es wahrscheinlich Situationen, in denen ihr Techniken aus der schwarzen Rhetorik nutzt.
Schwarze Rhetorik im Job – so werden wir manipuliert
Manipulation im Job ist keine Ausnahme, bei vielen gehört sie zum Alltag. Manche Menschen nutzen Techniken aus der schwarzen Rhetorik ohne Rücksicht auf Verluste. Es gibt immer wieder Vorgesetzte, Kollegen und Geschäftspartner, die ihre Interessen um jeden Preis durchsetzen möchten. Manchmal machen uns die Manipulationsversuche unseres Gegenübers so fassungslos, dass uns komplett die Worte fehlen. Das darf aber nicht passieren. Wenn ihr mit den Manipulationsversuchen richtig umgehen wollt, müsst ihr kontern können. Auch wenn ihr die Techniken selbst anwenden wollt, solltet ihr wissen, wie das funktioniert.
Schwarze Rhetorik – Manipulationsversuche erkennen
So durchschaut ihr die miesen Tricks schwarzer Rhetorik:
1. Perfekte Fassade und dahinter nur heiße Luft
Wenn jemand wie aus dem Ei gepellt auftritt und ständig selbstbewusst und kompetent seine Meinung vertritt, sind wir gewillt, dieser Person uneingeschränkt unser Vertrauen zu schenken. Aber Achtung: Manchmal steckt dahinter ein Blender und fällt die Fassade weg, steckt dahinter nur heiße Luft. Zugegeben, es ist nicht immer leicht, hinter eine perfekte Fassade zu schauen. Aber lasst euch nicht von Äußerlichkeiten wie Attraktivität und perfekter Kleidung täuschen, sondern prüft die Aussagen eures Gegenübers immer genau.
2. Sicheres Auftreten und große Klappe
Ihr habt wahrscheinlich auch schon einmal beobachtet, dass man Personen, die sicher und selbstbewusst auftreten und sich lautstark Gehör verschaffen, eher glaubt als leisen unsicheren Personen. Auch hier steckt nicht immer geballtes Wissen dahinter. Fragt genau nach und bleibt beharrlich, vor allem dann, wenn euer Gegenüber euren Fragen immer wieder ausweicht.
3. Ein bisschen Honig hat noch nicht geschadet
Schmeicheleien und das sprichwörtliche "Honig ums Maul Schmieren" ist eine nette Möglichkeit, um sein Gegenüber für sich einzunehmen. Wer hört nicht gerne, wie toll er seine Arbeit macht? Wer euch ein Kompliment macht, macht das nicht immer ohne Hintergedanken. Folgt hinter der Schmeichelei gleich ein Arbeitsauftrag, dürft ihr skeptisch werden.
4. Ein bisschen Schwindelei muss sein
Lügen, Informationen verschweigen und Halbwahrheiten erzählen – das fällt ebenfalls in die Kategorie schwarze Rhetorik im Job. Gute Lügner bleiben gelassen, haben immer eine Antwort parat und lassen sich auch bei beharrlichem Nachfragen nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Hier hilft nur, überprüfbare Aussagen selbst zu kontrollieren und sein Gegenüber gut zu beobachten.
5. Weitere Möglichkeiten für die Manipulation im Job
- Euer Gegenüber schafft vollendete Tatsachen. Ein Beispiel: Euer Kollege hat eurem Chef bereits angekündigt, dass ihr eine bestimmte Aufgabe übernehmen werdet und euch dann davon berichtet, dass euer Chef genau von dieser Tatsache ausgeht. Haken dabei: Ihr wurdet in diese Entscheidung gar nicht einbezogen.
- Euch werden nur zwei Optionen zur Auswahl angeboten. Dass es darüber hinaus noch Möglichkeiten gibt, wird gar nicht erwähnt.
- Diskussionen werden im Keim erstickt. Euer Argument wird mit einer Killerphrase wie "Das gab es in unserem Unternehmen noch nie" komplett niedergebügelt und ihr werdet sofort außer Gefecht gesetzt.
Fazit
Schwarze Rhetorik im Job ist nicht gerade fair, aber eben auch nicht unüblich. Vielleicht habt ihr beim Lesen festgestellt, dass ihr selbst schon einmal Manipulation im Job betrieben habt. Ihr solltet die verschiedenen Manipulationstechniken in jedem Fall kennen, um euch wehren und eure eigenen Interessen durchsetzen zu können.
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