Mindmap erstellen
So macht ihr es richtig
2018-10-04T21:25:02+02:00
Eine Mindmap ist ihrer Übersetzung und Definition nach eine Karte eurer Gedanken. Kreativ und grafisch veranschaulicht ihr mit einer Mindmap die Wege, die eure Gedanken gehen, wenn sie um ein bestimmtes Thema kreisen. Auf der Mindmap sammelt ihr eure Assoziationen. Ihr stellt auf ihr eure gedanklichen Verbindungen dar und hinterlasst damit sichtbare Spuren eures Brainstormings.

Mit der Mindmap könnt ihr:
- Ideen visualisieren
- Assoziationen sammeln
- Verknüpfungen erstellen
- kreativ sein
- leichter erinnern
Wer hat die Mindmap entwickelt und warum?
Die Mindmap wurde in den 1970er Jahren vom Psychologen Tony Buzan entwickelt. Die Hirnphysiologie hatte festgestellt, dass die linke Gehirnhälfte lineare und logische Zusammenhänge verarbeitet, die rechte Gehirnhälfte dagegen mehr bildliche Vorstellungskraft besitzt. Buzan wollte gezielt beide Gehirnhälften aktivieren, um das Potenzial des Gehirns voll zu nutzen. Aus diesem Grund entwickelte er die Mindmap.
Eine Mindmap versucht also nicht, Gedanken in eine lineare Reihenfolge zu bringen und sie hinter- oder untereinander zu sortieren wie es bei Listen oder Tabellen der Fall ist. Stattdessen sortiert ihr auf einer Mindmap eure Gedanken in einer Baumstruktur. Um einen zentralen Begriff in der Mitte werden an Ästen prägnante Schlüsselwörter gesammelt. Am Ende entsteht ein Gebilde, das aussieht wie ein Baum aus der Vogelperspektive.

Mindmap erstellen – so geht es!
Lasst euren Gedanken und Assoziationen freien Lauf! Zensiert nichts! Jede Idee kann wichtig werden. Ihr könnt später immer noch Ausstreichungen machen.
Was ihr braucht, um eine Mindmap zu erstellen:
- Ein leeres Blatt Papier.
Nicht einmal die Linierung oder Kästchen sollen euch in irgendeiner Weise Vorgaben machen, eine Struktur aufzwingen und eure Kreativität einschränken.
Das Papier dreht ihr ins Querformat. Unsere Augen sind so angeordnet, dass sie auf einem Blatt im Querformat besser hin- und herwandern können. Um beim Mindmap erstellen "querdenken" zu können, entspricht das Querformat unserem Gehirn also besser. Außerdem gilt: ihr solltet alle Begriffe später lesen können, ohne, dass ihr das Blatt dabei drehen müsst. Dafür bietet das Querformat mehr Platz.
1. Zentralen Begriff wählen
In der Mitte des Papiers schreibt ihr den Begriff, der für das Thema eures Projekts zentral ist. Damit rückt der zentrale Begriff räumlich in den Fokus. Schreibt in möglichst großen und gut lesbaren Druckbuchstaben. Druckschrift wird als Bild und nicht als Wort verarbeitet. Das regt die rechte Hirnhälfte an und setzt Ideen frei, die helfen, die Mindmap zu erstellen.
Habt ihr ein Bild gefunden, das perfekt passt, dann klebt dieses Bild als zentralen Ausgangspunkt für die Mindmap in die Mitte des Blattes.
2. Hauptäste zeichnen
Zieht Linien vom Begriff in der Mitte nach Außen! Diese ersten Linien vom Zentrum nach Außen werden auch als Hauptäste bezeichnet. Die Mindmap wächst damit zu einer Baumstruktur heran.
Tony Buzan, der Entwickler der Mindmap-Technik, empfahl übrigens, keine starren, geraden Linien zu ziehen, sondern leicht gebogene, organische Verbindungen entstehen zu lassen. Auch zu viel weißer Raum zwischen den Begriffen sollte am besten vermieden werden, weil sich das Gehirn sonst später an die "Lücken" miterinnern muss.
3. Schlüsselwörter an die Enden der Linien schreiben
Pro Ast schreibt ihr nur ein Schlüsselwort, nicht mehrere. Gehen euch die Linien aus, ergänzt ihr einfach eine. Kurze, knackige und prägnante Schlüsselwörter sind perfekt. Schlüsselworte können Verben, Substantive oder auch Adjektive sein, aber keine vollständigen Sätze.
Sobald etwas ausformuliert ist, lässt es keine Erweiterungen mehr zu. Die Mindmap erstellt ihr aber gerade, um das zu ermöglichen. Die Mindmap soll sich prinzipiell jederzeit und zu allen Seiten noch erweitern lassen.
4. Äste miteinander verbinden
Wie stehen die Schlüsselwörter miteinander in Verbindung?
Verwendet Farben, Pfeile, geometrische Figuren, Strichmännchen oder andere Symbole, um zusammenhängende Gedanken zu verbinden und eure Schlüsselwörter in Beziehung zu setzen. Ihr könnt Begriffe auch mit einem Rahmen versehen oder ihnen ein Frage- oder Ausrufezeichen hinzufügen, um Schwerpunkte zu setzen.
Mindmap 2.0: Mindmap erstellen für mich und andere
Zunächst einmal gilt: Die Mindmap muss für niemand außer euch selbst verständlich sein!
Unsere eigenen Mindmaps sind von anderen schwer nachvollziehbar. Manchmal entbehren sie scheinbar jeden Sinn. Es kann aber sein, dass ihr eure Mindmap anderen dennoch präsentieren wollt, weil ihr zum Beispiel daran gut den Stand eurer Überlegungen und Vorbereitungen veranschaulichen könnt. Dann sollten die Begriffe, die ihr an den Ästen notiert habt, von anderen gut verstanden werden. In diesem Fall solltet ihr nach der ersten Mindmap noch eine weitere Mindmap erstellen.
Sollten sich für viele Äste einfache Oberbegriffe finden lassen, könnt ihr in Mindmap 2.0 auch Astgruppen begrifflich zusammenfassen. Denkbar ist auch, dass ein Begriff eure Mindmap plötzlich zu sprengen scheint und sehr viele weitere Assoziationen auslöst. Dann legt für diesen Begriff am besten eine weitere Mindmap an.
Fazit
Eine Mindmap zu erstellen ist eine Kreativtechnik, die dann perfekt geeignet ist, wenn ihr euch Freiheiten bei der Gestaltung eines Projekts nehmen könnt. Mindmaps sind optimal, um Ideen für Referate, Seminararbeiten oder Aufsätze sammeln. Wenn ihr noch nicht wisst, wie ihr eure Arbeit aufbauen, gliedern oder strukturieren wollt, ist eine Mindmap der perfekte Anfang!
Alle Ideen sind bei der Sammlung noch gleichwertig und können unterschiedlich in Beziehung gesetzt werden. Nichts wird festgeschrieben, bleibt unverrückbar oder wird zu einer fixen Idee. Alle Begriffe lassen sich schnell umgruppieren und in eine andere Reihenfolge bringen.
Wenn etwas aus etwas anderem folgt, ihr eine Hierarchie, kausale Zusammenhänge, einen Lebenslauf oder geschichtliche Daten in einer festen zeitlichen Abfolge erlernen müsst, dann hilft es euch wenig, eine Mindmap zu erstellen. In diesem Fall eignen sich andere Lernmethoden klar besser.
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