Umweltschutz an Schulen
Was ihr tun könnt
2018-08-29T15:58:27+02:00
Ihr glaubt, Schüler könnten nichts für Umwelt und Klima tun? Falsch, Kinder und Jugendliche haben viel Macht! Ihr seid eine Riesengruppe mit deutschlandweit rund 10 Millionen Schülern und könnt die Erwachsenen in eurem Leben, die oft gar nicht so gut informiert oder zu bequem geworden sind, von unmittelbaren Änderungen der Gewohnheiten überzeugen. Welche Maßnahmen zum Umweltschutz an Schulen wirklich nützen, zeigen wir euch hier!

Warum ist Umweltschutz wichtig?
Unser modernes Leben belastet die Umwelt und das Klima. Doch die Wirkung des menschlichen Tuns tritt oft verzögert zutage. Weil ein unmittelbares Ursache-Wirkung-Erlebnis fehlt, stehlen sich Menschen aus der Verantwortung und handeln umweltschädlich. Als Schüler seid ihr besonders betroffen: Ihr habt noch ein langes Leben vor euch und werdet die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels deutlich spüren. Dürren, Klimaflüchtlinge, Meeresanstieg, Sturmfluten – vielleicht habt ihr bereits in den Nachrichten gehört, welche Veränderungen die Wissenschaftler für 2050 und später voraussagen, wenn die Menschheit weiter untätig bleibt. Ohne euch Angst machen zu wollen, das ist keine schöne Vision. Deshalb müssen wir jetzt handeln. Gut, dass es viele Dinge gibt, die ihr an eurer Schule und Zuhause verbessern könnt.

Umweltschutz: Wie können Schulen dazu beitragen?
Es gibt viele kleine und größere Dinge, die zum Umweltschutz an Schulen beitragen. Es reicht schon ein Schüler, der anfängt und andere zum Mitmachen motiviert. Zusammen könnt ihr Großes erreichen. Los geht's:
- Eine Umwelt-AG gründen, um mit Gleichgesinnten Strategien zu entwickeln und bei Mitschülern ein stärkeres Bewusstsein zu schaffen. Als Umwelt-AG habt ihr bessere Karten, wenn es darum geht, die Schulleitung von euren Ideen zum Umweltschutz zu überzeugen.
- Plastikmüll vermeiden und Müll richtig trennen. Plastikmüll lässt sich oft nicht recyceln, sondern wird verbrannt oder sogar ins Ausland exportiert (Beispiel: aktuell werden hierzulande 70 Prozent des Altplastiks verbrannt, 2016 hat Deutschland 560.000 Tonnen Plastik nach China verschifft). Von dort gelangt Plastikmüll aus Europa unter anderem auch in die Ozeane und schadet der Tierwelt (im Pazifik treibt ein Müllstrudel mit der vierfachen Fläche Deutschlands). Deshalb sollte die Vermeidung von Plastik zum Umweltschutz an Schulen gehören.
- Mehr Gemüsemahlzeiten essen. Die Fleisch- und Milchindustrie hat eine massive Wirkung auf die Umwelt, 39 Prozent des weltweiten Methanausstoßes stammen aus der Rinderzucht. Methan ist 25-mal klimaschädlicher als Kohlenstoffdioxid. Auch auf Wasser und Böden hat die Massentierzucht negative Auswirkungen. Wer an der Schule verpflegt wird, sollte die Einführung von vegetarischen und veganen Gerichten anregen, idealerweise lokal und bio. Es hilft auch, wenn ihr euch daheim und beim Pausenbrot bewusster ernährt.
- Bäume pflanzen, da sie Kohlenstoffdioxid aus der Luft binden. Das gilt für euer Schulgelände genauso wie für andere Flächen in eurer Stadt. Auch die Aufforstung in Überseegebieten kann durch Spendenaktionen gefördert werden (beispielsweise über die Kinder- und Jugendinitiative Plant-for-the-Planet).
- Schulhof tierfreundlicher gestalten. Blühende Pflanzen aussäen, damit Insekten, Vögel und andere Tiere Nahrung und Schutz finden. Insektenhotels und Vogelhäuser auf dem Schulgelände anbringen.
- Saubere Energie gehört zum Umweltschutz an Schulen. Regt an, dass eure Schule auf Solarenergie umsteigt. Eine eigene Solaranlage auf dem Schuldach ist ein großes und teures Projekt. Deshalb ist Recherche gefragt: Arbeiten Eltern von Schülern bereits in der Branche? Hat eure Stadt oder Kommune Fördergelder für solche Projekte parat? Wie könntet ihr Geld sammeln, um eine Solaranlage zu finanzieren? In der Zwischenzeit kann die Schule zu Ökostrom wechseln, denn Erdöl, Kohle und Erdgas verstärken den Klimawandel.
- Anregen, dass die Gelder der Schule nicht an Banken gehen, die in fossile Energien investieren (Fachwort: Divestment. Beispiele: New York City und Irland, beide haben dieses Jahr Investments von Umweltsündern abgezogen).
Fazit
Forscher warnen seit Jahren: Die Umwelt leidet, die Klimakrise ist ein Risiko für die Menschheit. Deshalb müssen wir vorsorgen und ihr Schüler seid eine wichtige Triebkraft hin zu einem umweltbewussteren Leben. Durch Umweltschutz an Schulen leistet ihr einen wichtigen Beitrag und könnt Eltern, Lehrer und andere Erwachsene für das Thema sensibilisieren.
Extratipp für alle, denen Umweltschutz an Schulen nicht reicht: Klimaschutz kann man auch einklagen. Die Klage einiger Jugendlicher für eine bessere US-Klimapolitik wird diesen Oktober verhandelt (Juliana v. United States). In den Niederlanden war eine ähnliche Klage im Jahr 2015 erfolgreich, aktuell wurde eine neue Klima-Klage am Europäischen Gerichtshof angenommen.
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