Welcher Hausaufgaben-Typ bist du?
Hausaufgaben ohne Stress:
2015-10-02T23:57:34+02:00
Welcher Hausaufgaben-Typ bist du?

Mit einer vor wenigen Monaten veröffentlichten Studie brachten Tübinger Bildungsforscher eine Grundannahme ins Wanken, an der sich viele Eltern und Pädagogen zu orientieren versuchten: Je mehr Zeit ein Kind mit den Hausaufgaben verbringt, desto besser werden diese und desto mehr lernt das Kind dabei – viele von euch wissen: das entspricht nicht immer der Realität. Die Wissenschaftler des Hector Instituts in Tübingen legen mit ihrer jüngsten Studie nahe, dass es fünf verschiedene Hausaufgaben-Typen gibt und die obige Annahme nicht nur in vielen Fällen falsch ist, sondern eine Situation, in der Eltern und Pädagogen zu zeitintensivem Lernen in den eigenen vier Wänden anspornen, in ebenso vielen Fällen zu kontraproduktiven Ergebnissen führen kann.
Welche Hausaufgaben-Typen gibt es?
Die Tübinger Forscher identifizierten mit ihrer Studie, bei 2000 Achtklässler über einen längeren Zeitraum hinsichtlich ihres Hausaufgabenverhaltens beobachtet wurden, insgesamt fünf Hausaufgaben-Typen. Jeder einzelne Hausaufgaben-Typ ließe sich dabei durch einen besonderen Umgang mit der zur Verfügung stehenden Zeit charakterisieren - sowie dem aus diesem Zeitmanagement resultierenden Lernerfolg. Gleichzeitig vermuten die Tübinger Forscher, dass jeder Hausaufgaben-Typ ohne eine entsprechende, sinnvolle elterliche oder pädagogische Einwirkung über einen längeren Zeitraum stabil sei. Folgende Typen unterscheiden die Wissenschaftler dabei:
Die fleißigen Schnellen sind dabei der Typ Schüler, der mit seiner Zeit am besten umgeht und die besten Ergebnisse erzielt. Schüler dieses Typus sind effektiv: Sie arbeiten schnell, konzentriert, mit guten Ergebnissen und gerne an ihren Hausaufgaben.

Als "die Hochengagierten" bezeichnet die Studie jene Schüler, die viel Zeit für ihre Hausaufgaben aufwenden. Jedoch bleiben sie hinsichtlich des Ergebnisses ihrer Hausaufgaben (Korrektheit, Sauberkeit, etc.) trotz dem höheren Zeiteinsatz hinter den fleißigen Schnellen zurück.
Der Typ des sich abmühenden Lerners und der Typ des Minimalisten Zeichentisch vor allem durch eine mangelnde Motivationshaltung aus, auf Grund dessen die erstgenannten trotz hohem Zeiteinsatz relativ schlechte Lernergebnisse erzielen. Dagegen bringen die Minimalisten nur ein Mindestmaß an Zeit und Mühe auf und bleiben dadurch hinter der Produktivität und dem Lernerfolg der anderen Typen zurück.
Ergänzt wird diese Kategorisierung durch den Typus des Durchschnittsschülers, in dem sich fehlende Motivation und geringer Zeiteinsatz nur schwach auf Lernergebnisse auswirken, der aber damit ebenso sein Potential nicht zur Gänze auszuschöpfen vermag.
Welche Strategien fördern welchen Hausaufgaben-Typ?
Die Tübinger Forscher raten dazu, neben der Lernzeit vor allem auf Motivierung der Schüler Wert zu legen. Insbesondere solle versucht werden, den Sinn und die Bedeutung von Hausaufgaben zu vermitteln um langfristig jeden Hausaufgaben-Typ, der sein Potential nicht vollständig ausschöpfen kann, in Richtung der Entwicklung eines effizienten und motivierten Hausaufgabenverhaltens anzuleiten. Ziel elterlicher und pädagogischer Unterstützung bei Hausaufgaben müsse es laut einem an der Studie beteiligten Forscher sein, Schüler auf der Entwicklung hin zum Typus der fleißigen Schnellen zu unterstützen.
Bis derartige, auf individuelle Lernbedürfnisse der Schüler zugeschnittene Unterrichts- und Hausaufgabensituationen etabliert sind, helfen bereits kleine Kniffs und Motivationstricks, mit denen sich Schüler in Eigenverantwortung um mehr Effizienz bemühen können.
Weiterführende Links: