Wirklich studieren?
Entscheidungshilfe fürs Studium
2017-08-26T16:49:35+02:00

Weil euch als Abiturienten alle Möglichkeiten offenstehen, seid ihr von den Optionen überwältigt und unsicher, wohin euer Weg gehen soll? bigKARRIERE leistet ein wenig Entscheidungshilfe fürs Studium und geht mit euch das Pro und Kontra einer Hochschulbildung durch.
Studieren ja oder nein: Grundsätzliche Überlegungen
Ihr Glückspilze, eure Vorgängergenerationen mussten sich zwischen dem häufig theorielastigen Studium und der praxisorientierten Ausbildung entscheiden. Euch steht auch der Mittelweg in Form eines dualen Studiengangs offen. Trotzdem sollte die Entscheidung für eine Hochschulausbildung, ob nun das klassische Studium oder eine praxisbezogene Variante, nicht leichtfertig fallen. Eine Entscheidungshilfe fürs Studium bieten folgende Fragen:
- Habt ihr bereits einen konkreten Berufswunsch?
- Lässt sich dieser nur per Studium erreichen oder gibt es einen anderen Ausbildungsweg?
- Bereiten logisches Denken und intellektuelle Herausforderungen euch Freude oder Stress?
- Seht ihr euch als praktisch veranlagt oder könnt ihr stundenlang mit theoretischen Fragestellungen verbringen?
- Besitzt ihr Selbstdisziplin oder braucht ihr eine Autoritätsperson, die euch Anweisungen gibt?
- Herrscht Ordnung oder Chaos in eurem Lernalltag?
- Könnt ihr euch vorstellen, noch einige Jahre mit einem knappen Budget auszukommen oder seid ihr es satt finanziell abhängig zu sein?
Überlegt gründlich, mit welchen Aussagen ihr euch identifizieren könnt. Falls ihr zum Studieren tendiert, solltet ihr euch interessante Studiengänge und Hochschulen genauer anschauen und Dinge wie Zulassungsbedingungen und Finanzierung klären.

Entscheidungshilfe fürs Studium: Diese Gründe sprechen für ein Studium
Für bestimmte Berufe ist ein akademischer Abschluss die Grundvoraussetzung. Aber auch wenn ihr nicht gerade Arzt oder Anwalt werden wollt, öffnet ein Hochschulabschluss viele Türen auf dem Arbeitsmarkt. Zu einem Studiengang passen meist zahlreiche artverwandte Jobs in vielfältigeren Bereichen. Auch die Aufstiegsmöglichkeiten sind dank akademischem Grad ausgezeichnet, denn der wird für gehobene Positionen verlangt. Wer schon immer Dingen auf den Grund gehen wollte, findet die intellektuelle Herausforderung im Rahmen des Studiums und kann sich vertieft mit komplexen Themen beschäftigen.
Das verlangt allerdings eine gehörige Portion Selbstdisziplin, denn im Studium gibt es vergleichsweise viel Entscheidungsfreiheit. Neben Disziplin werden auch Skills wie Organisation und Rhetorik geschärft und es bietet sich die Möglichkeit, Auslandserfahrung zu sammeln und Fremdsprachenkenntnisse zu vertiefen. Blickt man auf die Arbeitslosenstatistik, sind Akademiker seltener arbeitslos. Sie verdienen mehr und genießen generell einen höheren Status als Nicht-Akademiker.
Entscheidungshilfe fürs Studium: Diese Gründe sprechend gegen ein Studium
Wenn ihr Lesen und Lernen anstrengend findet, solltet ihr euch das mit dem Studium nochmal überlegen. Denn für eine erfolgreiche Hochschulzeit müssen eure grauen Zellen fit sein. Zudem erfordert ein Studium viel Disziplin und Organisation. Nimmt man Bachelor und Master zusammen, dauert es lange, bis ihr den akademischen Abschluss habt. Mit einer Berufsausbildung gelingt der Weg ins Berufsleben in der Regel schneller. Klassische Studiengänge sind theoretisch ausgelegt und bereiten – von ein paar Ausnahmen abgesehen – nicht unbedingt auf einen konkreten Beruf vor.
Zudem bringen die wenigsten Hochschulabsolventen praktische Erfahrung mit. Beide Dinge können den Übergang ins Berufsleben erschweren. Finanziell geht es vielen Studenten nicht besonders rosig, nebenher genug Geld zu verdienen, gelingt kaum. Die meisten Studenten sind deshalb finanziell abhängig von den Eltern oder Finanzhilfen von Staat und Stiftungen. Nach dem Studium müssen BAföG und etwaige Studienkredite zurückgezahlt werden, das schmälert das Einkommen nach dem Berufsstart.
Fazit
Die Entscheidung zwischen Studium und Ausbildung ist für viele Schulabgänger die schwierigste, die sie bisher treffen mussten. Wenn ihr noch mehr Entscheidungshilfe fürs Studium braucht, können Schnuppertage an der Hochschule und eine Berufsberatung bei der Arbeitsagentur die nötigen Impulse liefern. Falls ihr dann immer noch total unsicher seid, hilft ein bisschen Abstand. Eine Auszeit nach der Schule bringt oft Klarheit.
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