Zwei Studentinnen unterhalten sich
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Zwei Studentinnen unterhalten sich
Studium in Sachsen

Ei verbibbsch - Sächsisch für Anfänger

Wenn in den Universitätsstädten der Republik bald das Wintersemester beginnt, verstehen einige Erstsemester nur Bahnhof, denn im Freistaat Sachsen wird mit einem ganz besonderen Dialekt gesprochen.

Kommunikationsprobleme auf sächsisch

Bei der Ankunft in Dresden, Leipzig und Co. kommt's so manchem Erstsemester spanisch vor, denn wenn Sachsen sprechen, versteht man es nicht unbedingt sofort. Um Problemen bei der innerdeutschen "Völkerverständigung" vorzubeugen, bietet die Uni Leipzig seit 2009 einen Sächsisch-Kurs für zugezogene Erstis. Ganz ernst gemeint ist der zwar nicht, trotzdem schnappen Erstsemester bei der humoristischen Einführung ein paar wichtige Vokabeln auf.

Jemand macht ein fragendes Gesicht
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Jemand macht ein fragendes Gesicht

Sächsisch: Wichtigste Wörter für Erstsemester

Bäbbln. Ein Wort für die Freizeit, trotzdem nicht unwichtig. Beim Sport schließt man schließlich Freundschaften fürs Leben! Bäbbln bedeutet so viel wie "kicken" oder "Fußball spielen".

Bibo. Ein Begriff, den zugezogene Erstsemester schnell lernen sollten. Gemeint ist die Bibliothek. Auch der Begriff "Slub" ist in dem Zusammenhang nicht unbedeutend, es handelt sich um die sächsische Landesbibliothek.

Färdsch. Hat nichts mit Pferden zu tun, sondern bedeutet "fertig". Sachsen lassen bei Adjektiven mit "ig" am Ende gerne das "i" weg und wandeln das "g" in ein "sch" um.

Fischelant. Ein Wort des Lobes, steht es doch für "clever" oder "auf Zack".

Gänsefleisch. Was nach Metzgerjargon klingt, ist die sächsische Variante von "Könnten Sie vielleicht ...?".

Mach 'mer los! Freundliche Aufforderung, bevor es losgeht. Die bayerische Entsprechung wäre "Pack ma's!".

Mährn. Wenn der Prof euch sagt, ihr "mährt", dann solltet ihr euch sputen. "Mährn" bedeutet nämlich "trödeln", "bummeln", "Zeit vergeuden". Ältere Profs sagen auch mal gerne "forblembern", bedeutet aber das Gleiche.

Muddln. Kein Kompliment, bedeutet so viel wie "lustlos bei der Sache sein".

Nu. Hört man im Hörsaal viel. Wird als Lückenfüller statt dem "ja" eingestreut.

Übelst. Adverb, das im Sinne von "extrem" oder "krass" verwendet wird.

Viehisch. Das Wort wird gebraucht, um Dinge zu beschreiben, die besonders stark oder groß sind. Sachsen haben viehische Schmerzen, unternehmen viehische Anstrengungen oder begehen viehische Fails. Andernorts sagt man einfach tierisch.

Statue vor Gebäude
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Statue vor Gebäude