Kuriose Studie
Biertrinker brechen Studium seltener ab
2018-01-19T22:55:46+01:00

Darf außer Ketchup und Tiefkühlpizza im Kühlschrank eurer Studentenbude Bier nicht fehlen? Damit seid ihr nichts Besonderes, denn für den Großteil der Studenten gehört Bier im Studium einfach dazu. bigKARRIERE erklärt, warum eine Studie jetzt einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Abbruchquoten erkannt haben will.
Fakten zu Alkohol und Bier im Studium
Kneipenabende, Studentenpartys, Siegesdrinks nach einer bestandenen Klausur – im Studentenalltag fehlt es nicht an Gelegenheiten für alkoholische Getränke – auch unter der Woche nicht. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gehört regelmäßiger Alkoholkonsum bei Studierenden im Alter von 18 bis 25 Jahren vielfach dazu. Ganze 37,3 Prozent der Befragten gaben an, Alkohol regelmäßig zu konsumieren. Im Vergleich zu zwei anderen Gruppen im gleichen Alter ist das ein Spitzenwert.
Denn weder Schüler an Berufsschulen (26,3 Prozent) noch arbeitslose junge Erwachsene (29,7 Prozent) trinken so häufig Alkohol. Es sind vor allem männliche Studenten, die regelmäßig zu Alkohol greifen (rund 50 Prozent). Studentinnen trinken seltener (etwa 20 Prozent). Weniger als 10 Prozent aller Studierenden trinken hingegen nie.
Nicht nur beim Feiern wird die aufputschende Wirkung von Alkohol geschätzt. Auch durch Belastungen und Stress wird man im Unialltag zum Alkoholkonsum verleitet. So flutscht das Schreiben einer langweiligen Hausarbeit nach einem kühlen Bierchen einfach besser. Bier gehört wohl zu den beliebtesten alkoholischen Getränken der angehenden Akademiker, weil es preislich gut ins schmale Budget passt und nicht so schnell betrunken macht.

Studie: Warum Biertrinker das Studium seltener beenden
Über eine halbe Million junger Menschen hat letztes Jahr ein Studium an einer deutschen Hochschule begonnen. Rund 30 Prozent von ihnen wird es nie zum Abschluss schaffen. Wahrscheinlich weil sie nicht genug Bier im Studium trinken, wenn man einer Studie aus Dänemark Glauben schenken darf.
Das Dänische Evaluations Institut EVA hat zwischen Oktober 2016 und März 2017 mehr als 14.000 Studenten nach ihren Trinkgewohnheiten befragt. Das verblüffende Ergebnis: Wer öfter trinkt, bringt das Studium häufiger zu Ende. Denkt ihr schlauen Füchse direkt an eine Scheinkorrelation? Bingo! Denn es ist nicht das konsumierte Bier im Studium, das für den besseren Erfolg von Studenten sorgt, sondern das gesellige Beisammensein. Schon zu Semesterbeginn geht es los mit dem Studentenleben und Fachschafts- und WG-Partys, Filmabenden und Dates. Dabei wird nicht nur getrunken, sondern da werden auch Freundschaften gepflegt. Und genau dieser Kontakt zu Kommilitonen fördert die Motivation im Studium bis zum bitteren Ende durchzuhalten, meinen die dänischen Forscher. Ihre Studie zeigt, dass weniger gesellige Studenten häufiger zu Studienabbrechern werden.
Riskanter Alkoholkonsum
Als Freifahrtschein darf man die dänische Studie nicht deuten. Denn wer regelmäßig zu viel trinkt und dann betrunken oder verkatert in die Uni geht, liefert auf Dauer keine guten Leistungen ab und muss womöglich deshalb das Studium vorzeitig abbrechen. Die geringste Abbruchquote entfällt laut der Studie auf moderate Trinker. Dass Alkohol im Studium durchaus gefährlich werden kann, hat kürzlich eine andere Untersuchung im Rahmen einer Masterarbeit (Autoren: Nora Heine, Christian Hammerschmidt) gezeigt.
Die beiden Psychologiestudenten befragten für ihre Abschlussarbeit knapp 2500 Studenten zum Thema Alkohol. Jeder fünfte der befragten Studenten gab an, in einem Umfang zu trinken, der gesundheitsgefährdend sein kann. Damit haben im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt doppelt so viele Studenten einen riskanten Alkoholkonsum. Das ist nicht ungefährlich, eine Alkoholsucht kann man auch während des Studiums entwickeln. Ab und zu ein Gläschen zu trinken, tut gut. Wichtig ist, sich selbst ein Trink-Limit zu setzen. Wenn man das nicht mehr einhalten kann, wird's gefährlich. Öfter mal keinen Alkohol zu trinken, hat durchaus auch studientechnische Vorteile. Wegen nicht-durchzechter Nächte wird die Uni weniger vernachlässigt und man spart zudem eine Menge Geld. Beim Alkohol hin und wieder kürzerzutreten, schadet dem Studienerfolg also nicht.
Fazit
Auch als Nicht-Trinker kann man sich den Effekt aus der Studie zu Bier im Studium zunutze machen. Denn nicht der konsumierte Alkohol, sondern das gesellige Beisammensein ist der entscheidende Faktor.
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