Lust auf nen Job als Versuchskaninchen?
Probanden gesucht
2016-03-27T20:37:46+02:00

Leerer Geldbeutel? So eine Finanzspritze aus der Pharmaindustrie könnte die nächsten Studiengebühren abdecken und für die Semesterferien wäre auch noch was über. Doch lohnt es sich, seine Gesundheit dafür zu riskieren? Wir diskutieren die Pros und Cons einer Teilnahme an Arzneimitteltests mit euch durch.
Top-Job als Proband?
Am Schwarzen Brett der Uni findet man die vielversprechenden Annoncen der Pharma-Unternehmen. Sie suchen gesunde Frauen und Männer, möglichst Nichtraucher und ohne chronische Krankheiten für allerlei Medikamentenstudien. Je nach Länge und Intensität der Studie winkt mehr oder weniger viel Geld. Stationäre Aufenthalte werden besonders üppig belohnt und manch ein Student hofft, in der Zeit im Krankenhausbett endlich seine Seminararbeit fertigschreiben zu können. Hört sich nach einer Win-win-Situation an, oder? Doch der Job als Versuchskaninchen bringt nicht unbedingt leicht verdientes Geld. Es bleibt immer ein Risiko für die eigene Gesundheit.

Medikamentenstudien: Risiko einschätzen
Bevor ihr euch für den Job als Versuchskaninchen entscheidet, informiert euch so viel wie möglich über das Testpräparat. Nicht immer sind die Infos leicht zu bekommen, denn Medikamentenstudien müssen mehrere Teststufen durchlaufen, bevor sie Marktreife erlangen. Studien werden in die Phasen I bis IV eingeteilt. Je früher in der Versuchsreihe (Phase I und II), desto weniger Erkenntnisse über die Wirkung des Arzneimittels beim Menschen sind verfügbar. Wer sein Risiko eingrenzen möchte, setzt auf Medikamentenstudien, die sich in den späteren Testphasen befinden.
Job als Versuchskaninchen mit geringerem Risiko
Nicht alle Probanden-Jobs verlangen von euch, unbekannte Arzneimittel zu schlucken. Manchmal geht es um die Erprobung bekannter Mittel für neue Anwendungsgebiete. Ebenso gibt es Hauttests, Stresstests und Gedächtnisexperimente, bei denen nur eure Reaktionen überprüft werden. Für solche Jobs fällt die Entlohnung niedriger aus, dafür besteht aber deutlich weniger Risiko.
Fazit
Bei dem Job als Versuchskaninchen werdet ihr nicht für nix bezahlt. Euer Körper leistet Arbeit, das bleibt nicht ohne Folgen. Bei Medikamentenstudien ist mit Kopfschmerzen, Müdigkeit und ähnlichen Symptomen durchaus zu rechnen. Vor allem bei Wirkstoffen in den frühen Testphasen sind die Nebenwirkungen noch weitgehend unbekannt und das Risiko entsprechend höher. Zudem sollte der Job als Versuchskaninchen eher eine Ausnahme bleiben, denn wer mehrere Studien hintereinander absolviert, bringt sich in Gefahr.
Weiterführende Links: