Mietkosten für Studenten
Die günstigsten und teuersten Städte im Ranking!
2017-10-13T14:24:08+02:00

Studentenbuden in Uni-Städten werden immer teurer. bigKARRIERE analysiert für euch die Preisentwicklung der letzten Jahre und zeigt, wo Studis günstig und wo teuer wohnen.
Mietkosten Ranking: Deutliches Ost-West-Gefälle bei Mietkosten für Studenten
250 Euro sind im BAföG pauschal für Miete und Nebenkosten vorgesehen. Doch wie realistisch ist diese Summe im Jahr 2017 überhaupt? Gibt es eine Uni-Stadt, in der dafür ein WG-Zimmer oder gar eine ganze Wohnung zu haben ist? Das aktuellste Mietkosten Ranking offenbart, dass die Mietkosten für Studenten in den vergangenen Jahren extrem gestiegen sind.
Am teuersten wohnen Studenten in München. Laut der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks kostete ein Münchener WG-Zimmer im Jahr 2016 durchschnittlich 387 Euro, 10 Jahre zuvor waren es noch 50 Euro weniger. Sichtet man dieses Jahr die Anzeigen auf dem Portal Studenten-WG.de, ist in der bayerischen Metropole kaum ein Zimmer unter 500 Euro zu haben. Der Preisunterschied entsteht vor allem dadurch, dass auch günstiger Wohnraum (Studentenwohnheime etc.) in der Sozialerhebung berücksichtigt wurde. Diese Art der Unterkünfte wird auf privaten Online-Portalen in der Regel nicht inseriert. Zudem ist auch von 2016 auf 2017 ein gewisser Anstieg des Mietspiegels zu verzeichnen.
Wer in Stuttgart studiert, musste vergangenes Jahr laut Sozialerhebung durchschnittlich 340 Euro für ein WG-Zimmer aufbringen. 2006 betrugen die Mietkosten für Studenten gut 20 Prozent weniger (282 Euro). Auf dem WG-Portal liegt das Preisniveau für Stuttgart inzwischen mit rund 400 Euro pro Monat deutlich höher. Ein WG-Zimmer in Heidelberg gab es 2016 für 331 Euro, zehn Jahre zuvor noch für 281 Euro. Auch in Mainz sind die Preise für Studentenbuden im Zehnjahresvergleich um über 20 Prozent gestiegen, von 288 Euro im Jahr 2006 auf 350 Euro im Jahr 2016. Alle vier Uni-Städte landen im bundesweiten Mietkosten Ranking in den TOP 15 der teuersten deutschen Studienorte.
Auf den letzten (und preisgünstigsten) Plätzen im Mietkosten Ranking finden sich ostdeutsche Städte. Zwar beträgt der Preisanstieg dort im Vergleich von 2006 zu 2016 im Durchschnitt ebenfalls rund 20 Prozent, das Preisniveau liegt dafür deutlich niedriger. Wer in Halle/Saale, Jena, Dresden oder Leipzig studiert, muss in etwa 265 Euro für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft einkalkulieren. Weil die Mietkosten für Studenten traditionell zu den größten Ausgabenposten zählen, ist das Studieren im Osten der Bundesrepublik dadurch tatsächlich günstiger. BAföG-Empfänger müssen aber dennoch etwas aus eigener Tasche drauflegen. Die pauschal veranschlagten 250 Euro reichen auch in den günstigsten Uni-Städten Deutschlands nicht aus.
Die Situation für Wohnungen gestaltet sich ähnlich. Neuvertragsmieten für Studenten liegen in München bei 18,40 Euro pro Quadratmeter. Stuttgart ist mit 14,90 Euro je Quadratmeter der zweitteuerste Wohnort. Ein wenig günstiger sind Wohnungen in Heidelberg (zwölf Euro pro Quadratmeter). Betrachtet man den prozentualen Anstieg, ist die Situation schockierend. Seit 2010 stiegen die Mieten für Studentenbuden in Stuttgart um 62,2 Prozent, in München um 53,1 Prozent.

Gründe für den massiven Mietkostenzuwachs
Wie das Mietkosten Ranking zeigt, variieren die Kosten für Wohnraum deutlich. Der Zehnjahresvergleich belegt jedoch bundesweit einen starken Preisanstieg. Ein Grund dafür ist die generell zunehmende Verknappung von Wohnraum in Groß- und Universitätsstädten. Ein weiterer Trend verschärft die Situation: Studentenwohnungen werden immer häufiger möbliert angeboten, das treibt die Preise in die Höhe. Inzwischen wird fast ein Fünftel (18,2 Prozent) aller Studentenbuden in München möbliert inseriert. In Berlin sind es derzeit immerhin noch 8,5 Prozent. Experten warnen, dass es langfristig nur zu einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt für Studenten kommt, wenn zusätzliche Studentenwohnheime und Neubauwohnungen entstehen.
Fazit
Zentral, geräumig und günstig – leider trifft das immer seltener auf Studentenbuden zu. Wer viel Wert auf preiswerten Wohnraum legt, sollte ein Studium im Osten der Republik ins Auge fassen. Die Mietkosten für Studenten in Leipzig sind grob nur halb so hoch wie die in München.
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