Plus-Minus-Gleich-Regel -
Lernerfolg steigern, indem man sich mit den richtigen Leuten umgibt
2019-05-24T21:11:27+02:00
Das Sein bestimmt das Bewusstsein, heißt es. Mit wem ihr euch umgibt, beeinflusst euer Denken und Handeln. Ein Kampfsportler der Mixed-Martial-Arts namens Frank Shamrock hat dazu eine interessante Gleichung aufgestellt, die sogar euren Lernerfolg steigern soll. Wir stellen euch die Plus-Minus-Gleich-Regel vor.
Plus-Minus-Gleich-Regel: Nix mit Mathe
Bei der Plus-Minus-Gleich-Regel geht es nicht um Mathematik, auch wenn das die nahe liegendste Assoziation ist. Anstatt mit Mathe hat die Gleichung mit eurem sozialen Umfeld zu tun. Insbesondere dann, wenn ihr die Zusammensetzung einer Gruppe beeinflussen könnt, wie etwa bei eurem Freundeskreis, bei Trainingsgruppen im Sport oder bei Lern- oder Referatsgruppen an der Schule und im Studium. Die richtige Auswahl der Gruppenmitglieder soll sich positiv auf euch auswirken und euren Lernerfolg steigern, sagt Frank Shamrock, erfolgreicher Mixed-Martial-Arts-Kämpfer. Shamrock besitzt viel Erfahrung durch die Ausbildung von Nachwuchskämpfern und hat seine Beobachtungen in eine Formel gegossen: Plus-Minus-Gleich.
Das Plus steht für jemanden, der besser ist, als ihr selbst. Vielen fällt es nicht leicht, bessere Sportler oder klügere Kommilitonen in den eigenen Zirkel zu holen, weil man sich unweigerlich mit ihnen vergleicht. Dadurch kann das Selbstbewusstsein leiden. Dabei ist es ausgesprochen gut, eine leistungsstärkere Person im unmittelbaren Umfeld zu haben, um von ihr zu lernen. Wenn ihr euch in der Schule oder Uni mit Leuten umgebt, die bessere Noten als ihr haben, lernt ihr von ihren Gewohnheiten, Einstellungen zum Lernen, könnt euch Tricks abschauen und so euren Lernerfolg steigern.
Das Minus steht für jemanden, der schlechter ist, als ihr. Dabei geht es nicht darum, euch überlegen zu fühlen, sondern durch Wissensvermittlung euer eigenes Wissen zu vertiefen. Dafür schlüpft ihr sozusagen in die Rolle des Lehrers und erklärt dem leistungsschwächeren Gruppenmitglied den Lernstoff. Vorsicht, seid dabei nicht zu überheblich - schließlich hat jeder seine individuellen Stärken und Schwächen. Euer Gegenüber kann womöglich etwas richtig gut, bei dem ihr wiederum schwächelt. Aber zurück zum Eigentlichen: Durch den Perspektivwechsel ergeben sich Vorteile. In der Rolle eines Lehrers könnt ihr bei der Weitergabe des Lernstoffs eigene Wissenslücken entlarven und bestehendes Wissen auf ein neues Level bringen, weil ihr euch beim Erklären viel intensiver mit dem Stoff auseinandersetzt. Damit helft ihr nicht nur anderen, sondern vor allem euch selbst. Und es ergibt sich noch ein Bonus: Hilfsbereite Menschen werden wertgeschätzt und bekommen Respekt, auch von Außenstehenden.
Das Gleich steht für jemanden, der gleich stark ist und an dem ihr euch messen könnt - einen Sparringpartner sozusagen. Gleichstarke Player in einem Team schaffen eine positive "Wettkampfatmosphäre", auch bei der Vorbereitung von Referaten oder beim Lernen. Damit gemeint ist, dass ihr euch gegenseitig zu immer besseren Leistungen antreibt und so gegenseitig euren Lernerfolg steigern könnt. Außerdem ist euer Sparringpartner eine Art Spiegel: ihr seht eure eigenen Fortschritte und Verbesserungspotenziale und könnt euer wahres Leistungsniveau besser einschätzen. Dadurch könnt ihr gezielt an euch arbeiten und eure weniger entwickelten Fähigkeiten ausbauen. Ultimativ macht euch das besser.

Was kann man daraus mitnehmen?
Die Plus-Minus-Gleich-Regel stammt von einem Kampfsportler, lässt sich aber auf unterschiedliche Bereiche des Lebens anwenden. Studienberater nutzen die Formel, um Studierende zu besseren Leistungen anzuspornen und ihren Lernerfolg zu steigern. Auch im Privatleben und Beruf hat die Gleichung positive Effekte. Denn durch die drei Perspektiven von Plus, Minus und Gleich bekommt ihr umfängliches Feedback zu eurer Leistung und eurem Fortschritt. Dieses Feedback hilft euch, eure Persönlichkeit zu entwickeln und als Person zu wachsen - ob als Schüler, Student, Sportler oder Steuerfachangestellter.
Fazit
Wer hätte gedacht, dass man durch eine bestimmte Zusammensetzung des unmittelbaren Umfelds den eigenen Lernerfolg steigern kann? Probiert es bei eurer nächsten Lerngruppe doch direkt aus!
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