Studie: Lernen im Studium
Bücher schlagen Laptop & Co.
2017-03-11T21:48:25+01:00
Im Zeitalter der Digitalisierung verlagert sich unser Wissen mehr und mehr in die digitale Welt. eBooks, ePapern und Podcasts gehört die Zukunft, auch in der Universität - so glauben zumindest viele. Aber ist das tatsächlich so? Eine aktuelle Studie der Studibuch GmbH und Campusstatistik.de lässt eher das Gegenteil vermuten. Das Lern- und Leseverhalten von Studenten wurde hier unter die Lupe genommen und bringt teilweise überraschende Ergebnisse zu Tage. So lernt ein Großteil noch immer am allerliebsten mit dem klassischen Fachbuch.
Bücher als Favorit der Lernquellen
Hand aufs Herz: Wie viel Fachliteratur steht in euren Regalen? Glaubt man aktuellen Umfragen, bestimmt genug. Denn schon bei Studien vor einigen Jahren, die das Leseverhalten von Studenten in den USA untersuchten, zeigte sich der Trend zum traditionellen Buch. Und auch im Januar 2017 konnte, diesmal in Deutschland, die These bestätigt werden, dass so mancher Wälzer Vorrang vor den digitalen Werken genießt. Ganze 47 % der 1.296 befragten Studenten bevorzugen das Lernen im Studium nach „Old School“-Art: mit einem Buch. Auf Platz zwei der Favoriten in puncto Leseverhalten von Studenten tummeln sich die eigenen Mitschriften aus dem Seminar oder der Vorlesung; also immer noch etwas, das man mit den Händen „begreifen“ kann. Nur 13 % der Befragten favorisieren eBooks, Videos finden 12 % am besten. Generell lernen ganze 86 % mit Büchern, nur 14 % verzichten darauf komplett.

Lesevergnügen bei 80 % der Teilnehmer
Die Studie über das Lern- und Leseverhalten von Studenten geht aber noch weiter. Ob mit Büchern nun gelernt oder die Freizeitgestaltung vorgenommen wird, die Frage nach dem Spaß daran, ein Buch aufzuschlagen und seine Inhalte kennenzulernen, zählte ebenfalls zum Fragenkatalog der Umfrage. Greift ihr auch noch gern zu einem gedruckten Schmöker, wenn ihr etwas Zeit übrig habt? Die Liebe zum Buch, ob nun Fachbuch oder spannender Roman für die Freizeit, geben 80 % der Studienteilnehmer und somit eine deutliche Mehrheit zu. 11 % lesen nur dann gerne Bücher, wenn sie es müssen - sie finden sich also in diesem Fall mit der Situation ab. 9 %, eine klare Minderheit, antworten hingegen offen mit einem "Nein", wenn es um den Spaß an Büchern geht.
Teure Fachbücher für das Studium
Natürlich müssen die bevorzugten Bücher zum Lernen im Studium auch irgendwo herkommen - woher bezieht ihr eure Bücher? Setzt ihr ausschließlich auf die Unibibliothek oder bevorzugt ihr eure eigenen Exemplare? Ein Viertel der Befragten in der Leseverhalten-Studie gibt rund 21 bis 40 Euro pro Semester für eigene Fachlektüre aus. Bei 19 % sind es ein bis 20 Euro, 17 % greifen noch ein wenig tiefer in die Tasche und statten ihr Bücherregal in jedem Semester mit Fachbüchern zwischen 41 und 60 Euro aus. Doch bleibt auch nach dem Studienende die Treue zu den meist teuer erworbenen Büchern bestehen? Auch diese Frage wurde gestellt. 69 % belassen die erworbenen Schätze im Regal - ob sie dann noch einmal in die Hand genommen werden oder nicht, bleibt offen. 31 % geben das Wissen in Form von Verkäufen weiter, während 11 % getreu dem Motto "aus dem Auge, aus dem Sinn" die Fachliteratur auf dem Dachboden oder im Keller verschwinden lassen. Eigentlich schade, wo das Buch doch anscheinend noch immer nicht aus unserem Alltag wegzudenken ist.
Weiterführende Literatur: