Studieren ohne Geld
So finanziert ihr euer Studium
2016-09-10T16:55:24+02:00

Endlich geht es los - ihr habt die Schule hinter euch und freut euch nun auf die aufregende Zeit als Studierende. Doch viele von euch beschäftigt eine große Frage vor dem ersten Semester: Wie könnt ihr euer Studium finanzieren? Nicht alle haben das Glück, Kinder reicher Eltern zu sein und auch nicht alle haben genügend Ersparnisse. Wir zeigen euch, wie ihr auch ohne Startkapital euer Studium finanzieren könnt.
Die Elternfrage: Wie viel Unterstützung ist notwendig?
Eure Eltern wollen euch nicht unterstützen, weil sie beispielsweise mit der Wahl eures Studiengangs nicht einverstanden sind? So einfach können sie sich nicht aus der Affäre ziehen - auch dann nicht, wenn der Hoffnungsträger der Familie für ein Jura-Studium das kreative Schreiben vorzieht. Denn schon allein beim BAföG Antrag müssen eure Eltern kooperieren und ihr Einkommen darlegen. Nur so kann das Amt berechnen, ob euch BAföG zusteht oder ob die Einkommensspanne eurer Eltern ausreicht, um euch eine - wie es im Bürgerlichen Gesetzbuch formuliert wird - "angemessene Vorbildung zu einem Beruf" zu bieten. Da diese Formulierung unglücklicherweise eher vage ist, kommen mitunter schwierige Fragen auf:
- Welcher Studienabschluss gilt als angemessene Vorbildung (Bachelor oder Master)?
- Auf wie viel Geld habt ihr monatlich Anspruch?
- Werden auch ungewöhnliche Studiengänge mit eher schlechten Jobaussichten finanziert?
Wenn diese Fragen dazu führen, dass sich eure Eltern aus der Pflicht herauswinden, könnt ihr theoretisch Klage gegen sie erheben. Möchtet ihr es nicht so weit kommen lassen? Dann gibt es auch noch andere Wege, euer Studium zu finanzieren und komplett auf eigenen Beinen zu stehen.

Der Traum vom Stipendium - auch für Normalsterbliche zum Greifen nah
Neben BAföG kann ein Stipendium eine gute Möglichkeit sein, um euer Studium zu finanzieren. Dabei müsst ihr nicht sofort den Kopf in den Sand stecken, wenn ihr nicht zur Elite eurer Schule zählt. Wer keinen Einserschnitt nachweisen kann, sollte sich einmal die etwas ungewöhnlicheren Stipendien ansehen. Beispielsweise bietet die deutsche Plattform mystipendium.de Stipendien für besonders kreative, junge Menschen an. In der Regel müsst ihr hier ein selbstgedrehtes Video oder ein cooles Essay zu einem bestimmten Thema einreichen, wie etwa beim "Dream New" Stipendium im Jahr 2016, das für ein Traumstudium in Neuseeland gedacht war. Auch bei anderen Stiftungen, die Stipendien vergeben, bestehen Chancen für Normalsterbliche: Schaut euch etwa die Heinrich-Böll-Stiftung an, die Engagement in eurer Freizeit honoriert, oder das so genannte Deutschlandstipendium, das Stipendiaten mit außergewöhnlichen Hobbies fördert.
Eine ungewöhnliche Idee für Mutige: Crowdfunding als Unterstützung
Ihr wollt euer Studium finanzieren und dabei auf moderne Maßnahmen zurückgreifen? Ganz neu ist die Möglichkeit des Crowdfundings auch im Studienbereich. Bisher wurden Plattformen wie Kickstarter für Unternehmensgründer mit ausgefallenen Geschäftsideen verwendet. Doch immer mehr angehende Studenten suchen hier nach Unterstützung für ihr Studium - und finden sie! Im Austausch müsst ihr euren Förderern aber natürlich etwas bieten. Wie wäre es mit einem interessanten Blog, der über eure Erfahrungen im Studium informiert? So könnt ihr auch anderen Erstsemestern Tipps und Tricks aus dem Studienalltag verraten.
Wenn alle Stricke reißen: Der Studienkredit
Das Studium zu finanzieren ist aber nicht immer so leicht wie mit Crowdfunding oder einem Traumstipendium. Auch reicht manchen Studenten ihr BAföG-Satz nicht aus. In dem Fall hilft oft nur noch der Studienkredit. Lasst euch hierbei nicht über den Tisch ziehen und stellt euch die folgenden Fragen VOR dem Abschluss:
- Wie hoch ist der Zinssatz?
- Wie viel Geld erhaltet ihr monatlich und reicht euch dies zum Überleben?
- Überwiegt der Nutzen oder das Risiko?
Generell gilt: Augen auf beim Studienkredit, denn wenn nach dem Studium horrende Schulden auf euch warten, kann euch das die Lust am Arbeitsleben gewaltig vermiesen.
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