Versicherungen im Studium
Diese brauchen Studenten
2017-12-29T18:34:05+01:00
Weil Versicherungen für euch absolutes Neuland sind, fragt ihr euch, was von dem, wofür Versicherungsunternehmen auf dem Campus werben, wirklich notwendig ist? Alles klar, bigKARRIERE verhilft euch zu mehr Durchblick. Folgende Policen lohnen sich im Studium.
Die wichtigsten Versicherungen für Studenten im Überblick
Die Deutschen leben gerne unbeschwert und sichern sich mit Vorliebe gegen alle Eventualitäten ab. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kommen auf fast 70 Millionen Volljährige gut 431 Millionen Versicherungsverträge. Pro Person macht das rund sechs Policen. Aber muss das auch für Studenten sein? Natürlich sollten Versicherungen zum aktuellen Lebensabschnitt passen. Das ist bei Studenten nicht anders. Für Versicherungsunternehmen sind angehende Akademiker ein lukrativer Markt, deshalb werben sie stark rund um den Campus.
Doch längst nicht alles, was sinnvoll scheint, macht für Studenten wirklich Sinn. Wenn es um eine Must-have-Versicherung im Studium geht, landet die Krankenversicherung ganz oben auf der Liste. Sie ist als sogenannte Pflichtversicherung während der Hochschulzeit und darüber hinaus unabdingbar. Falls ihr in der gesetzlichen Krankenversicherung seid, müsst ihr euch bis zum 25. Lebensjahr um nichts sorgen, bis dahin bleibt ihr gratis über eure Eltern versichert (Familienversicherung). Erst danach werden Versicherungsbeiträge fällig.
Empfehlenswert für Studenten ist auch eine allgemeine Haftpflichtversicherung. Sie ist deshalb eine sinnvolle Versicherung im Studium, weil es während der Unizeit schon mal wild zugehen kann. Sollte es vorkommen, dass ihr einen Schaden verursacht, springt die Haftpflichtversicherung ein – und bewahrt euch vor womöglich exorbitanten Schadensersatzforderungen. Denn sowohl Personen- als auch Sachschäden können schnell in die Hunderttausende gehen. Gute Haftpflicht-Policen gibt es bereits ab etwa drei Euro pro Monat. Wichtig ist, dass die Versicherungssumme mindestens drei, besser noch fünf Millionen Euro beträgt.
Und studententypische Risiken muss die Haftpflicht abdecken. Dazu zählen Schäden wegen Datenaustausch und Internetnutzung, Gefälligkeits- und Mietsachschäden. Doch auch hier lohnt sich vor Vertragsabschluss ein Blick in den Versicherungsvertrag eurer Eltern - unter bestimmten Bedingungen sind Kinder während der Ausbildungszeit direkt mitversichert.
Experten der Verbraucherzentrale raten darüber hinaus zum Abschluss einer dritten Versicherung im Studium, der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Zu Studienzeiten ist der Zugang quasi garantiert und die Beiträge niedrig, weil ihr jung und kaum von Vorerkrankungen betroffen seid. Starter-Policen sind ab 15 Euro pro Monat zu haben und können im Fall einer Berufsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall den Lebensunterhalt sichern. Denn meist gibt es für Studenten und Berufsanfänger keine gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Hier unbedingt auf die Nachversicherungsgarantie achten. Sie sichert, dass die Rente bei Beförderungen und Heirat ohne Gesundheitsprüfung erhöht werden kann.

Versicherung im Studium: Private KV, Nebenjob, Auslandssemester
Wenn ihr über eure Eltern privat krankenversichert seid, könnt ihr zum Studienstart entscheiden, ob ihr weiterhin privat versichert bleiben wollt oder nicht. Wichtig zu wissen: Die Entscheidung ist für die gesamte Studiendauer bindend. Meist ist die private Krankenversicherung im Vergleich zur Gesetzlichen für Studenten teurer, eine Ausnahme gilt bei Beamtenkindern. Wer im Studium gesetzlich krankenversichert ist und einen Nebenjob hat, der dauerhaft monatlich über 450 Euro abwirft, bekommt Probleme mit der Familienversicherung und muss sich selbst versichern. Und auch während eines Auslandssemesters braucht ihr zusätzlichen Versicherungsschutz. Eine ergänzende Auslandskrankenversicherung ist vor allem fürs außereuropäische Ausland Pflicht.
Versicherung im Studium: Darauf können Studenten verzichten
Laut den Verbraucherzentralen rechnet sich eine eigene Hausratversicherung für Studenten meist nicht. Erstens gelten WG und Wohnheim nicht als eigener Haushalt, zweitens ist der Wert des Hausrats in der Regel die Versicherungsbeiträge nicht wert. Nur wer luxuriöses Interieur, einen kostspieligen Laptop oder ein teures Fahrrad besitzt, kann mit einer Hausratversicherung gezielt vorsorgen.
Fazit
Vor dem Abschluss einer Versicherung solltet ihr erst die Policen eurer Eltern checken – unter Umständen seid ihr schon mitversichert. Falls nicht, heißt es Angebote vergleichen und das Kleingedruckte studieren. Lasst euch von den protzigen Prämien der Versicherungsunternehmen nicht blenden, entscheidend sind die Bedingungen und Leistungen.
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