Tabufragen im Vorstellungsgespräch
So macht ihr's richtig!
2013-01-10T21:31:37+01:00

Kennt ihr das? Der Termin für das Gespräch mit eurem Traumarbeitgeber rückt näher, die Nervosität steigt. Werde ich dem Personaler die richtigen Antworten liefern? Der Personalverantwortliche wird euch bis auf die Knochen scannen. Nur gut, dass ihr nicht auf jede Frage antworten müsst.
Worauf müsst ihr antworten?
Seit 2006 regelt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, welche Fragen euch der Arbeitgeber stellen darf und welche nicht. Nicht erlaubt sind Fragen, die in eure Intim- und Privatsphäre eingreifen.
Hierzu gehören Fragen nach:
- Religion
- Familie
- finanzieller Lage
- Vorstrafen
Aber aufgepasst: Es gibt Ausnahmen, in denen ihr auch auf solche Tabufragen antworten müsst. Zum Beispiel wenn ihr euch auf einen Job bewerbt, der ein besonderes Vertrauensverhältnis erfordert, wie Bankangestellte oder Kassierer.
So reagiert ihr am besten
Bei anderen Jobs habt ihr mehrere Möglichkeiten, auf Tabufragen zu reagieren. Ihr könnt die Antwort verweigern, was jedoch nicht so professionell wirkt. Auch das Blaue vom Himmel zu lügen, ist nicht ratsam. Solltet ihr die Stelle bekommen und die Lüge auffliegen, ist das Vertrauen zwischen euch und eurem Arbeitgeber dahin. Manchmal könnt ihr einfach ehrlich antworten, auch wenn die Frage eigentlich nicht „erlaubt“ ist. Wägt die Situation also gut ab. Wenn sich eure Chancen auf den Job durch eine eher vage Antwort verbessern, dann wählt ruhig diese Variante. Fragt der Personaler zum Beispiel nach eurer Familienplanung, könnt ihr ausweichend antworten „Meine Karriere ist mir momentan wichtiger“. Auch wenn ihr nicht ganz ehrlich seid, rechtlich belangt werden, könnt ihr dafür im Nachhinein nicht, falls ihr den Job bekommt.
Und denkt immer daran: Bewahrt Ruhe! Manchmal will der Personaler mit einer Tabufrage auch nur eure Reaktion testen. Umso wichtiger ist es, dass ihr euch gut auf alle möglichen Fragen vorbereitet. Damit ihr euch im Bewerbungsgespräch sicherer fühlt, könnt ihr eure Antworten in einem Rollenspiel mit einem Freund oder der Familie einstudieren. Vielleicht hilft euch auch ein Training für das Vorstellungsgespräch. Oder wollt ihr generell eure Schlagfertigkeit verbessern? Auch das könntet ihr in einem Seminar lernen.
Noch ein letzter Tipp: Schießt euch kein Eigentor, indem ihr zu viele Infos über euch im Netz preisgebt. Denn: Wenn ihr zum Beispiel öffentlich in sozialen Netzwerken postet, dass ihr nach Mitteln gegen Schwangerschaftsübelkeit oder einem Kredit für den neuen 3D-Flatscreen sucht, erübrigen sich die Tabufragen im Jobinterview.