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Das ist während der Krankschreibung erlaubt!

Krank, aber nicht eingesperrt

Bild Foto: anna shvets / Pexels
Foto: anna shvets / pexels

Eine Krankschreibung benötigst du aus unterschiedlichen Gründen – vom Schnupfen über die ausgewachsene Grippe bis zu Verletzungen, die dich möglicherweise länger außer Gefecht setzen. Dennoch stehen die Besorgungen des Alltags nicht hinten an: Spätestens, wenn der Schädel brummt, die Nase läuft und der Kühlschrank leer ist, wirst du dich vielleicht fragen: Was darf ich während meiner Krankschreibung eigentlich alles machen? Hier beantworten wir dir diese Frage für unterschiedliche Szenarien – und zwar im besten Fall, bevor im Supermarkt auf einmal Chef oder Kollegen hinter dir stehen.

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Was ist während der Krankschreibung erlaubt? Foto: negipho / unsplash

Darfst du einkaufen gehen, wenn du krankgeschrieben bist?

Ernst gemeinter Tipp, um möglichen Kollegenkontakt während der Arbeitszeit zu vermeiden: Geh am besten innerhalb der Arbeitszeit und außerhalb der Pausenzeit einkaufen! So reduzierst du die Chance, während deiner Krankschreibung mit Kollegen und Kolleginnen interagieren zu müssen, zuverlässig auf das Minimum. Grundsätzlich ist es aber natürlich kein Problem, mit einer Erkältung einkaufen zu gehen, wenn du meinst, dass es für dich körperlich zumutbar ist – auch arbeitsrechtlich. Eine Abmahnung oder Kündigung, weil du während deiner Krankschreibung beim Einkaufen entdeckt wurdest, wird vor Gericht höchstwahrscheinlich keinen Bestand haben. Möchtest du ein paar Karma-Punkte einsammeln, greife vor dem Einkaufen einmal in deinen verbliebenen Corona-Masken-Vorrat und geh mit Maske einkaufen. Damit vermeidest du es bestmöglich, andere Menschen anzustecken.

Apropos Corona: Hast du dich infiziert, gelten aktuell je nach Bundesland verschiedene Regeln für den Umgang mit der Krankheit. Oft darfst du mittlerweile die Wohnung verlassen, wenn du eine Maske trägst – informiere dich am besten über die Regeln vor Ort. Dafür gibt es verschiedene Portale im Internet, die jeweils die aktuellsten Informationen bereithalten. Ins Büro solltest du aber trotz der inzwischen deutlich leichteren Regeln besser nicht gehen. Bleibe also entweder im Homeoffice oder lasse dich krankschreiben, wenn es dir schlecht geht.

So solltest du dich verhalten, wenn du krankgeschrieben bist

In der Rechtsprechung gibt es einen relativ vagen Hinweis darauf, wie du dich während deiner Krankschreibung verhalten solltest: möglichst so, dass die Genesung nicht verzögert wird. Um ein häufiges Beispiel zu nennen: Hast du eine Erkältung, solltest du Sport bei Kälte im Freien vermeiden. (Hat es dich mit einem Schnupfen oder einer Grippe erwischt, ist es ohnehin ratsam, die Belastung erst wieder zu steigern, wenn du komplett genesen bist. Andernfalls steigt das Risiko, die Erkrankung zu verschleppen und ernsthafte gesundheitliche Probleme wie eine Lungenentzündung, eine Bronchitis oder eine Herzbeutel- beziehungsweise Herzmuskelentzündung zu verursachen. Kannst du nicht ohne Sport, solltest du nur sehr leichtes Training ohne hohe Belastung durchführen.) Beginne mit dem normalen Sportpensum, wenn alle Begleitsymptome der Erkrankung abgeklungen sind.

Ist ein anderes körperliches Leiden wie ein Bandscheibenvorfall der Grund für die Krankschreibung, empfehlen wir dir wie bei einer Erkältung, dich der Ursache gerecht zu verhalten. Hebe also keine schweren Lasten, wenn du an einem Hexenschuss oder dem erwähnten Bandscheibenvorfall laborierst. Nach einer Hüft- oder Knieoperation sind zu hohe Belastungen ebenfalls gefährlich. Verlängert sich durch einen Zwischenfall beim Wandern oder Laufen die Krankschreibung, stellt das eine Berechtigung für den Arbeitgeber dar, arbeitsrechtliche Konsequenzen zu ziehen. Ein Kinoausflug, ein Club- oder ein Konzertbesuch bei einer Migräne kann dir als heilungsverzögernd ausgelegt werden. Alkohol kann die Heilung ebenfalls verzögern. Wirst du am Freitagabend in der Bar oder Stammkneipe erwischt und musst am Montag die Krankschreibung verlängern, hast du eher schlechte Karten. In einem solchen Fall liegen eine Abmahnung oder, wenn es schlecht läuft, die fristlose Kündigung als Optionen auf dem Tisch. Die gute Nachricht für dich: Der Arbeitgeber muss nachweisen, dass du eine Pflichtverletzung begangen hast. Im Zweifelsfall ist es dennoch besser, es gar nicht darauf ankommen zu lassen und zu Hause zu bleiben – vor allem, wenn du dich nicht fit fühlst.

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So solltest du dich verhalten, wenn du krankgeschrieben bist / Foto: andy vult / unsplash

Am besten beim Arzt rückversichern

Bist du dir unsicher, was du während deiner Krankschreibung tun darfst, ist es immer gut, sich bei der Arztpraxis deines Vertrauens rückzuversichern. Dein Arzt oder deine Ärztin können dir aus ihrer Erfahrung sagen, welche Tätigkeiten bei deinem bestimmten Krankheitsbild in Ordnung sind und womit du ein Risiko eingehst, den Heilungsprozess zu verzögern oder eine Verletzung zu verschlimmern.

Übrigens: Wenn du dich schon vor dem Ablauf deiner Erkrankung wieder gesund fühlst, kannst du schon vorher wieder zur Arbeit kommen – weder Arbeitgeber noch Versicherung werden dir da aller Wahrscheinlichkeit nach Probleme machen. Krank zur Arbeit gehen solltest du allerdings unter keinen Umständen – das ist spätestens seit Corona verpönt. Wenn du dich fit genug fühlst, mache wie oben schon angedeutet lieber Homeoffice!

Fazit

Eine Krankschreibung heißt nicht automatisch, dass du dich für deren Dauer in die Selbstisolation begeben musst. Stattdessen sind gesunder Menschenverstand und Augenmaß angebracht. Die Besorgungen des täglichen Lebens zu erledigen, legt dir höchstwahrscheinlich niemand als Pflichtverletzung aus. Anders ist es, wenn du trotz Migräne im Club feiern gehst oder dir beim Skifahren das frisch operierte Knie kaputtmachst. Vor allem letzteres ist sicherlich ein Extrembeispiel, es zeigt aber gut die Bandbreite an (falschen) Entscheidungen auf, die du während deiner Krankschreibung treffen kannst. Verhalte dich also vernünftig und versuche, die freie Zeit so gut es geht zu Hause zu genießen – voll auskuriert hast du später ohnehin mehr Spaß und kannst deinem Körper wieder komplett vertrauen.

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