Skip to main content

Du bereust deinen Jobwechsel?

Das kannst du tun, wenn der Wechsel sich als Fehler entpuppt

Bild Foto: cottonbro studio / Pexels
Foto: cottonbro studio / Pexels

Bei einem Jobwechsel haben wir große Hoffnungen in die Zukunft: Wir möchten beispielsweise glücklicher, entspannter oder reicher werden, der neue Job soll uns mehr fördern und fordern oder wir wollen schnellstmöglich von unseren toxischen Kollegen weg. Egal, welche Gründe dich zu einem Jobwechsel bewegt haben – tragisch wird es, wenn du merkst, dass auch der neue Job nicht so der Bringer ist. Warum ein Jobwechsel immer ein Risiko ist und was du machen kannst, wenn du merkst, dass dein Jobwechsel ein Fehler war, erfährst du hier.

Image
Fehlentscheidung Jobwechsel – das solltest du jetzt tun / Foto: sora shimazaki / Pexels

Darum geht es: Risiko Jobwechsel

Egal, wie gründlich du vorher recherchiert hast oder wie lange dein Vorstellungsgespräch gedauert hat – einen neuen Job anzunehmen, ist immer ein Glücksspiel. Damit gehst du ein Risiko ein, beispielsweise, ob die Projekte, mit denen du betraut wirst, wirklich deiner Stellenausschreibung entsprechen und ob die Unternehmenskultur wirklich so ist, wie sie dir im Vorstellungsgespräch vorgestellt wurde. Schlimm ist es, wenn du eine neue Stelle antrittst und es dann bereust – vor allem, wenn du die Stelle zum Beispiel angenommen hast, um ein Burnout zu überwinden oder um deine Karriere besser mit deinen Werten in Einklang zu bringen.

Bereust du den Jobwechsel, hat kann das aber auch positive Aspekte haben. Denn diese Gefühle verraten dir, was du dir wirklich von einem Job erhoffst. Nach der Pandemie ist der Wunsch, einen Job zu haben, der sinnvoll ist und einen höheren Zweck erfüllt, stärker als je zuvor. Und um herauszufinden, welcher Job das für dich ist und was ein solcher für dich mitbringen muss, kann es sinnvoll oder sogar nötig sein, den Job ein, zwei oder vielleicht sogar mehrmals zu wechseln.

Doch für die Zwischenzeit hilft dir das natürlich wenig. Hast du das Gefühl, der Jobwechsel war ein Fehler, ist es hilfreich, deine Möglichkeiten abzuwägen, wie du weiter vorgehen kannst. Wir verraten dir ein paar Tipps, wie du damit umgehst und wie du das Szenario in Zukunft vermeiden kannst.

Image
Darum geht es: Risiko Jobwechsel / Foto: tobias cornille / unsplash

Du bereust den Jobwechsel? Das kannst du tun

1. Finde die wahren Gründe

Bereut jemand seinen Jobwechsel, hat das oft damit zu tun, dass er oder sie die Begeisterung für die Stelle verloren oder das Gefühl hat, sich nicht in das neue Team einfügen zu können. Beides kann sich mit der Zeit legen. Wichtig ist, dass du solche Gefühle von ganz klaren Red Flags unterscheidest, die dich sofort zum Gehen bewegen sollten.

Offensichtliche Gründe sind unmoralisches, unethisches oder illegales Verhalten. Bringt dich dein neuer Arbeitgeber in eine Lage, in der du deine Werte oder deine Ethik kompromittieren musst, gibt es dafür keine Entschuldigung. 

Stellst du schon nach wenigen Tagen oder Wochen fest, dass sich deine körperliche oder geistige Gesundheit verschlechtert oder dass dich der Stress bei der Arbeit in deiner Freizeit erheblich einschränkt, lohnt es sich ebenfalls nicht, durchzuhalten. Es gibt ein normales Maß an Stress und Angst in einem neuen Job, aber es gibt auch eine Grenze, ab der ein Verbleib in einem Job ungesund und sogar schädlich für die Gesundheit wird.

Überlege also, was hinter deinen Gefühlen der Reue steckt und was der Auslöser dafür ist, dass du dich unwohl fühlst bzw. unzufrieden im Job bist. Sind es klare Red Flags, solltest du schnellstmöglich dort weg. Ansonsten lies gerne beim nächsten Tipp weiter.

2. Gib dem neuen Job etwas Zeit

Es kann gut sein, dass du dich mit einer neuen Stelle nicht sofort anfreunden kannst, vor allem, wenn du dich aus der Ferne einarbeitest und deine Kolleg:innen noch nicht persönlich kennengelernt hast. Treffen keine der zuvor genannten Szenarien zu, lohnt es sich, mindestens drei oder vier Monate zu warten, bis sich der Staub gelegt hat.

Erst dann kannst du wirklich beurteilen, ob der neue Job zu dir passen könnte oder ob es womöglich doch eine Fehlentscheidung war. Falls dem so ist, kannst du in der Probezeit immer noch problemlos innerhalb kürzester Zeit kündigen.

3. Behebe Ursachen für Burnout, die nichts mit dem Beruf zu tun haben

Stellst du einen deutlichen Stimmungsumschwung fest, ist es leicht, ihn deinem neuen Job zuzuschreiben, wenn beides etwa zur gleichen Zeit begonnen hat. Aber: Wir alle sind mehrdimensionale Menschen und auch eine Überanstrengung in einem anderen Bereich deines Lebens könnte deine negative Stimmung oder Unzufriedenheit verursachen oder verstärken. Steckst du in irgendeinen Bereich viel Energie, kann es sein, dass hierdurch Burnout verursacht wird.

Es kann auf Umwegen also wesentlich sein, dass du nicht-arbeitsbezogene Ursachen für Burnout (z. B. elterliches, eheliches oder pflegerisches Burnout) identifizierst und diese beseitigst, um die Reue für den neuen Job zu überwinden. Merkst du nämlich, dass dir ein anderer, privater Bereich viel mehr zu schaffen macht als die Arbeit selbst, ist der neue Job am Ende ja vielleicht gar nicht so übel und du bist froh, dass du dorthin gewechselt hast.

4. Würde ein interner Wechsel das Problem lösen?

Gibt es eine Diskrepanz zwischen dem, was du tust, und dem, was du laut Vertrag eigentlich unterzeichnet hast, kann ein Missverständnis daran schuld sein. Versuche, das in einem ehrlichen Gespräch mit deinen Vorgesetzten herauszufinden. Es kann sein, dass du denkst, du müsstest den Job wechseln, um das Problem zu lösen. Führst du aber ein Gespräch mit jemandem, der an deinem Erfolg interessiert ist, stellst du vielleicht fest, dass die Problemlösung viel einfacher ist, ohne dass du gehen musst. Mit deinem Problem bist du schließlich nicht alleine, dein:e Chef:in hat die Macht, das Problem zu lösen und dich beispielsweise in ein anderes Team zu versetzen oder dir ein anderes Projekt zu geben.

5. Tritt in Würde zurück

All die Tipps konnten bisher nichts bewirken und du bereust den Jobwechsel noch immer? Du hast alles ausprobiert, versucht die Ursachen herauszufinden, konntest die Situation aber nicht verbessern? Dann ist es Zeit, das Handtuch zu werfen. Allerdings solltest du nicht einfach aus dem Nichts kündigen, es ist wichtig, dass du den Schritt mit Bedacht angehst

Prüfe vor allem, wie du finanziell dastehst. Kannst du dir die Kündigung erleichtern, indem du in ein paar Bereichen finanzielle Abstriche machst? Nur dann kannst du dich spontan entscheiden, zu kündigen. Hat dich die Abenteuerlust gepackt und du willst vor deinem nächsten Job eine Pause einlegen, solltest du unbedingt etwa drei bis sechs Monatsausgaben für den Lebensunterhalt in einen Notfallfonds zurücklegen.

Andernfalls raten wir dir dringend, dir erst einen neuen Job zu suchen, damit deine Finanzen gesichert sind. Das kann unter Umständen sogar bedeuten, dass du in deinen alten Job zurückkehrst (Stichwort Boomerang-Hiring). 

Und dann heißt es für dich: kündigen. Egal, welche Probleme letztlich zu deiner Unzufriedenheit im neuen Job geführt haben, versuche, respektvoll und mit Anstand zu gehen. Kündige nach den unternehmensinternen Vorgaben und behandle deine Vorgesetzten mit Respekt. Die Welt ist klein, wer weiß, wann du sie wiedersiehst. Bringe zum Ausdruck, wie dankbar du für die Chance bist, die sich dir im Unternehmen geboten hat, dass du aber gemerkt hast, dass du dort keine langfristige Perspektive siehst. Wenn du möchtest, kannst du eine zusätzliche Kündigungsfrist anbieten, beispielsweise drei Wochen statt zwei (die in der Probezeit üblich sind), und außerdem einen Statusbericht über deine laufenden Projekte erstellen, um deinen Vorgesetzten die Übergaben an die nächsten Mitarbeitenden zu erleichtern.

So vermeidest du in Zukunft, einen Jobwechsel zu bereuen

Damit du den Wechsel zu einem neuen Job nicht bereust, musst du einen Job finden, der bestmöglich zu dir passt, bevor du ihn annimmst. Je mehr du über deine eigenen Karriereziele und die potenziellen Stellen weißt, desto einfacher ist das. Für dich heißt das: gründlich nachdenken und recherchieren. Bevor du dich in die Jobsuche stürzt, ist es wichtig, dass du dich mit diesen Punkten eingehend befasst und dir vielleicht sogar irgendwo notierst, was für dich an einem Job am wichtigsten ist. Dazu gehört es auch, zu überlegen, wie ein Job am besten zu deinen weiter gefassten Karrierezielen, deinen Werten und dem für dich richtigen Arbeits- und Lebensrhythmus passt.

Hast du diesen Rahmen definiert, kannst du dein Netzwerk nutzen, um nach offenen Stellen zu suchen. Du hast bessere Chancen, eine Stelle zu finden, die dir wirklich zusagt, wenn sie dir von jemandem angeboten wird, der oder die dich kennt oder dir schon etwas über das Unternehmen erzählen kann. Außerdem liegt es diesmal an dir, dich vor dem Unterschreiben des Vertrags eingehend mit der Stelle und dem Unternehmen zu beschäftigen, um herauszufinden, ob der Job etwas für dich ist.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein Jobwechsel zwar immer ein Risiko birgt, gleichzeitig aber auch Chancen bietet, herauszufinden, was du wirklich von einem Job erwartest. Merkst du, dass der neue Job nicht der richtige ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen. Zum einen kannst du herausfinden, was die wahren Gründe sind, die dich den Jobwechsel bereuen lassen. Bist du übermäßig gestresst und stehst nahe einem Burnout, kann es helfen, zu analysieren, ob es wirklich am neuen Job liegt oder gegebenenfalls private Ursachen hat. Gib dem Job außerdem etwas Zeit und warte ab, wie sich alles entwickelt. Bist du neu in einem Unternehmen, ist erst einmal alles fremd, es kann sich mit der Zeit aber besser anfühlen. Schlägt jedoch alles fehl, ist es wichtig, in Würde zurückzutreten. Um zu vermeiden, dass du künftige Jobwechsel bereust, solltest du deine Karriereziele und die für dich wichtigen Aspekte eines Jobs definieren und gründlich recherchieren, um die Stelle zu finden, die am besten zu dir passt.

Beitrag teilen