Mit dem Hemingway-Effekt nie wieder Schreib- oder Arbeitsblockaden
Hör auf, wenn's am schönsten ist
2022-10-27T20:36:35+02:00
Du willst deine anstehenden Aufgaben abhaken und Projekte vorantreiben, aber du weißt nicht, wo du anfangen sollst? Was solltest du zuerst angehen? Was ist der nächste Arbeitsschritt? Mit dem Hemingway-Effekt kannst du diese nervigen Arbeitsblockaden verhindern. Aber wie funktioniert der Hemingway-Effekt und warum solltest du aufhören, wenn es am schönsten ist? Wir zeigen dir alles, was du wissen musst.

Was ist der Hemingway-Effekt?
Die Hemingway-Methode bzw. der Hemingway-Effekt hilft dir dabei, Schreib- und Arbeitsblockaden zu überwinden oder sogar von vornherein zu verhindern. Der Grundgedanke der Hemingway-Methode besagt, dass du am besten mit deiner Arbeit aufhörst, wenn es gerade sehr gut läuft, du weißt, was du als Nächstes angehen möchtest und komplett im Arbeitsflow bist. Der ideale Zeitpunkt für eine Pause ist demnach nicht dann, wenn du eine Aufgabe fertiggestellt hast, sondern wenn du in einem guten Arbeitsrhythmus bist und du deine nächsten Arbeitsschritte bereits im Kopf hast.
Hemingway beschreibt dieses Vorgehen bei der Arbeit als eine seiner wichtigsten Gewohnheiten. Hemingway hat diese Arbeitsweise auf das Schreiben bezogen, trotzdem lässt sich der Hemingway-Effekt auf andere Projekte und Aufgaben anwenden.
Hörst du zum ersten Mal die Grundidee des Hemingway-Effekts, klingt das Ganze wahrscheinlich ziemlich widersprüchlich. Es läuft richtig gut, du bist im Flow und genau dann sollst du aufhören zu arbeiten? Die erste Intuition wäre hier bei den meisten, weiterzuarbeiten, wo es doch gerade so gut läuft. Aber diese Herangehensweise führt direkt in eine Arbeitsblockade. Wenn du alle Aufgaben abgearbeitet, alle deine Ideen verfolgt und umgesetzt hast und du dich um alles gekümmert hast, stehst du zwangsläufig vor einer Arbeitsblockade und der Frage, was du als Nächstes machen sollst. Der Neustart nach einer solchen Blockade fällt viel schwerer als nach einer Unterbrechung nach der Hemingway-Methode.
Nachdem du alles abgearbeitet und alle Gedanken verfolgt hast, findest du oft keinen Einstieg in die Arbeit. Du kümmerst dich um unwichtige Kleinigkeiten oder gibst dich der Prokrastination hin. Befolgst du den Hemingway-Effekt, verhinderst du das. Eine Pause, wenn du genau weißt, was du als Nächstes angehen willst und im Arbeitsflow bist, hilft dir, einen leichten Wiedereinstieg in deine Arbeit zu finden. Du hast einen klaren Plan vor Augen, den du direkt verfolgen kannst.
Nutzt du den Hemingway-Effekt, ist es ganz einfach: Aufhören, wenn es am besten läuft, nach der Unterbrechung hinsetzen und da weitermachen, wo du aufgehört hast. Einen klaren Plan, wie es weitergehen soll und was als nächster Schritt zu tun ist, hast du ja.
Nutze den Hemingway-Effekt für dich
Durch den Hemingway-Effekt kannst du deinen Alltag auf der Arbeit erleichtern und optimieren. Aber wieso verwendet fast niemand diese Methode? Viele kennen die Hemingway-Methode nicht, andere haben Angst, ihre bewährte Arbeitsweise abzuändern. Was ist, wenn ich durch die Unterbrechung etwas Wichtiges vergesse? Was ist, wenn ich nach der Pause nicht mehr produktiv bin? Verliere ich dadurch den Faden? Was passiert, wenn ich meinen Arbeitsflow unterbreche? Diese Unsicherheiten verhindern, dass Menschen die Vorteile des Hemingway-Effekts für sich nutzen.
Dabei ist der Hemingway-Effekt einfach und schnell umzusetzen. Du kannst diese Methode bei jeder Aufgabe und an jedem Arbeitstag anwenden, ohne davor ein Seminar oder einen Kurs zu besuchen. Denn es ist nicht nötig, zuerst eine komplizierte Methode zu lernen oder komplexe Techniken zu verstehen.
Kehrst du zu einer Aufgabe zurück, die du bereits begonnen hast, tust du das mit viel mehr Motivation als bei einer komplett neuen Aufgabe. Du willst die angefangene Aufgabe abschließen und musst dich nicht erst in etwas einfinden, mit dem du noch nicht gestartet hast.
Du hast eine Aufgabe abgeschlossen, gönnst dir eine wohlverdiente Pause und willst danach wieder weiterarbeiten, aber findest einfach keinen Einstieg. Es kostet dich viel Zeit und Energie, dich immer wieder neu in Aufgaben hineinzudenken. Wendest du die Hemingway-Methode an, kannst du durch den leichten Wiedereinstieg deine Zeit und Energie besser nutzen. Das steigert deine Effizienz und Produktivität.
Nutzt du den Hemingway-Effekt für dich, wird deine Arbeit dadurch positiv beeinflusst. Du trägst dadurch zu einer stärkeren Leistung und besseren Qualität deiner Arbeit bei. Verzettelungen werden durch den Hemingway-Effekt einfacher vermieden und du wirst besser vorankommen. Das wird auch deinen Vorgesetzten auffallen.

Erfolgreiche Anwendung des Hemingway-Effekts
Natürlich gibt es Aufgaben, die du nicht einfach unterbrechen kannst und direkt fertigstellen musst. Das trifft aber nur auf ein paar besondere Aufgaben zu. In der Regel werden Aufgaben durch Mittagspausen, den Feierabend oder eine kleine Pause zwischendurch unterbrochen. Versuche bei diesen Unterbrechungen, ob lang oder kurz, den Hemingway-Effekt für dich zu nutzen.
Um das Maximum aus dieser Methode zu holen, solltest du deine Unterbrechungen nicht zu früh machen. Du hast vor einer Stunde mit deiner Arbeit angefangen, bist im Flow und willst direkt den Hemingway-Effekt nutzen und eine Pause einlegen? Nicht sehr sinnvoll. Du weißt im Moment sowieso, was du noch alles tun musst, um deine Aufgabe zu erledigen. Nach einer Pause würdest du in diesem Fall nicht wirklich neu anfangen, sondern weiterhin am Anfang stehen. Außerdem wird deine Motivation davon nicht profitieren, da der bevorstehende Arbeitsaufwand immer noch enorm ist. Achte deshalb darauf, am besten schon 50 Prozent der Aufgabe erledigt zu haben, damit du nach der Unterbrechung mit mehr Motivation wieder an die Sache gehst.
Es kann dir helfen, wenn du dir eine Notiz zu deinem weiteren Vorgehen machst. Mit dieser kleinen Hilfe wird dir die Rückkehr zur Aufgabe noch leichter fallen. Halte kurz und knapp fest, wie du die Aufgabe fortsetzen willst und welcher der nächste Schritt ist. Mit dieser kleinen Hilfestellung musst du auch während der Unterbrechung nicht behalten, was du noch erledigen musst und wie du an der Aufgabe weiterarbeiten wolltest. Während der Unterbrechung fällt das Abschalten dadurch viel leichter.
Zu viele Pausen sind bei der Hemingway-Methode ebenfalls nicht sinnvoll. Unnötige Unterbrechungen führen dazu, dass die Aufgabe in zu viele Stücke zerlegt wird. Damit steigt das Fehlerpotenzial und du verschwendest Zeit. Der Hemingway-Effekt macht es dir zwar leichter, einen Einstieg zu finden, aber trotzdem solltest du eine Aufgabe nicht dauernd unterbrechen. Such dir einen passenden Zeitpunkt kurz vor dem Ende der Arbeit, um den Effekt anzuwenden. Statt in diesem Moment alles krampfhaft und mit viel Druck fertigzustellen, kannst du die Hemingway-Methode anwenden und aufhören, wenn du noch im Flow bist.
Es bringt auch nicht viel, an einem willkürlichen Punkt mitten in deiner Arbeit einfach aufzuhören. Damit der Hemingway-Effekt funktioniert, ist der richtige Zeitpunkt für eine Unterbrechung wichtig. Kein guter Zeitpunkt für eine Pause ist deshalb der Moment, wenn wir sowieso schon ein Tief haben und nichts zustande bringen. Da hilft die Hemingway-Methode auch nicht, anschließend effektiv und motiviert weiterzuarbeiten. Du solltest bei einem Tief oder einer Blockade das Gegenteil machen und dich durchkämpfen. Denn der beste Zeitpunkt für eine Unterbrechung ist – so seltsam es klingt – der Moment, wenn du ohne Probleme weitermachen könntest. Oft musst du dich in diesen Moment fast zwingen aufzuhören, weil es gerade gut läuft.
Es ist am Anfang sehr ungewohnt und gibt dir vielleicht das Gefühl, dass du dich ausbremst. Nutzt du den Hemingway-Effekt aber zum richtigen Zeitpunkt, gewinnst du an Produktivität und Effizienz, weil du nach der Unterbrechung weißt, was du als Nächstes angehen möchtest. Und es stehen ohnehin Arbeitsunterbrechungen in Form von Meetings, Mittagspause oder Feierabend an. Du solltest das Ganze nur so planen, dass du aufhörst, wenn es am besten läuft, du weißt, was dein nächster Schritt ist und du im Flow bist.
Fazit
Mit dem Hemingway-Effekt kannst du ohne komplizierte Techniken deine Effizienz, Motivation und Produktivität auf der Arbeit steigern. Die Grundidee ist einfach erklärt: Am besten hörst du mit deiner Arbeit auf, wenn es gerade sehr gut läuft, du weißt, was du als Nächstes angehen möchtest und komplett im Arbeitsflow bist. Zu viele oder zu frühe Unterbrechungen sind bei dieser Methode nicht sinnvoll. Denn der Zeitpunkt ist bei der Anwendung des Hemingway-Effekts entscheidend. Durch diese Methode hast du nach der Unterbrechung einen klaren Plan, mit welchem Schritt du weiter arbeiten möchtest. Arbeitsblockaden verhinderst du somit, bevor sie entstehen können.