So geht: Vorgesetzte kritisieren
Feedback geben ohne gefeuert zu werden
2022-01-27T10:26:07+01:00
Wie gebe ich meinem Chef konstruktives Feedback, ohne seine Gefühle zu verletzen oder als negativ wahrgenommen zu werden? Wir zeigen dir, wie es geht.
Was ist konstruktives Feedback?
Konstruktives Feedback kann als jede Form der Kommunikation definiert werden, die Informationen darüber liefert, wie du dich bei einer Aktivität verhalten solltest, damit du deine Leistung verbessern kannst.
Diese Art von Feedback sollte konkrete Beispiele dafür liefern, was du gut gemacht hast und woran du noch arbeiten musst. Also zum Beispiel nicht: "Du bist schlecht im Handball", sondern: "Du hältst den Ball falsch, dadurch hast du nicht genug Kraft. Versuche es nächstes Mal besser auf diese Weise." So erhältst du eine klare Vorstellung davon, was verbessert werden muss und wie du es beim nächsten Mal besser machen kannst.

Warum ist konstruktives Feedback wichtig?
Feedback hilft dir, dich in etwas zu verbessern. Es lässt dich wissen, was du gut machst und woran du arbeiten musst. Konstruktives Feedback hilft dir, als Individuum zu wachsen. Es ermutigt auch andere, dich positiv zu kritisieren, damit du in dem, was du tust, besser werden kannst.
Warum ist es so schwer, den Chef zu kritisieren?
Das Problem ist, dass Chefs bei der Arbeit selten Feedback oder gar Kritik erfahren. Selten wissen sie, was wirklich in ihrem Unternehmen los ist, weil keiner sich traut, mit ihnen zu reden. Warum?
In vielen Kulturen ist es tabu, den Chef zu kritisieren. Es könnte als Angriff auf die Autorität oder sogar als Verrat angesehen werden. Die Leute wollen also nichts Negatives über ihre Chefs sagen, aus Angst, sie könnten ihren Job verlieren.
Und tatsächlich sind Chefs auch nur Menschen. Und Menschen haben Angst vor Kritik oder Ablehnung. Es fällt ihnen schwer, Fehler oder Irrtümer zuzugeben, weil sie das Gefühl haben, dass ihr Ruf beschädigt wird, wenn sie es nicht gut machen. Sie können auch befürchten, das Gesicht gegenüber anderen zu verlieren.
Deshalb ist hier Fingerspitzengefühl gefragt. Ohne zu sagen, was dir nicht passt, kann es nicht besser werden. Habe keine Angst, deine Meinung gegenüber deinem Chef zu äußern. Hast du das Gefühl, dass es nicht stimmt, wie die Dinge bei der Arbeit erledigt werden, oder findest du, dass Aufgaben ungerecht verteilt sind, oder bedrückt dich etwas anderes, sprich es an! Dein Arbeitgeber wird deine Ehrlichkeit zu schätzen wissen und dich möglicherweise sogar dafür belohnen, dass du dich zu Wort meldest.

Wie gebe ich konstruktives Feedback?
Es ist wichtig, deinem Chef konstruktives Feedback zu geben, da er oder sie einen großen Einfluss auf deine Karriere hat und du erfolgreich sein möchtest. Gib ihm oder ihr – auf angemessene Weise – Ratschläge, wie das Unternehmen besser geführt werden kann, was geändert werden muss und welche Rolle du bei solchen Änderungen spielen würdest. Gibst du deinem Chef kein Feedback, denkt er vielleicht, dass du nur faul oder nicht daran interessiert bist, für ihn zu arbeiten und das Unternehmen aktiv weiterzuentwickeln.
Auch dein Chef möchte erfolgreich sein und braucht ggf. deine Hilfe. Bemerkst du, dass beispielsweise etwas mit deiner Arbeit oder Leistung nicht stimmt, versuche herauszufinden, was das Problem ist, und teile deine Gedanken deinem Chef mit. Weißt du nicht, was du sagen sollst, frage jemanden um Rat, der ähnliche Situationen durchgemacht hat.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, konstruktives Feedback zu geben. Sie alle laufen auf drei wesentliche Komponenten hinaus: Ehrlichkeit, Empathie und Respekt.
Der beste Weg, um konstruktives Feedback zu geben, besteht darin, genau zu sagen, was verbessert werden muss. Dies hilft deinem Chef zu verstehen, wo er/sie falsch gelaufen ist, und er wird deine Hilfe zu schätzen wissen. Gibst du ihm Feedback, sage genau, was du als falsch empfindest. Vermeide es, direkt zu kritisieren. Konzentriere dich stattdessen darauf, was anders hätte gemacht werden müssen. Und vergiss nicht: Die Leute wollen auch wissen, was richtig gelaufen ist!
Fazit
Den Chef konstruktiv zu kritisieren, ist wie einer Mutter zu sagen, dass ihr Kind hässlich ist. Du willst sie nicht verletzen, aber manchmal musst du die Wahrheit sagen. Dabei denkst du vielleicht, dass du nichts falsch machst, wenn du deinen Vorgesetzten kritisierst. Schließlich hat er oder sie auch Fehler gemacht. Aber: Musst du konstruktive Kritik äußern, tue es mit Fingerspitzengefühl und Respekt. Andernfalls riskierst du deinen Job oder deinen Ruf zu verlieren.