Stillstand in der Karriere?
So kommt ihr aus der beruflichen Sackgasse
2017-10-28T11:16:42+02:00
Ihr habt den Berufseinstieg erfolgreich gemeistert und euch nach dem langen Studium mittlerweile im Berufsleben etabliert. Der Job gefällt euch und ihr versteht euch super mit euren Kollegen. Eigentlich ist doch alles gut, oder? Wenn da nicht das Gefühl wäre, dass irgendwie nichts mehr vorwärtsgeht. Ihr habt das Gefühl, dass ihr euch nicht mehr weiterentwickelt und in Routine erstickt. Das kann sehr frustrierend sein und eure Arbeitsmotivation auf den Tiefstand bringen.
Manchmal ist eine berufliche Veränderung unausweichlich, um wieder Schwung in eure Karriere-Laufbahn zu bringen. Doch auch an eurem aktuellen Arbeitsplatz habt ihr die Möglichkeit, aus der Routine auszubrechen. Wir zeigen euch, wie ihr einen Stillstand in der Karriere erkennt, wie ihr damit umgeht und was ihr tun könnt, um dieser beruflichen Sackgasse zu entfliehen.
Berufliche Ziele setzen
Nicht immer müsst ihr die Schuld bei euch selbst suchen, wenn sich beruflich nichts mehr tut. Ist jemand beispielsweise in einer Position unersetzlich geworden, legen diesem Vorgesetzte Steine in den Weg, um ihn in dieser Position halten zu können. Es gibt aber auch Arbeitsstätten, die nicht für eine steile Karriere nach oben geeignet sind. An einem gewissen Punkt stagniert ihr dann und fallt eventuell in ein Loch. Gründe für eine berufliche Stagnation gibt es viele, doch der erste Schritt ist, diese überhaupt erst zu erkennen.
Ein Stillstand in der Karriere wird sehr subjektiv bewertet. Zunächst mal solltet ihr euch im Klaren darüber werden, was eure beruflichen Ziele überhaupt sind. Dabei solltet ihr sowohl kurz- und mittelfristige als auch langfristige Ziele setzen und diesen klaren Plan immer verfolgen.
- Wollt ihr eure fachlichen Kompetenzen fördern?
- Geht es euch darum, möglichst schnell in höhere Positionen aufzusteigen?
- Wollt ihr euch auf einen Fachbereich spezialisieren?
- Strebt ihr langfristig gesehen sogar einen Wechsel des Berufsfeldes an?
Vom neuen Angestellten zur Führungskraft in zwei Jahren? Indem ihr einen Kassensturz macht und den Plan überprüft, könnt ihr herausfinden, ob eure gesetzten Ziele realistisch sind. Denn sind sie es nicht, braucht ihr euch auch nicht wundern, wenn ihr diese nicht erreicht. Checkt euren Wert auf dem Arbeitsmarkt – der kann auch wieder beflügeln und euch in eurem Plan bestärken.
Stillstand in der Karriere erkennen
Zudem haben wir noch einige Anzeichen für euch, den Stillstand in der Karriere schon in der Entstehungsphase zu erkennen. Folgende Punkte können euch dabei helfen:
- Keine neuen Fähigkeiten: Ihr habt euch bereits einige neue Fähigkeiten auf der Arbeit angeeignet und könnt diese anwenden – doch es kommen keine weiteren mehr dazu. Wenn sich eure Skills und euer Kenntnisstand nicht mehr erweitern lässt, bedeutet das: Stillstand in eurer Karriere
- Aufgabenfeld bleibt gleich: Euer Aufgabenfeld verändert sich seit geraumer Zeit kaum noch? Mit neuen Aufgaben wachsen auch eure Fähigkeiten. Die Kernaufgaben verändern sich zwar kaum, aber es sollte immer etwas Neues dazukommen – ansonsten befindet ihr euch in einer beruflichen Sackgasse
- Verantwortungsbereich ändert sich nicht: Die Übertragung von Verantwortung zeugt von Respekt und Wertschätzung der einzelnen Mitarbeiter und deren Leistungen. Wenn ihr keine Projekte übertragen bekommt oder auch keine Koordinationsaufgaben erhaltet, befindet ihr euch im Stillstand eurer Karriere.
- Keine neuen Perspektiven: Geben euch eure Chefs einen Plan an die Hand, worauf ihr hinarbeitet? Gibt es kaum Perspektiven, wisst ihr auch nicht, wie ihr euch entwickeln könnt.
Ein Tipp: Stillstand in der Karriere hat nur selten direkt was mit Langeweile im Job zu tun. Er kann zwar eine Rolle spielen, ist aber kein verlässliches Anzeichen für die berufliche Sackgasse. Am besten ist es natürlich, erste Signale entsprechend zu deuten und schon in der Entstehungsphase zu handeln. Um der beruflichen Sackgasse schon frühzeitig vorzubeugen, haben wir für euch einige Tipps zusammengestellt.
Karriereplan regelmäßig überprüfen
Euren erstellten Karriereplan solltet ihr immer vor Augen haben und eure Ziele permanent evaluieren. Genau kann man seine Karriere natürlich nie planen, da immer wieder unvorhersehbare Variablen einwirken, doch er gibt euch eine gute Orientierung. Mit einem Abgleich eurer gesetzten Ziele könnt ihr so analysieren, ob ihr diese auf eurem aktuellen Weg auch erreichen könnt. Schätzt ihr die Perspektive eher schlecht ein, befindet sich eure Karriere im Stillstand. In diesem Fall solltet ihr selbst aktiv werden, um die Situation nicht weiter zu verschlimmern. Macht euch dabei Gedanken, was genau fehlt, um eure gesetzten Ziele erreichen zu können.
Berufsziele offen kommunizieren
Gute Arbeit alleine reicht nicht immer aus, um eure Vorgesetzten auf euch aufmerksam zu machen. Damit eure Chefs eure Karrierepläne überhaupt kennen, müsst ihr diese auch offen kommunizieren. In vielen Unternehmen gibt es in regelmäßigen Abständen Feedback-Gespräche mit den eigenen Mitarbeitern. Diese bieten einen idealen Rahmen, um eure eigenen Ziele zu verdeutlichen. Gemeinsam mit euren Chefs könnt ihr so die Ziele abstecken und Wege dahin definieren.
Aber auch bei Unternehmen, die Personalgespräche nicht regelmäßig abhalten, könnt ihr offen auf sie zugehen und eure beruflichen Ziele vorbringen. Bringt aber immer Argumente mit, die eure Karrierepläne untermauern, denn mit heißer Luft kommt ihr nicht weit. Schreibt euch eure größten beruflichen Erfolge des vergangenen Zeitraums in einem Erfolgstagebuch zusammen und berichtet davon – so könnt ihr euren Chef davon überzeugen, dass ihr für die nächste Karrierestufe bereit seid. Noch ein Tipp: Dieses Tagebuch muss sich nicht ausschließlich auf eure beruflichen Erfolge konzentrieren, sondern kann auch private Errungenschaften einschließen.
Selbständig und proaktiv weiterbilden
Im Rahmen eures Arbeitsverhältnisses werden kaum Möglichkeiten zur Weiterbildung angeboten? Dann bildet euch doch in eurer privaten Zeit fort – denn wenn ihr die Karriereleiter hochklettern wollt, müsst ihr euch auf eurem Fachgebiet auskennen und auch immer weiterbilden. Oder sucht euch passende Schulungen heraus und schlagt diese euren Vorgesetzten vor. Auf diese Weise könnt ihr selbst bestimmen, welche Weiterbildungen euch im Rahmen eures Karriereplans weiterhelfen. Entsprechende Zertifizierungen können euch aus der beruflichen Sackgasse heraushelfen. Neue Skills und Fähigkeiten steigern euren Marktwert – und beugen dem Stillstand eurer Karriere vor.
Stillstand in der Karriere – unser Fazit
Bildvorschlag: junge Person am Schreibtisch mit Liste vor sich zur Abwägung der Möglichkeiten
Ein ausführlicher Karriereplan gibt euch eine grobe Orientierung für eure berufliche Laufbahn vor. Wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr euch in einer beruflichen Sackgasse befindet, solltet ihr auf jeden Fall selbst handeln – und die Probleme frühzeitig erkennen. Betrachtet zunächst, woran der Stillstand in der Karriere liegt – unveränderter Aufgabenbereich, mangelnde Perspektiven oder fehlender Verantwortungsbereich?
Im Anschluss müsst ihr genau abwägen mit welchen Methoden ihr euch wieder aus der beruflichen Sackgasse ziehen könnt. Sei es ein offenes Gespräch mit euren Vorgesetzten, Kompromissbereitschaft oder doch ein Wechsel des Arbeitsplatzes – es hängt von euren persönlichen Zielen ab. Wichtig ist vor allem, dass ihr aktiv werdet und nicht drauf wartet, dass sich etwas ändert.
- Erstellt für eine berufliche Laufbahn zur Orientierung einen Karriereplan mit konkreten Zielen
- Stillstand in der Karriere basiert vor allem auf fehlendem Fortschritt – sei es im Verantwortungsbereich oder im Aufgabenfeld
- Langeweile im Job ist kein verlässliches Anzeichen für die berufliche Sackgasse
- Gleicht regelmäßig den Verlauf eurer Laufbahn mit euren Karriereplänen ab
- Kommuniziert eure beruflichen Ziele offen an eure Vorgesetzten in Feedback-Gesprächen
- Treibt eure Weiterbildung an – proaktiv oder privat
- Seid ihr zu Kompromissen breit, steigen auch eure beruflichen Möglichkeiten
- Manchmal ist jedoch ein Jobwechsel die beste Lösung – checkt immer wieder euren Marktwert ab
Weiterführende Literatur: