Stress macht blöd und schlechte Laune!
Lasst euch nicht stressen!
2018-06-30T22:13:43+02:00
Morgens um 6 Uhr klingelt der Wecker: aufstehen, für die Arbeit fertig machen und dann schnell zur S-Bahn oder zum Bus. Auf dem Weg ein dürftiges Frühstück und um 7 Uhr sitzt man an seinem Schreibtisch – bis abends um 8. Und das fünf Tage in der Woche. So geht es vielen Menschen in Deutschland und oft kommen sie dann schlecht gelaunt nach Hause. Doch was vielen gar nicht bewusst ist: zu viel Stress kann gesundheitliche Folgen mit sich bringen.

Darum macht Stress blöd
Wenn ihr überraschend in eine Stresssituation geratet, wie zum Beispiel einer Rede vor großem Publikum oder einer Gefahrensituation im Straßenverkehr, schüttet euer Körper das Stresshormon Cortisol aus. Cortisol sorgt dafür, dass eure Muskeln zusätzliche Energie erhalten und ihr euch zu 100 % auf die Stresssituation fokussieren können. Andere Bedürfnisse, wie zum Beispiel das Hungergefühl, sind schlagartig verschwunden. Euer Körper konzentriert sich nun vollständig auf den Auftritt vor großer Kulisse oder das Treten der Autobremse.
In diesen Momenten ist Cortisol sehr fördernd und unter Umständen lebenswichtig. Im Anschluss verschwindet das Stresshormon ganz schnell wieder aus dem Körper. Anders ist es, wenn ihr permanent unter Stress steht. Der Cortisolspiegel kann dann über einen langen Zeitraum – sogar über mehrere Jahre – chronisch erhöht sein.
Cortisol bewirkt vor allem eine Veränderung im Hippocampus, einer Gehirnregion, die für das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit zuständig ist. Langfristig kann Cortisol dazu führen, dass hier Nervenzellen absterben. Darunter leidet dann als Kurzzeitgedächtnis. Stress macht also vergesslich oder anders gesagt: blöd!

Der wichtigste Tipp, wenn ihr euch gestresst fühlt
Stress ist nicht gleich Stress! Es gibt Menschen, die sich übermäßig gestresst fühlen, aber keinen erhöhten Cortisolwert aufweisen. Andere wiederum fühlen sich weniger gestresst, haben aber dennoch einen erhöhten Cortisolwert. Woran liegt das?
Der Grund dafür ist, dass Menschen unterschiedlich mit Stress umgehen. Wenn ihr euren Kummer und Ärger in euch hineinfresst, schüttet euer Körper umso mehr Cortisol aus. Daher gilt: Sprecht mit euren Familien, Verwandten oder Freunden über eure Situation. Dadurch können sie euch unterstützen und euer Körper produziert gleichzeitig weniger Stresshormone.
Lasst euch nicht stressen! Aber wie?
Am besten wäre es natürlich, gar nicht erst an zu viel Stress zu leiden. Doch das ist leichter gesagt als getan. Wie würde euer Chef wohl darauf reagieren, wenn ihr ihm sagt, dass ihr heute mal etwas langsamer arbeitet, um nicht überlastet zu sein?
Ihr werdet kein Leben ohne Stress führen können, was auch gut ist, da Stress auch positiv sein kann. Positiver Stress zeichnet sich dadurch aus, dass er Körper und Geist fördert. Zum Beispiel können sportliche Aktivitäten als positiver Stress bezeichnet werden. Gleiches gilt auch für die kindliche Aufregung vor dem eigenen Geburtstag oder Weihnachten.
Die Kunst liegt darin, negative Stresssymptome frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Typische Stresssymptome sind beispielsweise Albträume, Magen-Darmprobleme, Herzerkrankungen, Schlafstörungen und Gereiztheit. Auch Nacken- oder Rückenschmerzen können auf zu viel Stress hindeuten.

So baut ihr Stress am effektivsten ab!
Da zu viel Stress langfristig schädlich ist, solltet ihr Maßnahmen ergreifen, um ihn auch langfristig abzubauen. Wir zeigen euch fünf effektive Methoden für ein entspannteres Leben.
- Sport: Sport hilft fast immer. Egal welche Sportart, Hauptsache Bewegung! Powert euch regelmäßig richtig aus. Wenn ihr dann körperlich völlig am Ende seid, werdet ihr merken, dass ihr geistig viel frischer seid als vorher. Stresshormone, also auch Cortisol, werden beim Sport besonders schnell abgebaut.
- Autogenes Training: Eine der effektivsten Entspannungsmethoden ist das autogene Training. Hierbei handelt es sich um eine Art Selbsthypnose, die durch Muskelentspannung und Konzentration zum Stressabbau führt. Das autogene Training besteht klassischerweise aus zwei Phasen. Die erste Phase bezieht sich auf die körperliche Entspannung, die zweite auf die geistige Entspannung.
- Offline sein: Eine Stunde ohne Internet – für viele Menschen ist das bereits unvorstellbar. Doch gerade euer Handy sorgt dafür, dass ihr stehts neue Informationen aufnehmt und kaum noch zur Ruhe kommt. Darum schaltet das Handy einfach mal aus und macht einen ausgiebigen Spaziergang in der Natur – fernab von WhatsApp, Facebook und Co.
- Lächeln: Lächeln und natürlich auch lachen haben einen positiven Effekt auf den gesamten Körper. Unter anderem werden das Immunsystem aktiviert und Stress abgebaut. Forscher fanden sogar heraus, dass selbst durch ein gezwungenes Lächeln positive Effekte erzielt werden können. Warum also noch grimmig durchs Leben gehen?
- Gesunde Ernährung: Ungesunde Ernährung führt dazu, dass ihr schneller gereizt seid und eure Konzentration nachlässt. Das Gemeine ist, dass gerade Stress Lust auf schnelles und fettiges Essen macht. Ihr gelangt also leicht in einen Teufelskreis. Stattdessen solltet ihr jedoch vor allem zu Obst und Gemüse greifen. Die Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe können zur Entspannung der Psyche beitragen.
Tipps für zwischendurch
Neben den Methoden zum langfristigen Stressabbau, welche oft etwas Zeit in Anspruch nehmen, gibt es auch Tipps für zwischendurch, die euch innerhalb von Sekunden relaxter werden lassen.
- Grimassen schneiden: Wenn ihr gestresst seid, verspannen auch eure Muskeln sehr schnell. Das Schneiden von Grimassen kann da Wunder bewirken! Die Lockerung der Gesichtsmuskulatur kann sich sogar auf den ganzen Körper übertragen, sodass ihr euch im Anschluss fühlt, wie nach einer wohltuenden Massage.
- Warmes Wasser über die Hände laufen lassen: Ja, das kann tatsächlich helfen! Ähnlich wie ein heißes Bad wirkt auch das Erwärmen der Hände. Das parasympathische Nervensystem wird umgehend beruhigt, was dabei hilft den Stress abzubauen und in eine Entspannungsphase zu gelangen.
- Selleriestangen essen: Zugegeben, es muss nicht unbedingt Sellerie sein, denn schon das Kauen alleine lockert die Muskulatur und senkt den Cortisolspiegel. Allerdings enthält Sellerie zusätzlich den Wirkstoff Apigenin, welcher eine beruhigende Wirkung hat. Vom Kaugummi solltet ihr allerdings die Finger lassen, da der entstehende Speichelfluss dem Gehirn ein Hungergefühl signalisiert.
- 4-7-8 Atemtechnik: Mit dieser Atemtechnik lässt sich ebenfalls im Nu Stress abbauen. Und so funktioniert sie:
- Drückt eure Zungenspitze gegen den Gaumen
- Schließt den Mund und atmet durch die Nase ein, bis ihr gedanklich bis vier gezählt habt
- Haltet den Atem nun an und zählt gedanklich bis sieben
- Atmet die Luft nun durch den Mund aus und zählt dabei bis acht
- Diesen Vorgang drei- bis viermal wiederholen
Fazit
Auch wenn es gerade am Arbeitsplatz immer wieder Menschen gibt, die selber gestresst und gereizt sind, solltet ihr euch nicht davon anstecken lassen. Nehmt euch immer wieder zwei bis drei Minuten Zeit und beherzigt unsere Tipps gegen zu viel Stress. Die langfristigen Folgen von chronischem Stress sollte man nicht unterschätzen, auch wenn sich gelegentlicher Stress durchaus positiv auswirken kann.
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