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Wetten, dieses englische Wort hast du auch schon falsch benutzt?

8 No-Gos in englischen E-Mails

Bild Foto: marek levak / Pexels
Foto: marek levak / Pexels

Ist Englisch “dein Jam” und die Kommunikation im Alltag für dich ein "piece of cake"? Dann wirst du möglicherweise überrascht sein, wie kompliziert die Suche nach dem richtigen Wort oder der klarsten Formulierung in der professionellen Kommunikation sein kann. Die deutsche und englische Sprache unterscheiden sich nicht nur in ihrer Struktur, sondern auch in ihrem Vokabular und bestimmten Gepflogenheiten ganz gewaltig. Da kannst du schonmal durcheinanderkommen. Wir haben dir die häufigsten Fehler in der englischen E-Mail-Kommunikation zusammengestellt und zeigen dir Wege, wie du sie vermeidest.

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Englische E-Mail-Kommunikation: die häufigsten Fehler / Foto: pixabay / Pexels

Englische E-Mail-Kommunikation: von falschen Freunden und deutschen Autos als Bürobedarf

Korrektes Englisch im Job ist wichtig – denn du repräsentierst dich selbst und dein ganzes Unternehmen. Die “beliebteste” Kategorie der Fehler in der englischen E-Mail-Kommunikation sind die falschen Freunde – also deutsche Wörter, die scheinbar eine Entsprechung im Englischen haben, die aber eigentlich gar nicht existiert oder ganz anders ausfällt. Beispiele aus dem professionellen Austausch sind etwa die Übersetzungen für diese Wörter:

  • aktuell (falsch: actual, richtig: current)
  • Reste, z. B. eines Essens (falsch: rests, richtig: leftovers)
  • bekommen (falsch: become, richtig: receive, obtain oder [I] will have/am having… bei einer Essensbestellung)
  • Personen (falsch: persons oder peoples, richtig: people)
  • Beamer (falsch: beamer, beemer, richtig: projector)
  • Mobbing (falsch: mobbing, richtig: bullying)
  • Handy (falsch: handy, richtig: smartphone, mobile phone)
  • Vorgesetzte:r (falsch: chef, chief, richtig: boss, manager, team leader)

Hier hilft leider nichts weiter, als die fraglichen Begriffe zu lernen oder sie bei der Suchmaschine deines Vertrauens einzugeben. Besonders fies ist es außerdem, wenn der fragliche Begriff zwar theoretisch richtig ist, aber im Normalfall nur für einen sehr bestimmten Anwendungsfall reserviert bleibt. So ist persons zwar eine richtige Übersetzung des oben genannten deutschen Wortes “Personen”, der Begriff ist im tatsächlichen Sprachgebrauch aber ausschließlich für sehr formelle oder juristische Formulierungen im Gebrauch, wie etwa person or persons unknown als Sammelbegriff für “eine oder mehrere unbekannte Personen” als Verdächtige beziehungsweise unbekannte Täter oder Täterinnen bei einem Verbrechen. Wenn du also den Eindruck vermeiden möchtest, dass du letzte Nacht zu viele Krimiserien geguckt hast, empfehlen wir dir, auf die unverfängliche Variante people auszuweichen. Peoples dagegen meint wiederum Völker oder Volksgruppen.

Du hast eine wichtige Präsentation und fragst dich, ob der Konferenzraum einen Beamer hat, mit dem du deine Folien an die Wand werfen kannst? Dann frage bloß nicht nach dem beamer, oder deine Adressaten werden sich fragen, warum du für die Präsentation so dringend einen BMW benötigst. Beamer oder beemer ist im Englischen ein beliebtes Slang-Wort für die Fabrikate des Münchner Autobauers – erkundige dich also besser nach einem projector. Wenn du das sensible Thema Mobbing am Arbeitsplatz ansprechen möchtest, schreibe außerdem besser von bullying als von mobbing. Das Verb to mob gibt es im Englischen zwar, es hat aber eine andere Bedeutung (z. B. jemanden belagern oder über eine Person herfallen). Ein weiterer Pseudoanglizismus versteckt sich hinter dem Handy – dieser Begriff ist im Englischen gänzlich unbekannt und entspricht dem klassischen mobile phone oder dem smartphone – dieses Wort hat inzwischen den Weg in den deutschen Sprachgebrauch und sogar in den Duden gefunden. Und dein Vorgesetzter oder deine Vorgesetzte sind zumindest im Bürojob vermutlich kein Koch (chef) oder Stammesoberhaupt (chief), sondern einfach dein boss oder manager beziehungsweise team lead[er]. Allgemein hilft es dir, dein Vokabular mit Business-Englisch anzureichern.

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Englische E-Mail-Kommunikation: von falschen Freunden und deutschen Autos als Bürobedarf / Foto: ylanite koppens / Pexels

Den Shakespeare im Regal lassen

Dass du deutsche Redewendungen nicht ernsthaft 1:1 ins Englische übertragen solltest, setzen wir als Grundwissen einfach mal voraus. Wenn es sein muss, kennt das Internet das Äquivalent im Englischen. Auch wenn du schreibst, als wärst du gerade von der Theaterbühne in Sheakespeares Heimatstadt Stratford-upon-Avon gehüpft, wird dir das im Team vermutlich ebenfalls keiner danken. Halte deine Sätze daher am besten einfach und leicht verständlich. Ein Vorteil des Englischen: Hier brauchst du dir über die Fragen nach dem “Du” oder “Sie” keine Gedanken machen. Vor allem das amerikanische Englisch ist im Umgangston oft lockerer als Deutsch oder das britische Englisch. Die meisten Verkürzungen mit Apostroph (don't, I'll etc.) kannst du daher im amerikanischen Englisch nutzen, wenn sich der Satz dadurch nicht falsch anfühlt. Lediglich doppelte Verkürzungen solltest du vermeiden (z. B. wouldn't've) – die können Sprachassistenten aus dem Tritt bringen und sehen zudem wenig schön aus. Achte außerdem auf die Struktur in einer englischen E-Mail.

Heißer Tipp: Übersetzer wie DeepL oder Google Translate sind mittlerweile auf einem ziemlich hohen Level angelangt und haben mit E-Mails und den meisten Fachbegriffen in der Regel keine Schwierigkeiten. Wenn es in der Mail um branchenspezifische Fachbegriffe geht, gibt es mit Sicherheit ein Glossar, mit dem du die Übersetzungen gegenlesen kannst. Das Vorschreiben auf Deutsch inklusive Prüfung der englischen Übersetzung vermeidet falsche Freunde und geht oft sogar schneller als das Schreiben auf Englisch. Vor allem, wenn du dir bei Begriffen nicht sicher bist. Auch deine Teammitglieder lesen sicher gerne über deine Mail und helfen dir, Fehler zu finden und zu streichen.

Fazit

Selbst erfahrene Speaker der englischen Sprache können in E-Mails noch den einen oder anderen Fehler einbauen. Schreibst du häufig E-Mails auf Englisch, notiere dir häufig vorkommende falsche Freunde und Pseudoanglizismen, damit du ihnen aus dem Weg gehst. Alternativ schreibst du deine E-Mails auf Deutsch vor und lässt sie übersetzen – hier musst du aber in jedem Fall noch einmal drüberlesen, denn selbst moderne Übersetzer sind nicht frei von Fehlern und im Business-Englisch werden gegebenenfalls andere Formulierungen genutzt.

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