Wie viel Gehalt ist beim Jobwechsel drin?
Ob 5, 10 oder 20%, von diesen Faktoren hängt es ab
2022-11-17T12:21:24+01:00
In den meisten Fällen lohnen sich Jobwechsel auch finanziell. Eine Gehaltssteigerung beim Jobwechsel von 5 bis 20 Prozent ist keine Seltenheit. Wie hoch die Gehaltserhöhung bei einem Jobwechsel ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Außerdem gibt es verschiedene Tipps, die dir dabei helfen, die beste Gehaltssteigerung beim Jobwechsel rauszuholen.

Jobwechsel = Gehaltssprung?
Viele Angestellte haben als Hauptmotiv bei einem Jobwechsel die dazugehörige Gehaltserhöhung. Zahlt das bisherige Unternehmen nicht entsprechend deiner Leistungen, wird es dich und andere qualifizierte Mitarbeiter zu anderen Unternehmen ziehen, die deine Leistungen entsprechend entlohnen.
Du solltest nie unvorbereitet in eine Gehaltsverhandlung gehen. Die Rahmenbedingungen und deine Ansprüche sollten dir vorab klar sein. Denn die Rahmenbedingungen sind dafür ausschlaggebend, inwieweit sich dein Jobwechsel finanziell für dich lohnt.
Gehört zu deinem Jobwechsel ein Aufstieg und damit mehr Verantwortung, kannst du je nach Position in vielen Fällen bis zu 15 oder sogar 20 Prozent mehr Bruttogehalt verlangen.
Wechselst du deinen Job innerhalb der Branche auf eine gleichrangige Stelle, kannst du trotzdem bis zu 10 Prozent mehr Gehalt ergattern.
Hast du dich nicht selbst beworben, sondern wurdest durch einen Headhunter oder ein anderes Unternehmen abgeworben, kannst du zwischen 15 und 20 Prozent Gehaltssteigerung herausholen. Du erhältst hier meistens schon ein gutes Angebot mit besserem Gehalt, da das andere Unternehmen dich zu einem Jobwechsel motivieren möchte. Schließlich sollst du dich für ihn als neuen Arbeitgeber entscheiden.
Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn du deine Branche oder deinen Beruf wechselst. Hast du bisher nur wenig oder keine Erfahrung in diesem Bereich, musst du mit Abstrichen beim Gehalt rechnen. Als Quereinsteiger kannst du leider nicht mit langjähriger Erfahrung und Know-how glänzen. Deshalb solltest du dir vorab überlegen, wie viel du bereit bist, bei deinem Gehalt runterzugehen. Mit Abstrichen in Höhe von bis zu 10 Prozent musst du aber rechnen.
Weniger Gehalt nach einem Jobwechsel? Klingt erst einmal nach keinem guten Deal und schlechtem Verhandlungsgeschick. Es kann aber verschiedene Gründe haben, den Job auch bei geringerem Gehalt zu wechseln. Leiden dein Wohlbefinden und deine Gesundheit unter deinem derzeitigen Job, ist das ein guter Grund dafür, einen Job zu suchen, bei dem du zurückschalten kannst oder einen Job zu finden, der dir mehr Spaß macht. Ein höheres Gehalt ist keine passende Entschädigung dafür, dass deine Gesundheit darunter leidet.
In anderen Fällen hast du durch den Jobwechsel mit weniger Gehalt eventuell bessere Aussichten und Aufstiegschancen für deine Karriere.
Faktoren für eine Gehaltssteigerung beim Jobwechsel
Um eine Gehaltssteigerung beim Jobwechsel zu erhalten, ist es wichtig, dass du in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis bist und nicht gezwungen bist, zu wechseln. Suchst du nur eine neue Herausforderung oder deinen nächsten Schritt in deiner Karriere, bist du in einer besseren Verhandlungsposition als jemand, der arbeitslos ist oder bereits gekündigt wurde. Aber auch dann können gute Verhandler beispielsweise eine Gehaltssteigerung nach der Probezeit herausschlagen. Im Vordergrund sollte dabei stehen, dass du einen guten Wiedereinstieg ins Berufsleben schaffst.
Andere wichtige Faktoren, die für eine Gehaltssteigerung beim Jobwechsel ausschlaggebend sind, sind unter anderem:
- Job und Position
- Qualifikationen und Erfahrungen
- Unternehmensgröße
- Branche
- Neue Verantwortung
- Standort, Region und Stadt
- Alter
- Wirtschaftslage
- Abgeworben oder selbst beworben
Du solltest, bevor du dein Gehalt verhandelst oder einen Gehaltswunsch äußerst, ausführlich recherchieren, wo dein aktueller Marktwert liegt. Durch eine gute Recherche kannst du eine berechtigte Forderung stellen und deinem Gegenüber zeigen, dass du weißt, was deine Leistungen wert sind.
Jobwechsel Gehaltserhöhung – Mehr Gehalt beim Jobwechsel ist nicht alles
Bei deiner Bewerbung oder deinem Bewerbungsgespräch sollte das Gehalt – auch wenn es wichtig ist – nicht im Fokus stehen. Du solltest nicht ausstrahlen, dass du den Job nur wegen des Gehalts haben möchtest, sondern wegen der beruflichen Perspektiven, dem Unternehmen, genau diesem Job und neuen Herausforderungen. Gibst du deinem potenziellen neuen Arbeitgeber das Gefühl, dass du den Job nur wegen des Geldes annimmst, weiß er, dass du bei einem besseren Angebot wieder weg bist.
In der Regel wirst du das Thema nicht selbst ansprechen müssen, die Gehaltsfrage kommt ganz von alleine. Bei der Gehaltsverhandlung geht es immer um das Brutto-Jahresgehalt. Außerdem solltest du die Gehaltsbestandteile vorab immer abklären. Gehören eventuell Weihnachtsgeld oder Prämien dazu?

Tipps für mehr Gehaltssteigerung beim Jobwechsel
Das Gehalt anzusprechen, fällt vielen nicht leicht und die meisten wissen nicht genau, was sie wirklich verlangen dürfen. Zusätzlich muss verhandeln gelernt sein, nicht jeder kann hier das Maximum herausschlagen. Es gibt aber einige Tipps, die dir dabei helfen, mehr Gehalt beim Jobwechsel zu bekommen.
Du solltest keine Gehaltsspannen nennen, denn das vermittelt Unsicherheit. Außerdem wird der Personalverantwortliche dabei die untere Grenze anvisieren. Deine Verhandlungsmöglichkeiten und dein Verhandlungsspielraum gehen damit flöten.
Machst du das erste Angebot, bestimmst du den Rahmen für die Gehaltsverhandlung. Dafür kannst du dir den sogenannten Anker-Effekt zu Nutzen machen. Dieser Effekt beruht darauf, dass Menschen sich bei Entscheidungen unbewusst von Umgebungsfaktoren beeinflussen lassen. Neue Informationen werden als unbewusster Anker genutzt und Menschen orientieren ihre Einschätzung daran. Du kannst also das erste Angebot ruhig höher ansetzen.
Nenne bei Gehaltsverhandlungen lieber eine krumme Zahl. Damit vermittelst du den Eindruck, dass du genau weißt, was deine Leistungen wert sind. Gibst du als Gehaltswunsch 50.000 Euro an, können Personalverantwortliche dich bei der Gehaltsverhandlung leichter in Tausenderschritten drücken. Bei einer Zahl wie 57.550 Euro fällt es deinem Verhandlungspartner schwerer, das Gehalt zu drücken.
Vermeide es, zu schüchtern bei der Gehaltsverhandlung zu sein. Tritt deinem Verhandlungspartner selbstbewusst gegenüber. Du willst schließlich keine Almosen, sondern eine deiner Leistung entsprechende Vergütung. Halte deinen Ton freundlich, aber bestimmt.
Außerdem solltest du während der Verhandlung über dein Gehalt den Konjunktiv vermeiden. Mit der Verwendung des Konjunktivs schwächst du deine Argumente ab.
Liegt das Gehaltsangebot am Ende deutlich unter deinem Gehaltswunsch, musst du das nicht akzeptieren. Du kannst in diesem Fall deinem Verhandlungspartner sagen, dass das Angebot deutlich unter deinen Gehaltsvorstellungen liegt und du eine Nacht darüber schlafen musst, bevor du eine Rückmeldung dazu gibst. Fühlst du dich in deinem neuen Job unterbezahlt, wird sich das nicht positiv auf deine Zufriedenheit im Beruf auswirken. Nimm dir die Zeit, alles zu überdenken und eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen.
Fazit
Für viele ist ein großer Gehaltssprung eines der Hauptmotive für einen Jobwechsel. Wie viel du herausschlagen kannst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Außerdem gibt es einige Tipps, mit denen du bei der Verhandlung mehr Gehalt ergattern kannst. Hältst du dich daran, gibt es bis zu 20 Prozent Gehaltssteigerung beim Jobwechsel für dich.