Skip to main content

Bewerbung schreiben – wie ging das nochmal?

9 hilfreiche Tipps, die dir den Einstieg erleichtern

Bild Foto: keira burton / Pexels
Foto: keira burton / Pexels

Eine Bewerbung ist die Visitenkarte von dir als Bewerber:in und oft der erste Eindruck, den ein potenzieller Arbeitgeber von dir erhält. Doch was, wenn die Bewerbung veraltet und nicht zeitgemäß wirkt? Leider gibt es immer noch einige Grundregeln, die in Bewerbungen Anwendung finden und diese altmodisch und unprofessionell erscheinen lassen. Wir zeigen dir neun solche Regeln und wie du sie durch zeitgemäße Alternativen ersetzt, damit deine Bewerbung modern und überzeugend wird.

Image
Schluss mit alten Grundregeln, so geht Bewerbung heute! Foto: christina wocintechchat com / unsplash

1. Handschriftliche Bewerbung

Ja, du hast richtig gehört – früher schrieben Leute ihre Bewerbung per Hand. Was sich für dich wie das Mittelalter anhören mag, ist tatsächlich schon etwas länger her, denn mittlerweile werden eigentlich alle Bewerbungen nur noch mit dem Computer verfasst. Die meisten Bewerbungsverfahren laufen ohnehin nur digital ab (und nicht mehr per Post wie früher), beispielsweise per Mail oder gesonderten Bewerbungsportalen, wo Bewerber:innen ihre Unterlagen direkt hochladen. Deine Bewerbung per Hand zu verfassen, ist also alles andere als zeitgemäß und du solltest es wirklich nur tun, wenn explizit danach gefragt wird oder wenn du dich dadurch besonders von der Konkurrenz abheben kannst. Das ist aber wirklich nur dann sinnvoll, wenn für deinen Job beispielsweise eine schöne Handschrift nötig ist.

2. Bewerbungsmappe

Stichwort digitales Bewerbungsverfahren – denn während es früher üblich war, Bewerbungsmappen zu versenden (also beispielsweise Lebenslauf und Anschreiben per Post an den potenziellen Arbeitgeber zu schicken), läuft heute das gesamte Verfahren nur noch digital ab. Personalabteilungen müssen Bewerbungsmappen digitalisieren oder sortieren sie, wenn es schlecht für dich läuft, sofort aus. Schließlich hat keiner mehr Lust, sich durch etliche Papierstapel zu wühlen und sich alle Informationen zusammenzusuchen. Auch hier gilt: Du sendest nur dann eine Bewerbungsmappe in Papierform ein, wenn dies explizit gewünscht wird. Andernfalls empfehlen wir dir, dich über die Karriereseite, per Mail oder ein spezielles Bewerberportal (hängt vom Arbeitgeber ab) zu bewerben. Damit hast du deutlich mehr Chancen!

3. Hallo Massenbewerbung

Ja, Bewerbungen sind eine nervige und zeitaufwendige Angelegenheit und mit Sicherheit mögen wir sie alle nicht sonderlich gerne. Aber: Vermeide es, Massenbewerbungen rauszuschicken. Personaler:innen merken das! Früher hat eine grobe Vorlage völlig ausgereicht und wurde ggf. nur geringfügig angepasst, doch heutzutage muss eine Bewerbung individuell und an die jeweilige Stelle angepasst sein. Wir empfehlen dir deshalb: Qualität statt Quantität. Investiere lieber ein bisschen mehr Zeit in ein paar wenige gute Bewerbungen statt in viele schlechte. Und mit Sicherheit klappt's dann auch mit den Vorstellungsgesprächen!

4. Anschreiben als Teil der Bewerbung

Noch vor wenigen Jahren galt das Anschreiben als unverzichtbarer Bestandteil jeder Bewerbung. Doch mittlerweile wird es immer häufiger weggelassen, da es die Personalverantwortlichen einerseits oft unnötige Zeit kostet und andererseits selten zusätzliche Informationen zum Lebenslauf liefert. Stattdessen wird empfohlen, sich auf den Lebenslauf zu konzentrieren und diesen aussagekräftig zu gestalten. 

Auch hier gilt aber: Die Voraussetzung ist, dass in der Stellenausschreibung kein Anschreiben explizit verlangt wird. Denn lässt du es in diesem Fall weg, sind deine Unterlagen unvollständig und du wirst als Bewerber:in entweder aussortiert oder du wirst zum Nachsenden eines Anschreibens aufgefordert werden. Auch von der Branche, vom Unternehmen und nicht zuletzt vom jeweiligen Personalverantwortlichen selbst, ist abhängig, ob eine Bewerbung nur mit Lebenslauf gut ankommt.

Willst du auf Nummer sicher gehen, kannst du ein Anschreiben mitschicken. Gehe jedoch davon aus, dass das Anschreiben nicht gelesen wird und sorge dafür, dass auch die restliche Bewerbung überzeugend und aussagekräftig ist.

5. Floskeln als Einstieg

Was sich super abgedroschen anhört, war früher tatsächlich üblich: Mittels Floskeln einen sanften Einstieg in ein Anschreiben einbauen. Heute ist das längst überholt, denn Floskeln will keiner mehr lesen – sie sind langweilig, nicht aussagekräftig und es könnte passieren, dass deine Bewerbung gleich aussortiert wird.

So machst du es besser: Nutze einen kreativen Einstieg und mach den Leser neugierig. Bringe im ersten Satz auf den Punkt, was du sagen möchtest. Dafür kannst du auch Zitate oder deine bisher größten Erfolge aufgreifen. Wichtig ist, dass du kurz und knackig sagst, wer du bist und was dich ausmacht.

6. DIN 5008 als Standard für die Gestaltung

Da das Bewerbungsschreiben einem Brief ähnelt – mit Absender, Empfänger, Betreff, persönlicher Anrede, Grußformel und Unterschrift – diente die DIN 5008 lange Zeit als Orientierung für Bewerbungsschreiben, da sie ursprünglich für Geschäftsbriefe entworfen wurde. Die Idee: Der Personalleiter erhält jeden Tag unzählige geschäftliche Briefe, weshalb eine nach einem ihm bekanntem Schema gestaltete Bewerbung ihm vertraut vorkommt und die Jobchancen erhöhen kann. Die DIN 5008 enthält folgende Vorgaben:

  • Seitenränder: mindestens 24,1 mm links, mindestens 8,1 mm rechts und mindestens 16,9 mm oben
  • Ausrichtung: linksbündig
  • Schriftgröße: mindestens 10 Punkte
  • Absender: In der ersten Zeile, also mit Abstand von 16,9 mm zum oberen Rand
  • Empfänger: beginnend ca. 43 mm unterhalb des oberen Rands, maximale Breite: 85 mm. Für Firma, Abteilung, Ansprechpartner und Anschrift jeweils eine Zeile verwenden.
  • Betreff: Kann durch Fettschrift hervorgehoben werden, muss 97,4 mm vom oberen Rand entfernt sein.
  • Anrede: Zwischen Betreff und Anrede sowie zwischen Anrede und Text soll eine Zeile frei bleiben.
  • Grußformel: Zwischen Grußformel und Text bleibt eine Zeile frei. Dann vier Zeilen frei lassen für die Unterschrift. Weitere 1–2 Zeilen frei lassen und das Wort “Anlagen” einfügen.
  • Datum und Ort: rechtsbündig, ca. 84,7 mm vom oberen Rand entfernt. Der Monat darf ausgeschrieben oder als Zahl angegeben werden.

Mittlerweile gilt die DIN 5008 als veraltet und langweilig. Eine individuelle Gestaltung der Bewerbung ist aussagekräftiger und kann den potenziellen Arbeitgeber mehr überzeugen. So kann eine moderne Gestaltung ins Auge stechen und neugierig auf den Inhalt der Bewerbung machen. Es ist daher nicht mehr unbedingt notwendig, sich strikt an die Vorgaben der DIN 5008 zu halten, sondern wichtiger, eine Bewerbung zu gestalten, die den eigenen Stil und die eigenen Fähigkeiten widerspiegelt.

Voraussetzung ist, dass dein Job solche Freiheiten erlaubt und ein Anschreiben bei deinem potenziellen Arbeitgeber in einer nicht der Norm entsprechenden Form akzeptiert wird.

7. Ohne Foto geht nix

Wir hatten das Thema schon: Eine Bewerbung bzw. Lebenslauf ohne Foto – früher unvorstellbar, heute machbar. Laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sind Bewerber berechtigt, ihren Lebenslauf und die Bewerbungsunterlagen ohne Foto einzureichen. Würde der Arbeitgeber eines verlangen, wäre dies illegal. Diskriminierungen wegen Alter, Herkunft, Geschlecht oder Aussehen sollen damit verhindert werden. 

Sofern dich dein Foto professionell und sympathisch erscheinen lässt, empfehlen wir dir trotzdem, ein Foto in den Lebenslauf zu packen. Noch immer wird ein Bewerbungsfoto gerne gesehen und ist eine tolle Ergänzung zu deinen restlichen Bewerbungsunterlagen. Hast du kein gutes Bewerbungsfoto zur Hand, solltest du lieber darauf verzichten.

Übrigens: Brauchst du Hilfe beim Foto machen? Lies gerne mehr in unserem Blogartikel: So wird dein Bewerbungsfoto perfekt!

8. Berufe der Eltern, Religion und Grundschule

Mittlerweile sind viele Angaben, die früher Standard waren, überflüssig geworden. Heutzutage gilt es in Bewerbungen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und klar aufzuzeigen, wer du bist, was du kannst und warum du zu der ausgeschriebenen Stelle passt, auf die du dich bewirbst. Dein potenzieller Arbeitgeber will außerdem sehen, welchen Mehrwert du ihm und dem Unternehmen geben kannst. Was irrelevant ist, sind Angaben wie deine Grundschule, deine Religion und die Berufe deiner Eltern. Diese Angaben kannst du, wenn sie für die Stelle nicht relevant sind, weglassen. 

Eine Ausnahme wäre beispielsweise, wenn du dich auf eine Stelle bei der Kirche bewirbst, da diese verlangen kann, dass du zum Beispiel katholisch oder evangelisch bist. Ist das nicht der Fall, ist deine Religionszugehörigkeit nicht relevant.

9. Bescheidenheit ist alles

Nope. Galt übertriebene Bescheidenheit früher als Maß aller Dinge, so ist diese heute nicht mehr nötig. Vielmehr solltest du selbstbewusst auftreten und durch klare Sprache und Taten zeigen, wer du bist und was du kannst. Zeige, was du forderst. Ob im Bewerbungsschreiben oder im Vorstellungsgespräch: Je nach Situation ist eine gesunde Mischung aus Selbstbewusstsein und Stärke sowie Zurückhaltung wichtig. Arroganz hat übrigens in einer Bewerbung nichts verloren. Achte also darauf, klar zu kommunizieren, ohne arrogant, überheblich oder launisch zu wirken und du wirst sehen, das Gespräch regelt sich von ganz allein und du gehst mit Sicherheit zufrieden raus.

Image
9 hilfreiche Tipps, die dir den Einstieg erleichtern / Foto: ono kosuki / Pexels

Fazit

Bewerbungen sollten heutzutage modern und überzeugend sein, um potenzielle Arbeitgeber zu beeindrucken. Es gibt einige veraltete Grundregeln, die du besser vermeiden solltest, beispielsweise handschriftliche Bewerbungen, Massenbewerbungen oder das Aufzählen unnötiger Informationen wie Berufe der Eltern oder die Religionszugehörigkeit. Stattdessen sollte deine Bewerbung individuell und an die jeweilige Stelle angepasst sein. Eine Bewerbung ohne Anschreiben ist mittlerweile auch akzeptabel, sollte jedoch vermieden werden, wenn es explizit in der Stellenausschreibung gefordert wird. Eine moderne Gestaltung der Bewerbung ist außerdem viel aussagekräftiger als die langweilige DIN 5008 und kann den potenziellen Arbeitgeber neugierig auf den Inhalt machen.

Beitrag teilen