Kleine unbemerkte Fehler im Bewerbungsgespräch:
Diese Dinge führen dazu, dass euch abgesagt wird
2017-08-18T22:40:28+02:00
Die erste Hürde ist geschafft. Eure Bewerbungsunterlagen haben den Personaler überzeugt und ihr wurdet zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Doch ihr habt panische Angst vor dem bevorstehenden Vorstellungsgespräch? Damit steht ihr nicht alleine da – denn jetzt gilt es, eure im Lebenslauf angepriesenen Fähigkeiten in einem persönlichen Gespräch zu unterstreichen.
Denn ein noch so guter Lebenslauf kann über ein verkorkstes Bewerbungsgespräch nicht hinweg trösten. Der zukünftige Arbeitgeber muss nicht nur von der Papierform, sondern auch von eurem persönlichen Auftreten überzeugt sein. Wir zeigen euch die häufigsten Fehler im Bewerbungsgespräch und geben Tipps, wie ihr diese vermeiden könnt.
Fehler im Bewerbungsgespräch
Eine gute Vorbereitung ist das A und O in jedem Vorstellungsgespräch. Kennzahlen über das Unternehmen, Fakten über die Position und Unternehmensphilosophie solltet ihr unbedingt drauf haben. Damit habt ihr schon mal einen großen Schritt in die richtige Richtung getan. Weitere Basics sind die angemessene Kleidung, die richtige Körperhaltung und einige bekannte Verhaltensregeln.
Doch bei der Masse an Bewerbungen und zahlreichen Vorstellungsrunden entscheiden daher Kleinigkeiten darüber, ob es für euch weitergeht. Oftmals sind es kleine unbewusste Fehler im Bewerbungsgespräch, die für euch das Aus bedeuten. Jeder Personaler verhält sich zwar anders und legt auf ganz eigene Details wert, doch einige Verhaltensweisen stoßen jedem Personaler sauer auf. Wir haben einige Fehler zusammengestellt, die nicht jeder bei der Vorbereitung auf dem Zettel hat.
Überpünktliches Erscheinen
Im Bewerbungsgespräch zu spät aufzutauchen, ist ein absolutes No-Go, das für euch den Bewerbungsprozess schon vor dem Gespräch bedeuten kann. Es heißt immer, dass ihr rechtzeitig erscheinen sollt. Doch wenn ihr 20 bis 30 Minuten vor der vereinbarten Zeit vor Ort seid, habt ihr es zwar gut gemeint, setzt den Personaler aber indirekt unter Druck. Denn auch das ist ein Fehler im Bewerbungsgespräch. Euer Gesprächspartner hat die Uhrzeit bewusst so gewählt und eigentlich auch nur kurz vorher Zeit. Damit macht ihr ihm ein schlechtes Gewissen und reißt ihn womöglich mitten aus der Arbeit.
Außerdem vermittelt ihr mit dem frühzeitigen Erscheinen, dass ihr aktuell nicht sonderlich viel zu tun habt. Natürlich steckt ihr im Bewerbungsmarathon, doch diesen Eindruck muss nicht gleich jeder spüren. Trinkt lieber noch einen Kaffee im Café um die Ecke oder lauft um den Block, um eure Gedanken zu sortieren. Wenn ihr fünf bis zehn Minuten vor dem Gespräch erscheint, unterstreicht ihr eure Zuverlässigkeit und zeigt zudem, dass ihr über ein gutes Zeitmanagement verfügt.

Versäumnisse bei der gezielten Vorbereitung
Ihr habt euch nicht nur perfekt auf das Unternehmen vorbereitet, sondern kennt auch euren Lebenslauf. Überlegt euch zudem, welche Botschaften ihr unbedingt loswerden wollt und welche schwierigen Fragen im Vorstellungsgespräch auftauchen könnten. Denn gezielte Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch ist wichtig. Legt euch auch Floskeln zurecht, um bei kniffligen Fragen Zeit zu gewinnen. Bittet den Personaler, die Frage zu wiederholen oder fragt nach, wie genau das gemeint ist.
Doch auch wenn ihr euch das komplette Gespräch schon perfekt ausgemalt habt, solltet ihr darauf achten, keine gelernten Texte aufzusagen – ein typischer Fehler im Bewerbungsgespräch. Denn ein zu perfektes Auftreten schadet eurer Glaubwürdigkeit – das durchschauen die meisten Gesprächspartner. Stellt euch Bausteine zusammen, lernt diese aber nicht auswendig. Denn einen gewissen Spielraum für Spontanität und Improvisation solltet ihr euch immer lassen. Das bringt euch auch nicht in Bedrängnis, sollte das Gespräch mal nicht so verlaufen, wie ihr es geplant hattet.
Smalltalk gezielt einsetzen
Ein bisschen Smalltalk zum Einstieg in das Gespräch bricht das Eis und schafft eine angenehme Atmosphäre. Zudem kann die Auflockerung euch die Angst vor dem Bewerbungsgespräch ein wenig nehmen. Fast immer geeignete Themen sind das Wetter, das Büro, die Lage und die Anreise. Passt aber mit Fehlern im Bewerbungsgespräch beim Smalltalk auf. Drängt den Personaler nicht dazu anzufangen und stellt keine extravaganten Sonderwünsche bei der Wahl eures Getränks. Und das Getränk abzulehnen gilt ebenfalls als unhöflicher Fehler im Bewerbungsgespräch– auch wenn ihr keinen Durst habt.
Doch vergesst auch niemals den Hintergrund des Gesprächs – ein Jobinterview, in dem es um eure beruflichen Fähigkeiten und fachlichen Inhalte geht. Nach ein paar lockeren Worten solltet ihr die Professionalität und Ernsthaftigkeit der Situation annehmen und den Smalltalk hinter euch lassen. Gegen Ende des Gesprächs könnt ihr eure Smalltalk-Fähigkeiten dann wieder auspacken. Wenn das Gespräch vorbei ist, lockert sich aber eh bei allen Teilnehmern die Atmosphäre.

Gesprächspausen aushalten
Bildvorschlag: Unangenehme Gesprächssituation mit Stille und einem sichtlich verunsicherten Bewerber
Nicht nur im Bewerbungsgespräch erzeugt Stille ein unangenehmes Gefühl. Personaler locken Bewerber mit ausgefeilten Strategien wie schnellen Fragen oder auch Gesprächspausen aus der Reserve. Die bewusst herbeigeführte unangenehme Situation kann dazu führen, dass ihr die Gesprächspausen ausfüllen wollt – und einen provozierten Fehler im Bewerbungsgespräch macht. Ihr plappert Fakten aus, die ihr eigentlich lieber verschweigen wolltet. Unangenehme Fragen sollten euch nicht mehr entlocken, als ihr ursprünglich auch erzählen wolltet.
Natürlich wollen Personaler keine Bewerber haben, denen sie alles aus der Nase ziehen müssen. Doch diese Pausen dann mit Smalltalk zu füllen, drängt die Atmosphäre schnell in einen Freizeittratsch. Denn das kann unpassend und aufdringlich wirken und schlechte Karten für euch bedeuten. Haltet die Pause lieber aus und wartet ab, wie sich das Gespräch fortsetzt.
Nicht richtig zuhören
Auch wenn ihr euch gedanklich alles schon zurechtgelegt habt, solltet ihr euch trotzdem auf die Situation einlassen. Bereitet eure Botschaften vor, bringt sie jedoch dann im passenden Moment unter. Wenn kein richtiges Gespräch aufkommt, weil ihr eure vorbereiteten Phrasen runterbetet, zerrt ihr an der Geduld eures Gegenübers und verschafft euch schlechte Karten.
Bekommt der Personaler den Eindruck, ihr handelt eine Checkliste ab, bei der alle wichtigen aber nichts sagenden Schlagworte abgehandelt werden, sammelt ihr Minuspunkte. Inhaltsleere Phrasen sind ein klassischer Fehler im Bewerbungsgespräch. Diese solltet ihr immer entsprechend mit Beispielen aus euren bisherigen Berufserfahrungen belegen – aber auch nur, wenn sie in der Gesprächssituation relevant sind.
Nicht unter Wert verkaufen – aber auch nicht darüber!
Je länger der Bewerbungsmarathon dauert, desto mehr sinken die eigenen Anforderungen. Denn jetzt muss unbedingt ein Job her – mit allen Mitteln. Ein typischer Fehler im Bewerbungsgespräch. Denn daran erkennen euch Personaler oftmals die Verzweiflung, mit der der Bewerber in das Gespräch geht. Doch auch das Gegenteil kann euch die Jobchancen kosten.
Völlig überzogene Anforderungen schrecken Personaler ab und befördern euch ins Aus. Übertriebene Forderungen wie ein Dienstwagen oder überhöhte Gehaltszahlungen mit Boni kommen bei Personalern schlecht an. In Bezug auf Gehalt und Zusatzleistungen solltet ihr euch deshalb im Vorfeld genau informieren und euren Marktwert kennen. Dann wisst ihr auch, was ihr erwarten könnt – und was eben nicht.
Dankbarkeit ausdrücken
Endlich habt ihr es geschafft – die Verabschiedung steht an. Ihr könnt die Ziellinie schon vor Augen sehen, denn das Gespräch neigt sich dem Ende zu. Jetzt kann doch eigentlich gar nichts mehr schief gehen, oder? Auch bei der Verabschiedung könnt ihr einen schlechten Eindruck hinterlassen, wenn ihr nicht die entsprechende Dankbarkeit zum Ausdruck bringt.
Eigentlich sollte diese selbstverständlich sein, doch einige Bewerber machen diesen Fehler im Bewerbungsgespräch. Damit verschafft ihr euch nicht nur einen guten Abgang, sondern drückt auch Wertschätzung für den Personaler und das Unternehmen aus – und beweist eure guten Manieren. Ein kurzes „Danke für Ihre Zeit“ ist dabei vollkommen ausreichend.

Fehler im Bewerbungsgespräch – Unser Fazit
Bildvorschlag: Handschlag zwischen Personaler und Bewerber nach dem Gespräch
Die Dichte an gut ausgebildeten Jobanwärtern ist hoch und die Zahl perfekt vorbereiteter Bewerber ist noch höher. Das führt dazu, dass Personaler neue Strategien verwenden, um Bewerber aus der Reserve zu locken. Von sich selbst unbemerkte Fehler können oftmals die Weichen für eine Absage stellen. Von daher reicht es meistens nicht aus, die typischen Verhaltensregeln und gängigsten No-Gos für ein Vorstellungsgespräch zu kennen, sondern auch hervorzustechen.
Das geht mit einem überzeugenden und vor allem fehlerfreien Auftritt. Dazu zählen auch eher unbekannte Dinge, wie etwa überpünktliches Erscheinen, Gesprächspausen zu überstehen oder die Dankbarkeit nach dem Gespräch auszudrücken. Mit unseren Tipps macht ihr keine Fehler im Bewerbungsgespräch und rückt so dem Traumjob ein ganzes Stück näher.
- Klassische Verhaltensregeln, die richtige Körperhaltung und ein ordentliches Outfit sind Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch
- Durch die Dichte an gut vorbereiteten Bewerbern achten Personaler auf kleine Fehler im Bewerbungsgespräch
- Überpünktliches Erscheinen setzt den Personaler unter Druck und vermittelt eure Beschäftigungslosigkeit
- Die inhaltliche Vorbereitung ist wichtig – doch auswendig gelernte Phrasen wirken unglaubwürdig
- Smalltalk kann das Eis zu Beginn eines Gesprächs brechen – die fachlichen Inhalte sollten jedoch im Vordergrund stehen
- Gesprächspausen dienen als strategisches Mittel von Personalern – und sollten ausgehalten werden
- Verkauft euch nicht unter Wert, stellt aber auch nicht zu hohe Anforderungen – kennt euren Marktwert
- Ein Danke am Ende des Gesprächs zeugt von Wertschätzung und verschafft euch einen guten Abgang – denn der letzte Eindruck zählt
Weiterführende Literatur: