Bachelor – und dann?
Wann sich der Master für dich lohnt
2023-03-21T09:33:18+01:00
Das Bachelorstudium ist der erste Schritt auf der akademischen Karriereleiter. Mindestens drei Jahre Studium liegen hinter dir, bevor du endlich dein Zeugnis in der Hand hältst – aber wenn es soweit ist, hast du dir wahrscheinlich schon längst Gedanken über den nächsten Schritt gemacht. Die Einschreibefrist für viele Masterstudiengänge endet nämlich oft schon, bevor die letzten Credits für den Bachelor erbracht sind. Wenn du keine Lücke im Lebenslauf haben willst, musst du dich schon frühzeitig mit dem Gedanken an einen Masterstudiengang beschäftigen. Bleibst du an der gleichen Uni, ist das deutlich einfacher: Hier kennst du im besten Fall bereits die wichtigsten Entscheidungsträger und kannst dich bei Kommilitoninnen und Kommilitonen informieren. Liebäugelst du mit einem Wechsel an eine fremde Uni, sind die Wege länger und du hast deutlich weniger Quellen für deine Entscheidung zur Verfügung. Das alles beantwortet aber noch nicht die wichtigste Frage: Lohnt sich ein Masterstudium überhaupt? Daher haben wir für dich ein paar Gründe zusammengetragen, aus denen sich ein Masterstudium lohnen kann.

Lohnt sich ein Masterstudium? Studienrichtung & persönliche Reife entscheiden.
1. Studieren schult für das Leben – der Master noch mehr
Studieren schenkt dir mit aller Wahrscheinlichkeit Fähigkeiten, die du in deinem späteren Leben gut gebrauchen kannst – auch wenn es manchmal Zeit dafür braucht. Kritisches und problemlösendes Denken, Selbstorganisation, Zeitmanagement, der Umgang mit Stress … all das sind Aspekte der persönlichen Entwicklung, die in der Schule angerissen, aber für die Studierenden erst in der weiterführenden Ausbildung so richtig vertieft werden. Trial-and-Error gehört dabei natürlich dazu. Das Studium ist also mehr als Lernen um des Lernens willen, sondern gleichzeitig eine Art Schule für das Leben – trotz des oftmals propagierten Vorurteils vom faulen Studenten: Wer das Studium ernsthaft angeht, wird früher oder später hart für den Erfolg arbeiten müssen. Im Master zählt das nochmal mehr als im Bachelor. Hier werden die akademischen Stützräder endgültig abgenommen und es werden erste eigenständige wissenschaftliche Leistungen erwartet.
2. Der Master erweitert den Horizont – persönlich und akademisch
Ein weiterer Vorteil des Masterstudiums: Während du wissenschaftlich neue Horizonte entdeckst, lernst du neue Menschen kennen und hast die Gelegenheit, dein persönliches Netzwerk zu erweitern. Da ein Masterstudiengang in seinem Fokus deutlich enger gefasst ist als der vorangegangene Bachelor, mischt sich die Gruppe aus Studierenden noch einmal ordentlich durch, während du tiefer als je zuvor in die Materie eintauchst. Unter Umständen bist du später sogar eher für die persönlichen Bande dankbar, die dir dein Studium gebracht haben, als das dazugewonnene Wissen. Natürlich ist das nicht der einzige Grund, aus dem du dich für ein Masterstudium entscheiden solltest. Je nach Fachrichtung stehen die Chancen jedoch gut, dass du deinen ehemaligen Mitstudierenden im Berufsleben später noch das eine oder andere Mal über den Weg läufst: akademisch oder als Berufstätige in der Wirtschaft.
3. Der Master verbessert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt
Eine der häufigsten Begründungen, warum Studierende nach dem Bachelor noch einen Master dranhängen, ist, dass sie sich mit einem höheren Abschluss bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhoffen. Das trifft in vielen Branchen durchaus zu, ist aber oft vom Notendurchschnitt abhängig. Ob ein Masterabschluss mit hohem Notenschnitt attraktiv ist, hängt ganz wesentlich von der Branche ab. In vielen technischen beziehungsweise industriellen Berufen ist der spätere erste Bewerbungserfolg sehr eng mit der Abschlussnote verbunden. Oft ist es hier im Rahmen der Ausbildung sogar Voraussetzung, mindestens einen Masterabschluss vorweisen zu können. Dazu zählen viele Berufe in den Naturwissenschaften und auch das Lehramt. Zu den Studiengängen mit verpflichtendem Master zählen zudem viele, die den Weg in den Öffentlichen Dienst ebnen. Später wird die Abschlussnote glücklicherweise schnell weniger wichtig – nämlich dann, wenn zusätzlich Qualifikationen aus dem Arbeitsleben vorgewiesen werden können.
Auch wenn du ein geisteswissenschaftliches Fach studierst und danach auf diesem Feld bleiben möchtest, kann ein Masterabschluss sinnvoll sein. Häufig sind Praktika oder andere praktische Erfahrungen ein verpflichtender Teil des Studienverlaufsplans, sodass du bereits während des Studiums erste Erfahrungen in dem Feld deiner Wahl sammelst und dafür Credits bekommst. Auch die Tätigkeit als studentische beziehungsweise wissenschaftliche Hilfskraft kann ratsam sein, um erste Arbeitserfahrung zu sammeln, Kontakte in deinem Seminar sowie deiner Branche zu sammeln und sich etwas Geld dazuzuverdienen. Wissenschaftliche Hilfskräfte verdienen beispielsweise deutlich über dem Mindestlohn.
Außerdem hebst du dich durch deinen Master von jenen Konkurrentinnen und Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt ab, die nach dem ersten Abschluss die Universität wieder verlassen haben und den Berufseinstieg mit dem Bachelor anstreben. Das im Master erlangte, spezialisierte Fachwissen ist in diesem Vergleich sehr wertvoll – gerade wenn es um die frühe Profilierung auf Führungspositionen geht, die dein Fachbereich abdeckt. Andererseits studierst du durch ein Masterstudium länger und hast dadurch in einem bestimmten Alter möglicherweise weniger Berufserfahrung vorzuweisen als jene Menschen, die nach dem Bachelorabschluss direkt in den Arbeitsmarkt gegangen sind. Ob die zusätzlichen Jahre und der Abschluss das wert sind, hängt stark davon ab, wo du deine berufliche Laufbahn siehst und auf welche Art von Stellen du dich bewerben möchtest. Willst du an der Universität und in der Lehre bleiben, ist der Master ein Muss auf der akademischen Karriereleiter.
4. Berufsbegleitender Master für das Beste aus beiden Welten?
Mit einem berufsbegleitenden Master sammelst du Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt, während du in einem Unternehmen arbeitest. Berufsbegleitende Masterstudiengänge gibt es für zahlreiche Branchen. Sie verbessern bei Erfolg die Chancen auf einen erfolgreichen “Vollzeit”-Berufseinstieg deutlich – entweder durch Übernahme oder weil du neben deinem Abschluss bereits praktische Erfahrungen vorweisen kannst. Zudem steigen die Einstiegsgehälter tendenziell um einige Tausend Euro jährlich. Nachteil dieses Weges ist, dass du weder Vollzeit arbeiten kannst noch komplett an der Universität bist – du musst für zwei bis drei Jahre zwei sehr verschiedene Leben unter einen Hut bringen. Viele Arbeitgeber bieten hier Unterstützung an.

Fazit
Wenn dir das Lernen Spaß macht oder sich deine Einstiegschancen beim Berufseinstieg durch einen Masterabschluss wesentlich verbessern, ist es absolut sinnvoll, nach dem Bachelor noch ein Masterstudium anzuhängen. Du hast die Chance, neue Leute kennenzulernen, dein Wissen in deinem Fachbereich zu vertiefen, nebenbei an einem Lehrstuhl zu arbeiten oder durch Praktika bereits erste Erfahrungen im Beruf zu sammeln. Wenn du einen Master machen willst und gleichzeitig mehr Geld verdienen sowie ins Berufsleben eintauchen möchtest, gibt es viele Angebote für berufsbegleitende Master. Es gibt also auch die Möglichkeit, den Beruf und die weitere universitäre Ausbildung zu verbinden.