Pausen in Schulen, Praktika & Job
So nutzt ihr sie sinnvoll
2019-01-05T23:20:46+01:00
Egal ob als Schüler, Student oder Arbeitnehmer – jeder, der geistig und körperlich gefordert ist und Leistung zeigen muss, benötigt regelmäßige Pausen, um produktiv zu bleiben. Pausen fördern die Konzentrationsfähigkeit, erhöhen das Denkvermögen und sind wichtig für soziale Aktivitäten und Interaktion. Im Idealfall kehrt man nach einer Pause mit neuer Motivation in den Unterricht oder an den Arbeitsplatz zurück. Damit sich Körper und Geist regenerieren können und Gelerntes vom Gehirn verarbeitet werden kann, ist ein harmonischer Wechsel zwischen Lern- und Freizeit von ausschlaggebender Bedeutung.
Die gewünschten positiven Effekte einer Pause stellen sich jedoch nur ein, wenn die Erholungsphase in angemessener Art und Weise umgesetzt wird. Pausen müssen einen erkennbaren Kontrast zum Arbeits- oder Lernalltag darstellen. Daher solltet ihr unbedingt darauf achten, dass sich eure Pausenbeschäftigungen möglichst stark von den Tätigkeiten während des Unterrichts, der Vorlesung oder der Arbeitszeit unterscheiden.
Dieser Beitrag macht auf weitverbreitete Fehler bei der Gestaltung von Pausen aufmerksam und gibt konstruktive Anregungen für förderliche Aktivitäten während eurer Erholungsphasen. Mit den folgenden Tipps und Vorschlägen könnt ihr lernen, eure Pausen sinnvoll zu nutzen und hierdurch Lern- und Arbeitsroutinen günstig zu beeinflussen.
Beliebte Beschäftigungen während der Pause
Je nach Veranlagung und Alter stehen bei der Gestaltung der Pause unterschiedliche Bedürfnisse im Vordergrund. Vor allem jüngere Kinder benötigen viel Bewegung und toben sich daher in der Pause gerne körperlich aus. Mit steigendem Alter scheint der Bewegungsdrang abzunehmen, Entspannung und Kommunikation gewinnen dann an Bedeutung. Oftmals wird die freie Zeit daher darauf verwendet, mit Mitschülern, Kollegen oder Kommilitonen in Austausch zu treten.
Zu den gängigen Aktivitäten während der Pause zählt in der Gegenwart jedoch vor allem auch die Nutzung von Smartphones. Wie eine Studie der Bitkom Research im Jahre 2017 zeigte, besitzt ein Großteil der Kinder bereits im Alter von 10 Jahren ein eigenes Smartphone. Sofern das Mitführen von Mobiltelefonen nicht von Seiten der Schule verboten ist, greifen Kinder und Jugendliche dann häufig zu den Geräten, um zu spielen, im Internet zu surfen oder über Nachrichtendienste zu kommunizieren. Der direkte Kontakt zu Mitschülern geht hierdurch zunehmend verloren.
Nicht zuletzt dient die Pause auch der Nahrungsaufnahme. In jedem Alter und unabhängig von Bildungseinrichtung oder Arbeitsplatz benötigt der menschliche Körper natürlich in regelmäßigen Abständen neue Energie in Form von Nahrung. Die Mahlzeit wird von zuhause mitgebracht oder in der Kantine bzw. Mensa erworben.
Worauf ihr in der Pause verzichten solltet
Bestimmte Aktivitäten erweisen sich als kontraproduktiv, wenn es um die förderliche Gestaltung der Pausenzeiten geht.
Die Beschäftigung mit dem Smartphone trägt nicht zur Entspannung und zur Regeneration der Kräfte bei. Vielmehr kommt es durch die intensive Konfrontation mit digitalen Inhalten zur Reizüberflutung. Außerdem werden die Augen zunehmend belastet und es erfolgt keine nennenswerte körperliche Betätigung. Ein hoher Smartphone-Konsum hat negativen Einfluss auf die Erholungsfähigkeit und beeinträchtigt damit auch das Leistungsvermögen. Auf diese Art und Weise lassen sich Pausen nicht sinnvoll nutzen.
Langes Sitzen und mangelnde Bewegung machen euch träge und antriebslos, Kreislauf und Stoffwechsel werden gehemmt. Habt ihr während des Unterrichts keine Gelegenheit, euch frei zu bewegen, dann solltet ihr in der Pause nicht einfach auf eurem Platz sitzen bleiben, da die Müdigkeit sonst verstärkt wird.
Pausen sind auch nicht dafür da, noch mehr Arbeit zu erledigen, zu lernen oder sich weiter mit schul- oder unibezogenen Themen auseinanderzusetzen. Wer Pausen sinnvoll nutzen möchte, unterbricht seine Tätigkeit und gönnt seinem Gehirn eine Phase der Erholung.
Tipps für die Gestaltung der Pause
Um richtig abzuschalten und die Pausen sinnvoll zu nutzen, solltet ihr etwas ganz anderes machen als während des Unterrichts, der Arbeit oder der Vorlesung, am besten bei einer gleichzeitigen Änderung der räumlichen Umgebung. Mit den folgenden Anregungen schafft ihr es, neue Kraft zu tanken und den Kopf frei zu bekommen.
1. Bewegung
Wenn ihr viel Zeit sitzend verbringt, sorgt in der Pause für Bewegung! Schon ein kurzer Spaziergang kann euch helfen, Stress abzubauen und Energiereserven aufzuladen. Bewegung setzt im Körper die Glückshormone Endorphin und Serotonin frei, eure Stimmung bessert sich und negative Gefühle verschwinden. Körperliche Betätigung erweist sich definitiv als wirksamer Weg, Pausen sinnvoll zu nutzen.
In der Schule bietet sich der Pausenhof für sportliche Aktivitäten an, Studenten können das Uni-Gelände sowieso ohne Weiteres verlassen. Eine Runde durch den Park oder ein Bummel durch die Einkaufsstraße stellen dann kein Problem dar. Absolviert ihr ein Praktikum oder eine Ausbildung, habt ihr während der Mittagspause Zeit für einen Spaziergang. Im Falle kürzerer Unterbrechungen zwischendurch, könnt ihr in regelmäßigen Abständen aufstehen, euch strecken und dehnen oder auch Gymnastikübungen durchführen.
2. Brotzeit machen
Eine ausgewogene Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Ihr solltet darauf achten, regelmäßig Nahrung zu euch zu nehmen. Vollkornprodukte enthalten mehr Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe als die jeweilige Weißmehlvariante. Besonders auch die komplexen Kohlenhydrate liefern dem Gehirn über Stunden hinweg kontinuierlich die für konzentriertes Arbeiten benötigte Glukose. Frisches Obst bringt als gesunder Snack neue Energie und stellt eine gute Alternative zu Süßigkeiten dar. Versucht eure Mahlzeit stets zu genießen und nicht unter Zeitdruck zu essen.
3. Genug trinken
Ebenso wichtig für eure Gesundheit und euer Gehirn ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Pro Kilogramm Körpergewicht sind etwa 30 - 40 ml empfehlenswert. Geeignet sind vor allem Wasser, ungesüßte Tees und Saftschorlen, auf zuckerhaltige Getränke solltet ihr verzichten. Da bei einem Flüssigkeitsmangel Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten drohen, zählt der Griff zur Wasserflasche in jedem Fall zu den geeigneten Möglichkeiten, Pausen sinnvoll zu nutzen.
4. Austausch mit Freunden
Während des Unterrichts sitzt ihr meist nur still nebeneinander und konzentriert euch auf die Worte des Lehrers oder des Dozenten. Auch am Arbeitsplatz sind private Unterhaltungen in der Regel nicht erwünscht. In der Pause könnt ihr dann eurem Rededrang freien Lauf lassen. Nutzt die Zeit für lockere Gespräche mit anderen. Soziale Kontakte zu anderen Menschen können das Wohlbefinden steigern und ermöglichen den Austausch von Gedanken. Im Idealfall redet ihr über Themen, die nichts mit der Uni, Arbeit oder der Schule zu tun haben.
5. Ruhe und Entspannung
Ihr könnt Pausen auch sinnvoll nutzen, indem ihr euch bewusst entspannt und die Ruhe genießt. Eine kurze Meditation oder Atemübungen können psychische Belastungen und auch physische Verkrampfungen lösen. Geistige Anstrengung führt häufig zu einer flachen Atmung, was eine leichte Unterversorgung mit Sauerstoff zur Folge hat. Tiefes, gleichmäßiges Ein- und Ausatmen unterstützt euch dabei, abzuschalten, und lässt mit etwas Übung schnell Stress und Unruhe von euch abfallen.
Sofern eine geeignete Umgebung zur Verfügung steht, bietet auch das sogenannte Powernapping eine gute Möglichkeit, neue Energie zu tanken. Ein kurzes Nickerchen von 10 bis 15 Minuten hilft Körper und Geist, sich zu regenerieren, und steigert die Leistungsfähigkeit. Länger als 25 Minuten solltet ihr jedoch nicht schlafen, da dann ein gegenteiliger Effekt erzielt wird. Nach circa 30 Minuten beginnt nämlich die Tiefschlafphase und das Aufstehen fällt zunehmend schwer.
6. Frische Luft tanken
Stickige, "verbrauchte" Luft mit einem geringen Sauerstoffgehalt hemmt Denkprozesse. Wenn ihr euch für längere Zeit mit anderen Menschen in einem Raum bei geschlossenen Fenstern aufhaltet, habt ihr früher oder später mit Müdigkeit und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten zu kämpfen. Daher solltet ihr in den Pausen unbedingt für frische Luft sorgen. Das Bedürfnis nach Frischluft lässt sich natürlich am besten im Rahmen eines Spaziergangs im Freien stillen. Das Gehirn wird mit Sauerstoff versorgt, Stoffwechsel und Kreislauf geraten in Schwung. In die nächste Lern-Etappe kehrt ihr dann mit einer gesteigerten Gedächtnisleistung, einer erhöhten Konzentrationsfähigkeit und mit neuer Motivation zurück. Ein Ausflug an die frische Luft ist also in jedem Fall eine gute Möglichkeit, Pausen sinnvoll zu nutzen.
Sollte das Verlassen des Raumes für euch nicht infrage kommen, kann euch auch das gründliche Lüften des Zimmers wieder munter machen.
7. Augen entlasten
Die klassischen Tätigkeiten während einer Schulstunde oder eines Seminars an der Uni – konzentriertes Lesen und Schreiben – sind für die Augen auf Dauer relativ anstrengend. Auch im Job muss das Sehorgan bei der Arbeit am Computer viel leisten. Daher solltet ihr versuchen, eure Augen während der Pause möglichst zu entlasten. Haltet euch von Bildschirmen fern. Zusätzlich könnt ihr eure Augen entspannen, indem ihr sie für mehrere Minuten schließt und dabei die Handflächen auflegt. Mehrmaliges Gähnen lockert die Muskulatur und befeuchtet die Augen.
Fazit
Wie ihr diesem Beitrag entnehmen könnt, ist es also gar nicht so schwer, Pausen sinnvoll zu nutzen. Wenn ihr die oben genannten Tipps berücksichtigt, sorgt ihr für mentale und geistige Erholung, eine gesteigerte Motivation sowie die Erneuerung eurer Energiereserven. Damit schafft ihr die optimalen Voraussetzungen für effektives Lernen und Arbeiten.
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