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Studium abgebrochen?

So gehst du damit im Bewerbungsgespräch um

Bild Foto: mikotoraw photographer / Pexels
Foto: mikotoraw photographer / Pexels

Wenn du dein Studium abgebrochen hast, sind damit bestimmt nicht nur angenehme Erinnerungen verbunden. Wenn du nur kurze Zeit studiert hast, kann es dir umso verlockender vorkommen, diese Periode deines Lebenslaufs in einer Bewerbung gar nicht erst zu erwähnen. Viele junge Menschen in einer ähnlichen Situation denken, dass sich spontan auf eine Frage zur Lücke im Lebenslauf eine bessere Antwort finden lässt als auf die Frage nach dem abgebrochenen Studium … oder zumindest eine, bei der sie in den Augen des Gegenübers besser wegkommen. Dabei muss das abgebrochene Studium keine Schwäche sein – vor allem, wenn dir die Erfahrung dabei geholfen hat, dich auf deinen jetzigen Weg zu bringen.

Warum du selbstbewusst mit dem abgebrochenen Studium umgehen solltest

Personalerinnen und Personaler haben in ihrem Berufsleben wahrscheinlich schon Tausende Lebensläufe auf dem Tisch gehabt und jede Menge Bewerbungsgespräche geführt. Sich um eine Antwort zu winden, spontan einen positiven Spin zu finden oder das abgebrochene Studium gleich ganz aus dem Lebenslauf herauszulassen, ist daher meistens keine gute Idee. Früher oder später wirst du sowieso danach gefragt – entweder nach der Lücke oder nach den Gründen für das abgebrochene Studium. Da ist es hilfreich, sich schon vor dem Gespräch mit dem eigenen Profil zu befassen und sich eine gute Antwort zu überlegen. Wie heißt es so schön? “Proper preparation prevents poor performance” – die richtige Vorbereitung verhindert eine schlechte Leistung. Ein offener, selbstbewusster Umgang mit dem Studienabbruch und eine positive Körpersprache im Bewerbungsgespräch kommen immer besser an als eine Notlüge mit gequältem Lächeln.

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Studium abgebrochen? Die Taktik fürs Bewerbungsgespräch / Foto: mche lee / unsplash

Arbeitserfahrungen & Hobbys als Brücke für die Lücke

Im besten Fall beschreibst du, welche Skills und Erfahrungen du aus dem Studium trotzdem mitnehmen konntest oder welche Lehren du aus dem Abbruch ziehen konntest. Das zeigt Selbstreflexion. Nenne unbedingt auch Arbeitserfahrungen, die du vor, während oder nach deinem Studium gemacht hast. Hieraus können sich Personaler ebenfalls schon viel ableiten, sei es Kellnern, Nachhilfe, Auslandsjahr oder Ehrenamt. Vor allem ehrenamtliches Engagement kommt bei Bewerbungen gut an, zeigt dieses doch einen gewissen Einsatzwillen.

Ebenfalls punkten kannst du mit interessanten Hobbys oder Freizeitaktivitäten. Sei jedoch gewarnt, hier solltest du bei der Wahrheit bleiben: Schreibst du in deinem Lebenslauf, dass du gerne fotografierst und die Erfahrung beläuft sich nur auf ein paar Snapshots mit dem Smartphone, ist es ganz schön peinlich, wenn du im Fall einer erfolgreichen Bewerbung als Inhouse-Option für den nächsten Fotoshoot vorgemerkt wurdest. Langfristige Vereinsengagements (Musikverein, Sportverein, Jugendtraining etc.) zeigen deinem Gegenüber, dass du dich trotz Studienabbruch langfristig an Aufgaben und Pflichten binden kannst und das nötige Durchhaltevermögen hast. Auch ein gut durchmischtes Interessengebiet zeigt, dass du für verschiedene Dinge offen bist – sind ein paar deiner Interessen also eher exzentrisch angelegt, kann das ebenfalls ein Vorteil sein.

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Warum du selbstbewusst mit dem abgebrochenen Studium umgehen solltest / Foto: zen-chung / Pexels

Den Studienabbruch nicht hochstilisieren

Geht es um das Thema Studienabbruch, bauen sich leider viele Betroffene aus Angst oder Scham ein ganzes Kartenhaus an Möglichkeiten auf, wie sie diese Entscheidung später noch beeinflussen könnte. Diese Gedanken später wieder loszuwerden, ist schwer. Dabei bist du so viel mehr als dein abgebrochenes Studium! Auch dein Personaler oder deine Personalerin werden nicht die gesamte Gesprächszeit damit verbringen, nach deinen Gründen für den Studienabschluss zu bohren. Viel mehr als auf den Abschluss kommt es auf die Qualifikationen und Fähigkeiten an, die du vorzeigen kannst – bist du für die Stelle qualifiziert, kann dir das keiner nehmen und du kannst guten Gewissens selbstbewusst ins Gespräch gehen. Bist du selbstbewusst und authentisch, machst du den fehlenden Abschluss schnell vergessen.

Nutze dein Netzwerk

Zuletzt noch ein Ratschlag für die Jobsuche: Nutze deine Kontakte und lasse dein Netzwerk spielen! Erkundige dich in deinem Freundes- und Bekanntenkreis nach Stellen, für die du suchst, oder nutze dein Profil in Berufsnetzwerken wie XING oder LinkedIn, um dir passende Stellen vorschlagen zu lassen. Der Algorithmus ist mittlerweile sehr gut darin, dir Stellen vorzuschlagen, für die du dich interessieren könntest. Oder erkundige dich diskret bei Kontakten oder alten Kolleginnen und Kollegen, ob die von einer interessanten Stelle wissen.

Fazit

Ein Studienabbruch ist für deine Bewerbung in den meisten Fällen kein Weltuntergang und mit einem selbstbewussten, authentischen Auftreten machst du vieles wieder wett – diese beiden Lektionen kannst du aus den letzten drei Minuten für dein Leben mitnehmen. Nicht schlecht, oder? Für Personalerinnen und Personaler bist du einer von vielen Lebensläufen, die auf und später potenziell an ihrem Tisch landen – stelle also sicher, dass dein Profil und du selbst an anderer Stelle positiv hervorstechen. Lass dich auch nach einer Absage nicht entmutigen und kämpfe weiter – dein Traumjob wartet da draußen auf dich.

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