Deutschlands schwerste Ausbildungen
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Deutschlands schwerste Ausbildungen
Anspruch auf höchstem Niveau

Deutschlands schwerste Ausbildungen

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Was bedeutet "schwerste Ausbildung"?

Der Begriff "schwerste Ausbildung" kann Verwirrung stiften, denn er ist nur bedingt objektiv messbar und nicht einheitlich definiert. Vielmehr verbirgt sich dahinter eine Vielzahl an Faktoren, die individuell als herausfordernd wahrgenommen werden können. Eine Ausbildung kann als schwer empfunden werden, wenn sie hohe körperliche Belastungen mit sich bringt, wie etwa bei der Ausbildung zum/zur Dachdecker:in. Diese Berufe erfordern nicht nur körperliche Fitness, sondern auch Geschicklichkeit und eine hervorragende Sicherheitsorientierung. Andererseits gibt es Berufe, bei denen der geistige Anspruch überwiegt. Hierbei werden die Auszubildenden mit komplexen Lerninhalten konfrontiert, wie es bei der Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten der Fall ist, wo ständig wechselnde Steuergesetze den Tagesablauf prägen.     

Letztlich gilt es, die Frage nach der "schwersten Ausbildung" individuell zu betrachten, denn sie hängt stark von den eigenen Stärken und Schwächen sowie persönlichen Prioritäten ab. Das Ziel sollte stets sein, eine Ausbildung zu wählen, die den eigenen Fähigkeiten entspricht und die gewünschten beruflichen Perspektiven eröffnet.

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Mit Mythen aufräumen: Steuerberater ist nicht die schwerste Ausbildung

Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass die Ausbildung zum Steuerberater:in als die anspruchsvollste gilt. Dabei handelt es sich bei diesem Weg nicht um eine typische Ausbildung, sondern um eine anspruchsvolle Weiterbildung, die nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einem Studium erfolgt. Die Hürde liegt dabei nicht in der Breite des Lernstoffs einer klassischen Berufsausbildung, sondern in der Tiefe des Wissens, das die Steuerberaterprüfung erfordert. Dennoch sollten die hohen Anforderungen und die Stolpersteine nicht mit jenen anderer Bildungswege verwechselt werden.     
 

Welche Faktoren machen eine Ausbildung schwer?

Eine Ausbildung kann aufgrund mehrerer Faktoren als besonders herausfordernd gelten. Zunächst spielt die Komplexität des Lernstoffs eine entscheidende Rolle. Wenn die Ausbildung viel spezielles Fachwissen oder Mathematikkenntnisse erfordert, wie etwa bei Mechatroniker:innen oder Fachinformatiker:innen, wird es schnell anspruchsvoll. Derartige Berufe verlangen zudem ständige Weiterbildungen und Anpassungen an neue technologische Entwicklungen.     

Ein weiterer Aspekt ist der Zeit- und Leistungsdruck, insbesondere in Berufen mit hohen Erwartungen an die Auszubildenden. Hierzu zählen Pflegeberufe, in denen nicht nur die körperliche, sondern auch die emotionale Belastbarkeit gefragt ist. Der Schichtdienst und die Verantwortung für das Wohl anderer erhöhen die Anforderungen zusätzlich.     

Auch die Bedingungen am Arbeitsplatz beeinflussen die empfundene Schwierigkeit einer Ausbildung. In Berufen wie Dachdecker:innen oder Maurer:innen müssen Azubis nicht nur körperlich fit sein, sondern oft auch unter herausfordernden Wetterbedingungen arbeiten, was sowohl psychisch als auch physisch belastend sein kann.     

Wichtige Faktoren sind:

Die körperlich schwersten Ausbildungen

Einige Ausbildungsberufe gelten aufgrund ihrer körperlichen Anforderungen als besonders schwer. Diese Berufe erfordern nicht nur körperliche Fitness, sondern auch Ausdauer und Geschicklichkeit. Zu den körperlich anspruchsvollsten gehören:

  • Dachdecker:in: Die Arbeit in großer Höhe und oft bei widrigen Wetterbedingungen erfordert nicht nur körperliche Fitness, sondern auch hohe Sicherheitsorientierung.
  • Maurer:in: In diesem Beruf sind präzise Arbeit und technisches Wissen bei gleichzeitiger körperlicher Belastung gefragt.
  • Feinmechaniker:in: Präzision bei der Herstellung und Wartung von Maschinen und Geräten verlangt neben handwerklichem Können auch ein hohes Maß an Konzentration und Ausdauer.
  • Schreiner:in: Der Umgang mit schwerem Holz, Maschinen und das Anfertigen von Möbeln verlangt sowohl körperliche Kraft als auch handwerkliches Geschick.
  • Landwirt:in: Die Arbeit auf dem Feld, die Pflege von Tieren und der Einsatz von Maschinen erfordert sowohl Ausdauer als auch ein hohes Maß an körperlicher Fitness.

Diese Berufe erfordern nicht nur physische Belastbarkeit, sondern auch technisches Wissen und oft ein hohes Maß an Präzision. Wer die körperliche Herausforderung annimmt, kann von den vielfältigen Karrieremöglichkeiten in diesen Bereichen profitieren.

Die geistig schwersten Ausbildungen

Einige Ausbildungsberufe gelten aufgrund ihrer hohen Anforderungen an Wissen, Lernvermögen und Problemlösungsfähigkeiten als besonders geistig schwierig. Zu den herausforderndsten gehören:

  • Steuerfachangestellte:r: Die Arbeit mit komplexen und sich ständig ändernden Steuergesetzen erfordert kontinuierliches Lernen und präzises Arbeiten.
  • Medizintechniker:in: Dieser Beruf verlangt technisches Verständnis sowie umfangreiches Wissen über medizinische Geräte, die im besten Fall Leben retten.
  • Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement: Es wird ein tiefgehendes Verständnis für sowohl technische als auch betriebswirtschaftliche Aspekte benötigt, was ständig Weiterbildung erforderlich macht.
  • Mechatroniker:in: Hier werden Kenntnisse in Mechanik, Elektronik und Informatik kombiniert, was eine hohe Lernbereitschaft und Problemlösungsfähigkeiten erfordert.
  • Pflegefachmann/-frau: Obwohl dieser Beruf auch körperliche Anforderungen stellt, erfordert er ebenso starke geistige und emotionale Belastbarkeit, vor allem in stressigen oder schwierigen Situationen.

Diese Berufe fordern nicht nur Fachwissen, sondern auch die Fähigkeit, schnell und effizient auf neue, oft komplexe Situationen zu reagieren. Wer diese Herausforderungen meistert, hat jedoch hervorragende Karriereaussichten.

Ausbildungen mit hoher Vertragsauflösung

In einigen Ausbildungsberufen liegt die Abbruchquote alarmierend hoch. Rund 30 Prozent der Ausbildungsverträge werden bereits im gleichen Jahr wieder aufgelöst, und in einigen Berufen liegt die Quote sogar über 50 Prozent. Besonders betroffen ist das Friseurhandwerk, bei dem nur einer von drei Auszubildenden die Lehre erfolgreich abschließt. Auch Berufe wie Gebäudereiniger, Gerüstbauer und Bauten- und Objektbeschichter weisen hohe Abbruchraten auf.

Die Gründe für diese hohe Anzahl an Vertragslösungen sind vielfältig. Häufige Ursachen sind andere berufliche Vorstellungen, Probleme mit Vorgesetzten und Kollegen, schlechte schulische Leistungen, sowie finanzielle oder private Schwierigkeiten. In 70 Prozent der Fälle geht die Entscheidung zur Vertragsauflösung vom Auszubildenden selbst aus. Die Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigen, dass diese Problematik in vielen Handwerksberufen besonders ausgeprägt ist.

  • Friseur:in (66,0%): Der hohe Anteil an Vertragsauflösungen im Friseurhandwerk ist oft auf die körperlich anstrengende Arbeit und die geringe Entlohnung zurückzuführen, die nicht immer den Erwartungen der Auszubildenden entsprechen.
  • Gebäudereiniger:in (65,3%): Viele Auszubildende im Bereich Gebäudereinigung brechen die Ausbildung aufgrund der körperlich anspruchsvollen Arbeit und der geringen Anerkennung im Beruf ab.
  • Gerüstbauer:in (60,8%): Der Beruf des Gerüstbauers erfordert körperliche Höchstleistungen und Arbeit in großer Höhe, was für viele Auszubildende eine psychische und physische Belastung darstellt.
  • Bauten- und Objektbeschichter:in (60,4%): In diesem Beruf werden oft die Erwartungen an das Arbeiten im Freien und unter extremen Witterungsbedingungen nicht erfüllt, was zu einer hohen Abbruchrate führt.
  • Fachkraft für Schutz und Sicherheit (56,8%): Der Beruf erfordert die Bereitschaft, in stressigen und unsicheren Situationen zu arbeiten, was für viele Auszubildende eine Herausforderung darstellt.
  • Bäcker:in (55,6%): Die Arbeit in der Bäckerei ist von sehr frühen Arbeitszeiten und körperlicher Belastung geprägt, was viele Auszubildende als unangenehm empfinden und zum Abbruch führt.
  • Bodenleger:in (53,1%): Die Arbeit als Bodenleger:in kann aufgrund der körperlichen Belastung und der oft schlechten Arbeitsbedingungen für viele Auszubildende abschreckend wirken.
  • Maler:in und Lackierer:in (49,8%): Der Beruf ist oft durch unsichere Arbeitsverhältnisse und das Arbeiten unter ungünstigen Witterungsbedingungen geprägt, was viele junge Leute abschreckt.
  • Dachdecker:in (47,9%): Die Arbeit auf Dächern bei jedem Wetter und in luftiger Höhe ist nicht nur physisch anspruchsvoll, sondern auch potenziell gefährlich, was viele Auszubildende abschreckt.
  • Klempner:in (47,1%): Die Arbeit im Klempnerhandwerk ist oft schmutzig und körperlich belastend, was einige Auszubildende dazu bringt, die Ausbildung vorzeitig zu beenden.
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So schaffst du auch eine schwere Ausbildung

Tauche tief in deine Ausbildung ein und entwickle eine Strategie, um selbst die schwersten Herausforderungen zu meistern. Beginne mit einer gründlichen Selbstorganisation. Schaffe dir einen klaren Zeitplan, der sowohl Lernphasen als auch Erholungszeiten effektiv regelt. Nutze dabei hilfreiche Tools und Apps, um deine Fortschritte im Blick zu behalten.     

Nutze auch die Kraft der Gemeinschaft und des Austauschs. Schließe dich Lerngruppen an oder suche dir eine/n Mentor:in, der/die bereits Erfahrung in deinem Bereich hat. Der Austausch von Erfahrungen und Wissen kann dir helfen, neue Perspektiven zu gewinnen und Lösungsansätze zu finden.     

Lerne, dich selbst zu motivieren. Setze dir klare, erreichbare Ziele und erkenne deine Fortschritte an. Positive Verstärkung, etwa eine kleine Belohnung nach einer erfolgreichen Lernsession, kann Wunder wirken. Entwickle effektive Lerntechniken, die zu dir passen – sei es durch Mindmaps, Videos oder Podcasts. Selbst kleine Schritte führen dich zu großen Ergebnissen.     

Vergiss nicht, deine mentale und körperliche Gesundheit zu pflegen. Ausreichend Schlaf und Bewegung sind nicht nur gut für den Körper, sie fördern auch die Konzentrationsfähigkeit und den Stressabbau. Kreative Pausen und Hobbys, die dir Freude bereiten, verhindern das Ausbrennen und halten die Motivation hoch.     

Schließlich: Sei geduldig mit dir selbst. Der Weg durch eine anspruchsvolle Ausbildung ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Hebe bei Rückschlägen den Kopf, und erinnere dich daran, warum du diesen Weg gewählt hast. Mit diesen Strategien in der Hand wird selbst die schwerste Ausbildung machbar.

Fazit: Herausforderung als Chance sehen

Jede Ausbildung birgt ihre eigenen Herausforderungen, doch darin liegt auch eine große Chance zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. Eine vermeintlich schwere Ausbildung erfordert oft intensives Engagement, bietet jedoch auch wertvolle Erfahrungen und Fähigkeiten, die unentbehrlich sind. Den Blick auf das Ziel zu richten, hilft dabei, den Weg dahin auch bei Rückschlägen zu meistern. Ein "schwerer" Ausbildungsweg eröffnet viele Türen im späteren Berufsleben.     

Ein Ausbildungsgang, der zunächst als schwierig erscheint, kann zur besten Vorbereitung auf eine erfolgreiche Karriere werden. Die Erfahrungen und Kenntnisse, die du dabei sammelst, sind der Grundstein für einen erfüllenden Berufsweg. Ergreife die Herausforderung, denn die daraus gewonnenen Fähigkeiten und Erlebnisse sind von unbezahlbarem Wert.