Mädchen mit Mütze
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Was tun?

Probleme mit Lehrer*innen

Ernsthafte Probleme mit Lehrern können die Schulzeit zum Albtraum machen, da manche Lehrer gezielt bestimmte Schüler mobben. Wir von bigKARRIERE zeigen euch, wie ihr euch dagegen wehren könnt.

Hast du ein Problem?
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Hast du ein Problem?

Wie gehe ich mit schwierigen Lehrer:innen um?

Der Probleme mit Lehrer:innen kann herausfordernd sein, aber es gibt Strategien, die dir helfen können, die Situation konstruktiv zu meistern:

  • Ruhe bewahren: Auch wenn du dich unfair behandelt fühlst, versuche ruhig zu bleiben und emotional nicht zu reagieren. So behältst du die Kontrolle und wirkst souverän.
  • Respekt zeigen: Behandle auch schwierige Lehrer:innen mit Höflichkeit und Respekt. Das kann Spannungen reduzieren und ein besseres Miteinander ermöglichen.
  • Konstruktiv kommunizieren: Wenn dich etwas belastet, suche ein sachliches Gespräch. Formuliere deine Kritik in „Ich-Botschaften“, z. B.: „Ich habe mich verunsichert gefühlt, als ich vor der Klasse kritisiert wurde.“
  • Verhalten reflektieren: Überlege ehrlich, ob es vielleicht auch Missverständnisse oder eigene Anteile am Konflikt gibt. Offenheit für Feedback kann helfen, Lösungen zu finden.
  • Unterstützung holen: Sprich mit Vertrauenspersonen wie Freund:innen, Eltern, Klassensprecher:innen oder Vertrauenslehrer:innen. Gemeinsam lassen sich gute Wege finden, mit der Situation umzugehen.
  • Grenzen ziehen: Wenn du dich beleidigt, bloßgestellt oder benachteiligt fühlst, ist das nicht okay. In solchen Fällen solltest du die Situation dokumentieren und Hilfe bei der Schulleitung oder externen Beratungsstellen suchen.

Auch schwierige Lehrer:innen sind Menschen mit eigenen Herausforderungen. Wenn du gelassen und reflektiert bleibst, kannst du viel dazu beitragen, dass der Schulalltag erträglicher wird – für dich und andere.

Normales Necken oder mieses Mobbing? So erkennst du den Unterschied!

Probleme mit Lehrer:innen zeigen sich manchmal durch Bloßstellen vor der Klasse oder wiederholte fiese Sprüche. Der Übergang zwischen lockerem Necken und echtem Mobbing ist oft schwer zu erkennen. Doch gerade wenn es dich psychisch belastet, solltest du aufmerksam werden. Diese Fragen helfen dir bei der Einschätzung:

  • Bringt dein:e Lehrer:in öfter gemeine Sprüche – aber nur gegen dich?
  • Wirst du öfter unterbrochen als andere Schüler:innen?
  • Ignoriert dich dein:e Lehrer:in regelmäßig, wenn du dich meldest?
  • Wirst du mit beleidigenden Sprüchen wie „Du bist zu dumm für die Antwort“ konfrontiert?
  • Greifen die Kommentare dich persönlich an oder gehen unter die Gürtellinie?

Wenn du mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantwortest, kann es sich um Mobbing handeln – und dann solltest du aktiv etwas dagegen unternehmen.

Warum Mobben Lehrer:innen Schüler:innen?

Warum Lehrer:innen Schüler:innen mobben, kann viele Ursachen haben – keine davon ist jedoch zu rechtfertigen. In manchen Fällen spielen persönliche Überforderung, Stress oder Frustration eine Rolle. Wenn Lehrer:innen unter großem Druck stehen oder selbst negative Erfahrungen gemacht haben, kann sich das in einem unangemessenen Verhalten entladen – etwa durch Herabwürdigungen, Ironie oder unfaire Behandlung einzelner Schüler:innen. Auch unreflektierte Vorurteile oder Antipathien können dazu führen, dass Schüler:innen gezielt benachteiligt oder bloßgestellt werden. Wichtig ist: Lehrer:innen haben eine pädagogische Verantwortung und müssen professionell handeln – egal, wie schwierig die Situation ist. Mobbing durch eine Lehrkraft ist immer ein Machtmissbrauch und darf niemals stillschweigend hingenommen werden.

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Offene Konfrontation: Gespräche wirken Wunder

Wenn du dich unfair behandelt fühlst oder Angst vor dem Unterricht hast, solltest du ein offenes Gespräch mit deinem:deiner Lehrer:in suchen. Falls dir das schwerfällt, nimm eine vertraute Person mit – zum Beispiel eine:n Freund:in oder eine Lehrkraft deines Vertrauens. Im Gespräch gilt:

  • Bring gute Argumente vor.
  • Bleib sachlich, auch wenn du dich ärgerst.
  • Werde nicht persönlich oder beleidigend.
  • Schilder deine Sicht der Dinge ruhig und konkret.
  • Konzentriere dich auf das Verhalten – nicht auf die Person.

Probleme mit Lehrer:innen: an wen wenden?

Wenn das nichts bringt, wende dich an eine:n andere:n Lehrer:in oder an die Vertrauenslehrkraft. In vielen Schulen gibt es außerdem Schlichtungsstellen oder Vertrauensschüler:innen, die dir helfen können. Wenn alles andere nicht hilft, ist die Schulleitung deine letzte Anlaufstelle.

  • Direktes Gespräch mit dem:der Lehrer:in: Ruhig und sachlich ansprechen, was dich belastet. Nimm auf Wunsch eine Vertrauensperson wie eine:n Mitschüler:in oder Klassensprecher:in mit.
  • Klassenvorstand / Klassenlehrer:in: Vertrauenslehrkraft, die vermitteln und deine Anliegen ernst nehmen kann, wenn das Gespräch mit dem:der Lehrer:in nicht hilft.
  • Kummerkasten (falls vorhanden): Anonyme Möglichkeit, Probleme schriftlich zu schildern. Wird oft von einer Vertrauensperson betreut.
  • Eltern einbeziehen: Sprich mit deinen Eltern. Sie können dich begleiten oder direkt mit Lehrkräften oder der Schulleitung sprechen.
  • Vertrauenslehrer:in oder Schüler:innenberater:in: Speziell ausgebildete Ansprechpersonen für schulische und persönliche Themen.
  • Schulsozialarbeit: Professionelle Unterstützung bei Konflikten, wenn es Sozialarbeiter:innen an deiner Schule gibt.
  • Schulpsycholog:in: Unabhängige, vertrauliche Hilfe durch externe Fachpersonen. Kontakt über die Schulleitung oder die Bildungsdirektion deines Bundeslandes.
  • Schulleitung: Ansprechperson bei schwerwiegenden Problemen oder wenn bisherige Gespräche nicht geholfen haben.
  • Schulqualitätsmanager:in: Zuständig bei gravierenden Fällen, wenn selbst die Schulleitung nicht reagiert. Kontakt über die Bildungsdirektion.
  • Peer-Mediator:innen: Ausgebildete Schüler:innen, die bei der Lösung von Konflikten helfen – frag an deiner Schule nach, ob es dieses Angebot gibt.
  • Elternverein: Wenn mehrere Schüler:innen betroffen sind, können sich Eltern über den Elternverein gemeinsam an die Schule wenden.
  • Externe Beratungsstellen: Anonyme und kostenlose Hilfe wie z. B. Rat auf Draht per Telefon oder Chat – vertraulich und ohne Verpflichtungen.

Schlechte Noten: Gerecht oder nicht?

Nicht jede schlechte Note bedeutet gleich Mobbing – aber unfair behandelt zu werden, fühlt sich mies an. Lehrer:innen bewerten meist nach einem festen Notensystem. Trotzdem ist manchmal Spielraum bei der Interpretation einer Antwort. Wenn dich dein:e Lehrer:in nicht leiden kann, fällt die Entscheidung vielleicht nicht zu deinen Gunsten aus. Was du tun kannst:

  • Sei pünktlich zum Unterricht.
  • Zeige Interesse – auch wenn das Fach nicht dein Favorit ist.
  • Führe deine Hefte ordentlich.
  • Arbeite aktiv mit, wenn du kannst.

Schon kleine Verhaltensänderungen können helfen, das Verhältnis zu verbessern. Wenn du dennoch das Gefühl hast, ungerecht benotet worden zu sein, kannst du dich mit deiner Vertrauenslehrkraft oder der Schulleitung austauschen.

Wie kann man gegen ungerechte Lehrer:innen vorgehen?

Gegen ungerechte Lehrer:innen vorzugehen erfordert Mut, aber es gibt klare Schritte, die du unternehmen kannst:

  • Direktes Gespräch suchen: Sprich die Lehrkraft sachlich und respektvoll auf das Verhalten an, das du als ungerecht empfindest. Nenne konkrete Beispiele und schildere, wie du dich dabei fühlst. Oft lassen sich Missverständnisse so klären.
  • Vertrauenspersonen einbeziehen: Wenn du dich allein nicht wohlfühlst, nimm eine:n Freund:in, deine:n Klassensprecher:in oder eine:n Vertrauenslehrer:in mit ins Gespräch. Sie können dich unterstützen oder vermitteln.
  • Klassenvorstand oder Schulleitung informieren: Wenn das direkte Gespräch nichts bringt oder die Ungerechtigkeit weitergeht, wende dich an den:die Klassenvorstand oder direkt an die Schulleitung. Formuliere dein Anliegen sachlich und schildere die Vorfälle möglichst objektiv.
  • Dokumentieren: Notiere dir alle Vorfälle mit Datum, Uhrzeit, Inhalt und beteiligten Personen. Eine lückenlose Dokumentation hilft, deine Aussagen zu untermauern.
  • Eltern einbeziehen: Sprich mit deinen Eltern über die Situation. Sie können ebenfalls Gespräche mit Lehrer:innen oder der Schulleitung führen und dich bei offiziellen Beschwerden unterstützen.
  • Externe Stellen kontaktieren: Bei schwerwiegenden Problemen (z. B. wiederholtem Mobbing, Beleidigungen oder Diskriminierung) kannst du dich an Schulsozialarbeiter:innen, Schulpsycholog:innen oder die Bildungsdirektion wenden. 

Wichtig ist: Bleibe sachlich und suche Lösungen, statt dich in Vorwürfen zu verlieren. Dein Ziel sollte immer sein, faire Bedingungen für dich (und andere) zu schaffen.

Kritik an Lehrer:innen respektvoll äußern

Kritik an Lehrer:innen kann notwendig sein – sie sollte aber immer sachlich und konstruktiv formuliert werden. Bei solchen Gesprächen sollten im besten Fall Erziehungsberechtigte von dir dabei sein, damit du einen Erwachsenen auf deiner Seite hast. Hier sind einige Grundsätze, die dir helfen, Kritik sinnvoll anzubringen:

  • Bleibe sachlich: Kritisiere nicht die Person, sondern ein konkretes Verhalten – z. B. statt „Sie sind unfähig“ lieber: „Die Hausaufgaben erscheinen zu umfangreich, um sie ohne Hilfe zu schaffen.“
  • Vermeide Pauschalurteile: Aussagen wie „Lehrer wollen sich das Leben leicht machen“ führen nur zu Abwehr – besser ist es, bei konkreten Beispielen zu bleiben.
  • Teile eigene Beobachtungen: Formuliere aus deiner Perspektive: „Ich habe die Erklärung zum Thema nicht verstanden.“
  • Gib Raum zur Erklärung: Stelle zunächst eine Frage: „Nach welchen Kriterien bewerten Sie die Arbeiten?“ – bevor du Kritik äußerst.
  • Schaffe Verständnis: Brücke bauen statt Schuld zuzuweisen: „Ich mag Sie eigentlich, fühle sich aber momentan oft ungerecht behandelt.“
  • Spreche Probleme frühzeitig an: Sammle nicht monatelang Frust – lieber häufiger kurze Gespräche oder eine Notiz im Mitteilungsheft.
  • Ziel im Blick behalten: Es geht nicht darum, Recht zu haben, sondern gemeinsam Lösungen zu finden.

Schüler:innen mit gleichen Erfahrungen sammeln

Ein guter erster Schritt kann sein, das Gespräch mit anderen Schüler:innen zu suchen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Oft hilft es, sich auszutauschen, um festzustellen, ob man mit dem Gefühl der Ungerechtigkeit oder Ausgrenzung nicht allein ist. Zu wissen, dass auch andere sich betroffen fühlen, stärkt das eigene Selbstbewusstsein und kann helfen, die Situation realistischer einzuschätzen. Gemeinsam könnt ihr überlegen, wie ihr vorgehen wollt – zum Beispiel in einem Gruppen­gespräch mit der Lehrkraft, dem:der Klassenvorstand:in oder der Schulleitung. Eine solidarische Haltung zeigt, dass es sich nicht um ein Einzelproblem handelt, und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass euer Anliegen ernst genommen wird. Achtet dabei aber immer darauf, respektvoll und sachlich zu bleiben – Ziel ist es, gemeinsam eine Lösung zu finden, nicht Schuldige zu suchen.

Fazit

Wenn du dich von deinem:deiner Lehrer:in ungerecht behandelt, übergangen oder sogar gemobbt fühlst, nimm deine Gefühle ernst. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen harmlosem Necken und echtem Mobbing zu erkennen – und bei Bedarf aktiv zu werden. Offene Gespräche, Unterstützung durch Vertrauenspersonen und klare Kommunikation sind der erste Schritt, um Konflikte zu lösen. Und denk daran: Du hast ein Recht auf eine respektvolle und faire Lernumgebung. Lass dir dein Selbstvertrauen nicht nehmen – sondern hol dir Hilfe, wenn du sie brauchst.