Facts
Seleneos / photocase.de
Facts
Mögliche Ausbildungen mit eurem Schulabschluss

Schubladendenken Ade

Diktiert der Schulabschluss wirklich, wohin die berufliche Reise geht? Nein! bigKARRIERE zeigt, wie ihr trotz "falschem" Abschluss doch noch zur ersehnten Ausbildung kommt.

Schubladen
Schubladen

Von Rechts wegen: Die Berufswelt steht allen offen

Das Recht ist auf eurer Seite, denn meist ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben, um eine Berufsausbildung zu beginnen. Theoretisch darf jeder den Ausbildungsberuf erlernen, den er möchte. Ausnahmen gibt es nur bei einigen verwaltungsrechtlichen Berufen sowie Jobs im öffentlichen Dienst und im sozialen Bereich. Selbstverständlich dürfen Ausbildungsbetriebe ihre eigenen Kriterien festlegen, aber bewerben könnt ihr euch dort trotzdem. Seid mutig und zeigt bei der Bewerbung vollen Einsatz. Auch wenn zehn Firmen eigentlich einen Azubi mit Abitur wollen, kann es sein, dass der elfte Betrieb auch Lehrlinge mit Realschulabschluss einstellt.

 

Ungeahnte Wege gehen

Die Karriereleiter erklimmen kann man auch auf ungewöhnlicherem Wege. Was viele Schüler nicht wissen: Durch eine Berufsausbildung kann man einen höher qualifizierenden Schulabschluss erwerben. Die Möglichkeiten variieren je nach Bundesland und manchmal ist Zusatzunterricht erforderlich, um den höheren Abschluss zu erreichen. Aber mit dem damit steigen die Chancen auf euren Traumjob. Hier ein Überblick.

Facts
Seleneos / photocase.de
Facts

Suche Karriere, biete Schulabschluss

 

  • Kein Schulabschluss

Ganz ohne Abschluss ist die Lage schwieriger, aber definitiv nicht aussichtlos. Gute Chancen gibt es im Handwerk, bei Berufen, die viele Azubis mit Hauptschulabschluss einstellen oder wo die Ausbildung maximal zwei Jahre dauert. Jobs wie Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in, Heilpraktiker/in oder Rettungssanitäter/in stehen oft auch Kandidaten ohne Abschluss offen.

 

  • Hauptschulabschluss

Wer die Hauptschule erfolgreich absolviert hat, kann dank einer dualen Berufsausbildung den mittleren Bildungsabschluss erlangen. Bekannt ist diese Qualifikationsmöglichkeit als "9+3 Modell". Ein anderer Weg führt über die Meisterschule. Wenn ihr nach der Lehrzeit den Meister draufsattelt, könnt ihr im Anschluss sogar noch studieren!

 

  • Mittlere Reife

 

Bei der großen Mehrzahl der Ausbildungsberufe sind Bewerber mit Realschulabschluss willkommen. Und auch ein Studium ist nicht unmöglich. Denn während der Ausbildung könnt ihr den höheren Schulabschluss erwerben (Fachhochschulreife bei dualer Berufsausbildung, Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife bei schulischer Ausbildung). Dafür ist zusätzlicher Unterricht und manchmal eine Zusatzprüfung erforderlich. Wer besteht, darf sein Abi feiern!

 

  • Abitur

Ausbildung, Uni, duales Studium, mit dem (Fach-) Abitur habt ihr die freie Wahl! Überlegt euch, ob ihr wirklich an der Universität studieren möchtet, oder ob es auch etwas Ähnliches in Form einer Betriebsausbildung sein kann. Diese Route führt schneller in die Berufspraxis.

 

Beruflich durchstarten

Ihr seht also: Es gibt Mittel und Wege, wie es trotz suboptimaler Schulzeit mit der Traumkarriere doch noch klappt. Verzweifelt also nicht, wenn euch der passende Schulabschluss zu eurem Traumjob fehlt. Hier gibt es noch ein paar mehr Tipps:

 

  • Bewerbt euch trotzdem! Auch wenn in der Stellenanzeige ein konkreter Abschluss erwünscht ist, den ihr nicht habt, kann es klappen. Plus: Schaut über den Tellerrand hinaus, denn an bestimmten Standorten herrscht Bewerbermangel (ländliche Gebiete, sehr kleine Betriebe).

 

  • Legt euch bei der Bewerbung ins Zeug! Sie ist die Eintrittskarte zur Ausbildung. Es lohnt sich also, jede einzelne Bewerbung individuell ans Unternehmen anzupassen und eure persönlichen Stärken hervorzuheben.

 

  • Geht Umwege! Ob "9+3 Modell", Meisterstudium ohne Abitur oder Weiterbildung neben der Ausbildung, es gibt viel Luft nach oben! Das dauert zwar länger, kann euch aber die Tür zum Traumberuf öffnen.

 

  • Mit Praxiserfahrung punkten! Wissen aus der Praxis zählt im Job mehr als Schulnoten. Bemüht euch um ein Schnupperpraktikum im Wunschjob oder lasst euch von der Agentur für Arbeit ein betriebliches Langzeitpraktikum (sechs bis zwölf Monate) vermitteln. Ziel: Den Chef von euch überzeugen und direkt übernommen werden.

 

Weiterführende Links: