Klassenzimmer Lehrer Schüler Melden
Max Fischer / pexels 
Klassenzimmer Lehrer Schüler Melden
Nutze deine Rechte geschickt!

Rechte als Schüler: Nicht nur Pflicht zum Lernen

Du hast manchmal das Gefühl, du hast an deiner Schule nur die Pflicht zum Lernen? Von wegen. bigKARRIERE klärt dich über wichtige Rechte als Schüler auf.

Wusstest du, dass deine Rechte als Schüler:in in Deutschland nicht überall gleich sind? Tatsächlich wird das Schülerrecht in vielen Bereichen von den einzelnen Bundesländern geregelt, was bedeutet, dass es Unterschiede in den Schulordnungen und Regelungen gibt. Einige Dinge wie die Länge der Pausen, die Notengebung oder bestimmte Schulpflichten können je nach Bundesland unterschiedlich gehandhabt werden. Auch in Bezug auf Verhaltensregeln und Strafen gibt es regionale Unterschiede. Deshalb ist es wichtig, sich mit den speziellen Regelungen in deinem Bundesland vertraut zu machen, um genau zu wissen, welche Rechte du als Schüler:in hast. Ein Blick in die Schulordnung deiner Schule oder ein Gespräch mit der Schülervertretung kann dir helfen, deine Rechte besser zu verstehen und im Schulalltag souverän damit umzugehen. Zum Beispiel darfst du in Baden-Württemberg vor die Tür geschickt werden, wenn die Tür auf ist oder du die Türklinke runterdrückst, in anderen Bundesländern eventuell nicht.

Nachsitzen und Strafen: Was du als Schüler:in wirklich hinnehmen musst

Lehrer:innen dürfen dich bestrafen, aber es gibt klare Grenzen. Die Erziehung gehört natürlich zum Lehrerberuf, aber ein Bußgeld gibt es nicht – nicht mal bei Schulschwänzern oder Zu-Spät-Kommenden. Was wirklich erlaubt ist, sind zum Beispiel ein kurzer Klassenverweis oder Nachsitzen. Aber selbst beim Nachsitzen gilt: Deine Eltern müssen vorher informiert werden. Und das Beste? Strafarbeit und zusätzliche Hausaufgaben sind erlaubt. Deine Pause darf nicht einfach weggenommen werden – du hast ein klares Recht auf Erholung, und das bedeutet, Pausen müssen dir gewährt werden, selbst wenn der Unterricht mal durch laute Mitschüler:innen gestört wird. Also, eine willkürliche Strafe ist nicht drin!

Kollektivstrafen: Das darfst du dir nicht gefallen lassen

Kollektivstrafen, bei denen die gesamte Klasse für das Verhalten einzelner bestraft wird, sind ein absolutes No-Go! Als Schüler:in hast du das Recht, nicht für das Verhalten anderer verantwortlich gemacht zu werden. Wenn ein:e Mitschüler:in stört oder gegen Regeln verstößt, darf nicht die ganze Klasse die Konsequenzen tragen. Deine Lehrkraft darf keine Gruppenstrafe verhängen, in der alle leiden müssen, nur weil ein paar Einzelne nicht mitziehen. Du bist nicht für das Verhalten deiner Mitschüler:innen verantwortlich, also lass dir keine Strafen aufdrücken, die du nicht verdient hast. Setze dich im Zweifel für deine Rechte ein – du hast ein Recht auf eine faire und gerechte Behandlung!

Schüler Hörsaal Lernen
Yan Krukau / pexels 
 
Schüler Hörsaal Lernen

Meinungsfreiheit, Privatsphäre und deine Sachen: Was dir gehört und was nicht

Schuluniformen sind in Privatschulen oft üblich, aber bei den meisten anderen Schulen gilt nur eine teilweise Kleiderordnung. Aber Achtung: Deine Rechte als Schüler:in beinhalten auch das Recht auf freie Meinungsäußerung und Entfaltung. Ein Mottoshirt ist also nicht einfach verbotener Standard, solange es keine provokative Aussage enthält. Was deinen privaten Raum betrifft: Der Blick in deine Schultasche ist nur unter besonderen Umständen erlaubt, zum Beispiel vor einer Klausur. Aber auch hier gilt: Deine Lehrkraft darf dir nicht zu nahe kommen. Eine körperliche Untersuchung ist nicht erlaubt, genauso wie das Durchwühlen deiner Hosentaschen. Und falls du einen Spind hast, dann kann dieser nur mit vorheriger Ankündigung durchsucht werden. Deine Smartphones und Tablets dürfen nur dann einkassiert werden, wenn sie den Unterricht nachweislich stören – aber auch hier darf die Lehrkraft das Gerät nur für die Dauer der Unterrichtsstunde behalten.

Mobbing: Was du tun kannst, wenn dir Unrecht widerfährt

Mobbing durch Lehrer:innen ist glücklicherweise selten, aber leider gibt es auch solche Fälle. Nicht jeder Spruch von einem Lehrer ist Mobbing, aber wenn du merkst, dass dich eine Lehrkraft absichtlich provoziert, vor den Mitschüler:innen bloßstellt oder sogar beleidigt, dann solltest du nicht zögern, ein Gespräch zu suchen. Deine Rechte als Schüler:in umfassen den Schutz vor solchen persönlichen Angriffen. Wende dich an einen Vertrauenslehrer oder die Lehrkraft direkt – und falls das Gespräch nichts bringt, kannst du dich immer noch an den Direktor oder die Direktorin wenden. Mobbing ist ernst und du solltest dich davor nicht verstecken – du hast das Recht, dich zu wehren und Unterstützung zu bekommen!

Wann solltest du deine Eltern einschalten?

Es gibt Situationen, in denen du als Schüler:in mit einem Lehrer oder einer Lehrerin an deine Grenzen stößt und es nicht weitergeht. Wenn du das Gefühl hast, ungerecht behandelt zu werden, oder du das Gefühl hast, dass eine Strafe unverhältnismäßig ist, solltest du deine Eltern einbeziehen. Besonders in folgenden Fällen ist es ratsam, die Unterstützung deiner Eltern zu suchen:

  • Wenn du wiederholt bestraft wirst, ohne dass das Verhalten im Verhältnis zur Strafe steht.
  • Bei unangemessenen Bemerkungen oder Beleidigungen durch Lehrkräfte.
  • Wenn du ohne Einwilligung deiner Eltern nachsitzen musst oder eine Kollektivstrafe gegen die gesamte Klasse verhängt wird.
  • Bei körperlicher oder psychischer Gewalt, sei es durch Mitschüler:innen oder Lehrkräfte.
  • Wenn deine Privatsphäre verletzt wird, z. B. durch das unerlaubte Durchsuchen deiner Tasche oder deines Spinds.
  • Eltern können dabei helfen, die Situation zu klären und dich unterstützen, wenn es darum geht, deine Rechte zu wahren.

Fazit

Schüler:innen haben viele Rechte im Schulalltag, die oft nicht so bekannt sind. Du solltest wissen, dass nicht jede Strafe oder Maßnahme eines Lehrers gerechtfertigt ist. Besonders dann, wenn die Strafen nicht in direktem Zusammenhang mit dem Fehlverhalten stehen oder die Maßnahmen unverhältnismäßig erscheinen, ist es wichtig, deine Eltern hinzuzuziehen. Es ist ebenfalls entscheidend, bei Mobbing oder ungerechtfertigtem Verhalten durch Lehrkräfte nicht schweigen und für deine Rechte einzutreten. Mit dem richtigen Wissen und der Unterstützung deiner Eltern kannst du dafür sorgen, dass du in der Schule fair behandelt wirst und dich nicht ausgenutzt fühlst.